[1]Militär

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Vorab würde ich gerne einem guten Freund von mir selftherapy für sowohl die Covererstellung, als auch für die Überarbeitung des Oneshots danken.

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POV Alec

Geschmeidig, so unglaublich zart, bewegten sich seine Lippen übereinander, dennoch drangen die Worte, die er sprach, nicht bis in meine Ohren durch. In meinem Kopf schwirrte nur der Gedanke, wie seine vollen Lippen auf meinen lagen und wir uns leidenschaftlich küssten; vielleicht sogar ein wenig mehr als das.

"Mr. Lightwood? Mr. Lightwood?" ertönte es aus heiterem Himmel. Mein Blick fokussierte auf mit Ringen bestückte Finger, dir vor meinen Augen zwei Mal schnipsten. Schlagartig wurde ich zurück in die Realität gezogen und nur wenige Augenblicke später starrte ich geschockt in Sir Banes Augen. Abrupt straffte ich meine Schultern und richtete mich kerzengerade auf. Meine flache Hand schnellte an meine Stirn und mein Mund spuckte die Worte 'Ja, Sir' aus. Dieser sah mich nur abwertend an und ich spürte einen fluchtartigen Stich in meiner, sowieso schon auf und ab schnellenden, Brust. Natürlich ließ ich mir davon nichts anmerken.

"Was ist so interessant, dass sie lieber dumm daher schauen, als meine Anweisungen zu gehorchen?" fragte er genervt und wandte mir arrogant den Rücken zu. "Nichts, Sir," antwortete ich nervös. Er erwiderte nur ein einfaches 'Aha' und entfernte sich wieder von mir. Sogleich lockerte ich meine Schultern, und auch meine Haltung sackte wieder in sich zusammen. Ich seufzte und ließ meine Gedanken erneut schleifen.

Die restliche Trainingseinheit hörte ich ihm mehr oder weniger aufmerksam zu, und tat alles, was er von mir verlangte. "Das war's für heute," beendete Sir Bane diese Einheit. Sämtliche Soldaten atmeten erleichtert auf und machten sich auf den Weg zur Kaserne. "Ah, Mr. Lightwood," erklang es unerwartet hinter mir. "Sie erwarte ich in einer Stunde in meinem Büro." Augenrollend erwiderte ich "Ja, Sir." Plötzlich machte sich warmer Atem in meinem Nacken bemerkbar und weiche Lippen lagen direkt an meinem Ohr. Ich wusste genau, wer dort gerade hinter mir stand, und unverzüglich war mein ganzer Körper von Gänsehaut überzogen. "Und fürs Augenrollen dürfen Sie jetzt fünfzig Liegestütz machen," flüsterte er.

Das heiße Wasser prasselte auf meine verschwitzte Haut und ein äußert erleichterndes Gefühl machte sich in mir breit. Ich seufzte leicht, als ich spürte, wie mein Körper sich abkühlte. Nachdem ich geduscht hatte, putzte ich mir die Zähne und bedeckte meine nasse Haut mit frischer Kleidung. Ich versuchte erst gar nicht, meine Haare zu bendigen, denn diese hatten sowieso ihren eigenen Willen. Daraufhin schlüpfte ich in meine Stiefel und verließ die Kaserne. Nur etwa fünf Minuten später fand ich mich vor Sir Banes Büro wieder.

Bevor ich an der Tür klopfte, richtete ich mein Shirt nochmal, damit in diesem keine Falten aufzufinden waren. Dann klopfte ich drei Mal an der weiß lackierten Eisentür. Auf der anderen Seite ertönte prompt ein leises 'Herein', somit meine Aufforderung einzutreten. Schwungvoll öffnete ich die Tür und trat hinein. Ich sah noch ein Stück seines aäußerst muskulösen Rückens, doch sofort war er wieder durch sein Shirt bedeckt. Sein Büro war wirklich klein, dennoch gemütlich eingerichtet und die unzähligen Bücher, die in den Regalen an der Wand weilten, vermittelten mir das Gefühl, in einer Bibliothek zu sein. "Ich habe sie erwartet," riss er mich aus meinen Gedanken. Ich nickte ihm wissend zu und blieb etwas belanglos in seinem Büro stehen, da ich nicht wusste, ob ich mich setzten sollte, oder lieber nicht. Als hätte Sir Bane meine Gedanken gelesen, deutete er mir mit einer Handgeste zu, mich zu setzten.

