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Grace's Sicht

Matthew. Pizza. Komplimente. Park. Was verdammt war passiert?

Mein Kopf dröhnte bei dem Versuch meine Augen zu öffnen. Wo war ich hier gelandet?

Allmählich kam ich zu mir und nahm meine Umgebung war, ein dunkler Kellerraum ohne Fenster, Licht oder sonstiges. Die Wände waren voller Moos, der Boden nass und dreckig.

Vor lauter Angst und Panik, fingen an mir die Tränen über die Wangen zu laufen, ich wollte nach Hause, zu meinen Eltern und einfach raus hier!

Erst jetzt realisierte ich das meine Hände gefesselt waren, ich fühlte mich wie in einem Film, mein Herz pochte wie verrückt bis ich begann zu hyperventilieren. Doch was würde passieren, wenn ich jetzt wieder das Bewusstsein verliere? Würden sie mich vergewaltigen? Oder gar umbringen?

Ich begann zu schreien, doch schnell bemerkte ich wie zwecklos meine verzweifelten Hilfe-Rufe schienen. Wer sollte mir jetzt noch helfen?

Ich war irgendwo gelandet. Niemand wusste wo ich bin. Vielleicht bin ich sogar schon in einem anderen Land?

Ich gab mir Mühe mit meinen Händen nach meiner Tasche zu suchen, oder wenigstens mein Handy, aber nichts von beidem war zu finden.

Mein Kopf war voll mit Gedanken was ich jetzt tun sollte, doch keiner dieser Einfälle war klar, es waren einfach zu viele.

Irgendwie schaffte ich es aufzustehen, fiel aber unmittelbar danach wieder auf die Knie. Ich weinte und weinte was das Zeug hielt. Immer wieder machte meine Atmung vor lauter Schluchzen einen Stopp.

„Hilfe!", schrie ich so laut ich nur konnte als ich an der Tür ankam. Ich versuchte die Tür durch Rütteln aufzubekommen, doch sie war fest verschlossen, auch meine Tritte bewirkten nichts.

Erneut rief ich nach Hilfe, vergeblich. Ich hatte keine Chance.

Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die alte Holztür und begann ruhiger zu atmen, ich war mir sicher, dass mir mit freiem Kopf etwas einfallen würde. Doch nichts geschah.

5 Minuten saß ich einfach nur da und starrte ins Leere. Waren es überhaupt 5 Minuten? Mein Zeitgefühl war hin. Ich wusste weder wie spät es war noch welchen Tag wir überhaupt hatten.

Wieder fingen die Tränen an ihren Weg zu kullern. Ich verstand nicht weshalb ausgerechnet ich?

Wieso musste ich hier landen? Hatte ich etwas verbrochen und Karma traf mich jetzt umso härter? Mein Kopf war voller Fragen, sie nahmen meinen kompletten Verstand ein und ließen mich nicht gerade denken.

Matthew's Sicht

Ich fühlte mich wie ein Wrack. Was hatte ich diesem Mädchen nur angetan? Ich schämte mich zu Grund und Boden.

Die ganze verfluchte Arbeit für den Boss hätte nie so weit kommen dürfen, vor Monaten hätte ich aussteigen sollen. Aber nein, ich Volltrottel bin geblieben, Geld macht aus uns Menschen Biester.

Ich spielte mit dem Keller Schlüssel in meiner Hand und war immer wieder am überlegen mit Grace zu verschwinden. Aber der Boss würde uns finden. Uns, unsere Familien und Freunde. Was rede ich da eigentlich von uns? Ich hatte es zugelassen das sie hier landete und darf ihr beim weinen zuhören.

Es ist unbeschreiblich wie tief ich mich in die scheiße geritten hatte, aber was sollte ich nun tun?

Vor lauter Wut schlug ich gegen die Wand der alten Ruine. Meine Schmerzrezeptoren ließen mir dies sofort zu spüren übrig und ein leises Zischen verlies meinen Mund. Das Blut lief meinen Handrücken hinunter, trotzdem hätte ich die Wand kaputt prügeln können.

Ich setzte mich auf den kalten Steinboden und fuhr mir mehrmals mit meiner nicht blutigen Hand durch die Haare. Ich wollte Grace helfen, aber der Befehl war klar und deutlich. Sie bleibt so lange alleine dort bis wir von außen neue Infos hatten. Keiner wusste wie lange das Dauern würde. Mir war klar, dass sie etwas zu essen brauchte, auch eine Decke oder irgendwas, um nicht krank zu werden.

Oh Grace. Was tust du nur mit mir?

Wieder fing sie an laut nach Hilfe zu rufen, nur zu gerne würde ich ihr helfen. Zwischen ihren Rufen war ihr Schluchzen mehr als deutlich hörbar, immer wieder hämmerte sie gegen die abgeschlossene Tür.

Wenn ich jetzt zu ihr gehe und jemand findet es heraus, fang ich mir eine Kugel. Ist es das wert?

Nein.

Ja.

Nein.

Ja..?

Ich versuchte mein Handy aus der Hosentasche zu holen, doch dank der Aktion mit der Wand war das nicht unbedingt schmerzfrei. 04.42 Uhr – bestand überhaupt eine Möglichkeit erwischt zu werden, wenn ich mit ihr rede? Draußen war es stockfinster, ein Auto würde ich hören und sehen.

Ich richtete mich auf und beschloss die Kugel in Kauf zu nehmen. Ich war ihr eine Erklärung schuldig.

Mit meiner gesunden Hand klopfte ich an die Holztür.

„Grace?"

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⏰ Last updated: Mar 11, 2020 ⏰

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Stockholm-Syndrom | mrsswhateverWhere stories live. Discover now