Ich nahm auf dem kleinen Ledersofa, das recht mittig in seinem Büro stand, platz. Er hingegen ließ sich gegenüber von mir auf einem roten Samtsessel nieder. Ich musterte ihn und er tat es mir gleich. "Sie wissen wieso Sie hier sind?" fragte er mich noch immer musternd. "Weil ich heute nicht bei der Sache war?" sagte ich, jedoch war es eher eine Frage. Sir Bane schüttelte den Kopf und erhob sich aus seinem Sessel.

"Wollen sie etwas trinken?" erkundigte er sich. "Bitte, Sir," entgegnete ich. "Geht ein Gin?" Ich bejahte seine Frage und sah mich während ich wartete noch etwas in dem Büro um. "Hie-" hörte ich noch, bevor sowohl mein Gesicht, als auch mein ganzes Shirt mit einer orangebraunen Flüssigkeit bedeckt waren. Sir Bane war über ein am Boden liegendes Buch gestolpert und drückte mich nun mit seinem Gewicht enger in die Couch. "T-tut mir leid," stotterte er, während er sich bereits hastig von mir entfernte. Ich konnte nur einen kurzen Blick auf sein Gesicht werfen, doch seine Wangen waren mit einem klaren rot unterlegt.

Wenige Augenblicke später kam er mit einem Handtuch in der Hand wieder. Ein weiteres mal entschuldigte er sich, doch dies bekam ich kaum mit. Sein Shirt war ebenfalls nass, sodass es an seiner Haut klebte und ich die Konturen seines definierten Körpers problemlos erkennen konnte. Ich spürte, wie sich mein Brustkorb aufheitzte und meine Wangen sich in einem ähnlichen pink-Ton färbten, den Sir Bane in seinem Gesicht trug.

Er beugte sich über mich, Handtuch in der Hand. Seine Augen glitten über mein Gesicht, aber wanderten sofort zu seinen Händen, die mein Shirt trockneten. Mein Blick blieb auf seinen Augen fixiert, die angestrengt auf das sich bewegende Handtuch starrten. Ich hob meinen Arm und nahm Sir Bane zögerlich das Handtuch ab. Sein Blick wendete sich nervös zu mir, als ich meine Hand auf seine Wange legte, um den dort platzierten Gin-Tropfen wegzustreichen.

Im nächsten Moment griff Sir Bane nach meinem Handgelenk und zog damit meine Hand von seiner Wange. Er drückte mich in die Lehne der Couch, ohne dass seine Augen auch nur für eine Sekunde meine verließen. Er ließ das Handtuch fallen und griff stattdessen den unteren Rand meines Shirts.

„Sie sollten das lieber ausziehen, Mr. Lightwood. Es scheint leider sehr nass zu sein."

Mit diesen Worten zog er mein Shirt über meinen Kopf hinweg und legte es zu dem durchnässten Handtuch. Als unsere Blicke sich wieder trafen, nachdem Sir Bane den Anblick meines Oberkörpers gründlich studiert hatte, konnte ich mich nicht mehr kontrollieren. Ich legte meinen Arm um seinen Nacken und riss ihn zu mir runter, sodass ich endlich unsere Lippen vereinen konnte. Ohne zu zögern erwiderte er den Kuss und ließ sich auf meinem Schoß nieder. Während ich auch meinen zweiten Arm um seinen Nacken legte, spürte ich, wie seine Hände über meinen Oberkörper strichen.

Ich ließ meine Hand langsam unter sein Shirt rutschen, das noch immer einen starken Geruch von Gin an sich trug. Sir Bane stieß mich dann jedoch weg und sah mir in die Augen. Ich war kurz davor, mich zu entschuldigen, als er zu sprechen begann.

„Sie wissen es also doch... Warum ich Sie hergebeten habe, natürlich."

Meine Augen weiteten sich, doch bevor ich etwas sagen konnte, waren seine Lippen wieder auf meinen und unsere Körper eng zusammengepresst.

Es würde wohl eine lange Nacht für mich werden.

Oɴᴇsʜᴏᴛs | ᴍᴀʟᴇᴄWo Geschichten leben. Entdecke jetzt