Der 13. Zwerg (Kili Ff)

1.Kapitel

Kili's pov

Wir waren nun schon sehr lange unterwegs und hatten noch immer nicht einen geeigneten Rastplatz gefunden. Nachdem der kleine Hobbit Bilbo sich uns schließlich doch angeschlossen hatte, ritten wir schon seit mehreren Stunden durch den Wald.

Langsam wurde ich müde. Das langsam trottende Pferd und die warme Luft ließen mich mehrmals fast einnicken. Um mich wach zuhalten richtete ich mich auf und sah zu meinen Reisegefährten.
Der kleine Bilbo drohte auf seinem Pony einzuschlafen und Fili zu meiner Rechten sah auch nicht gerade munterer aus.
Den anderen ging es genau so, aber jeder einzelne Zwerg war viel zu stolz dies zuzugeben.

Mit der Zeit machte ich mir wirkliche Sorgen, denn die Sonne stand schon tief am Himmel und wir waren alle sehr erschöpft.
Außerdem hatten wir nicht mehr viel Zeit bis zum Anbruch der Nacht und wir mussten noch ein Lager für die Nacht aufstellen.

Gerade als ich von unserem Anführer Thorin eine Pause fordern wollte, durchschnitt ein hoher Schrei die Stille.

Verwirrt blieben wir stehen und blickten um uns herum, aber konnten in der aufkommenden Dämmerung nicht viel im dunklen Wald sehen.
Gandalf wirkte alarmiert und auch ich war sehr besorgt.

Dieser Schrei war auf jeden Fall von einem menschlichen Wesen, welches in sehr großer Gefahr schwebte.

Impulsiv und ohne Vorwarnung ritt ich in Richtung des angsterfüllten Schreis. Neue Energie durchfloss meine Adern und ich spürte wie meine große Erschöpfung verschwand, als ich mein Pony immer weiter antrieb.
Ich musste demjenigen helfen, egal wer es war.

Die übrigen Zwergen, Gandalf und Bilbo zögerten einige Sekunden und folgten mir dann endlich weiter in den Wald hinein.

Lynn's pov

Das könnte nicht wahr sein! Kaum war ich von meiner Familie verstoßen, wurde ich auch schon von einem riesigen Ork angegriffen.

Von diesen furchterregenden Monstern hatte ich sonst nur aus Büchern gelesen und in Echt waren sie noch viel ekelhafter. Das entstellte Gesicht der Kreatur sah mich mit einem mörderischen Grinsen an und zog ein riesiges Schwert aus seiner Waffenhalterung.
Ich hatte zwar früher mit meinem Vater das Kämpfen geübt, aber ein richtiger Ork war etwas völlig anderes.

Wie sollte ich hier jemals wieder lebend herauskommen?

Meine einzige Waffe schützend vor mir haltend versuchte ich mich aufzurappeln, wurde aber von den stechenden Schmerzen in meinen rechten Bein daran gehindert.

Die widerliche Kreatur sah dies als Chance und schlug mir den goldenen Dolch aus der Hand.
Verzweifelt robbte ich in Richtung meiner Waffe, nur um einen weiteren heftigen Tritt in die Seite zu bekommen.

Qualvoll schrie ich laut auf.
Die Schmerzen waren fast unerträglich, das Atmen fiel mir plötzlich schwer und schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen.

Mit letzter Kraft warf ich einen spitzen Stein in Richtung der Bestie.
Hoffte sie zu treffen, endlich aus diesen Qualen zu entkommen, die Kreatur zu töten.
Ich verfehlte und auch wenn ich getroffen hätte, wäre der Ork nicht tot.

Ich erwartete einen Schwerthieb und unbeschreibliche Schmerzen, doch es kam nichts.
Langsam öffnete ich meine zusammengekniffenen Augen und ich sah plötzlich in ein liebenswürdiges dunkelbraunes Augenpaar, das mich besorgt anblickte.
Ich wollte etwas sagen, doch ich war zu erschöpft.

Die Kopfschmerzen wurden immer stärker, ich versuchte angestrengt wach zu bleiben, doch mein Blickfeld trübte sich und ich spürte wie ich langsam abdriftete.
Dann war da nichts mehr.
Nur Stille und Dunkelheit...

Kili's pov

Hastig ritt ich weiter in den Wald hinein, in der Hoffnung, dass wir nicht zu spät waren.
Fili direkt hinter mir trieb sein Pferd immer schneller an und die anderen Zwerge folgten mir so schnell sie konnten. Endlich erreichten wir eine kleinen Lichtung im Wald und ich erschrack:

Ein riesiger schwarzer Ork hatte sich vor einer am Boden liegenden Gestalt aufgebaut.
Diese versuchte sich hilflos mit einem Stein zu verteidigen doch man sah ihr deutlich an, dass sie nicht mehr konnte.

Das Ungeheuer holte mit seinem fürchterlichen Schwert weit aus und wollte seinem Opfer das Garaus machen.
Doch dazu kam es nie.

Denn blitzschnell und in einer fließenden Bewegung hatte ich meinen hölzernen Bogen von meiner Schulter gezogen, einen Pfeil angelegt und zielte direkt auf den Kopf der Bestie.
'Ich durfte nicht verfehlen, nicht jetzt!'

Ich atmete tief ein, konzentrierte mich ganz auf mein Ziel und ließ den schweren Pfeil los.
Dies geschah alles innerhalb weniger Sekundenbruchteile.

Der Ork fuhr überrascht herum und bemerkte uns erst jetzt, doch für ihn war es zu spät. Mit einem dumpfen Laut fiel er mit einem Pfeil im widerlichen Schädel auf den Boden.

"Guter Schuss!", rief Oin und die anderen Zwerge nickten bewundernd.

Ohne zu zögern und in meiner impulsive Art sprang ich von meinem Pony und band es an einem Baum fest, sodass es nicht weglaufen konnte.
Auch meine Reisegefährten stiegen von ihren Reittieren und machten sich daran, ein Lager für die Nacht auf der Lichtung vorzubereiten.

Mein großer Bruder Fili kam mit schweren Schritten auf mich zu und klopfte mir stolz auf die Schulter.
Ich lächelte schief und ging dann langsam zu der zusammengesunkene Gestalt am Waldboden, die sich nicht mehr zu bewegen schien.

Vorsichig beugte ich mich über den Menschen und bemerkte erst jetzt, dass diese eine zerbrechlich wirkende junge Frau war.
Ihre langen braun-gelockten Haare umrahmten ihr hübsches Gesicht, welches voller Sommersprossen war und ihre zarten Hände lagen entspannt auf dem weichen Moos.

Plötzlich hob sie ihre Augenlider und Paar wunderschöner grüner Augen blickten mich verwirrt und erschrocken an.
Ich konnte jede einzelne Farbabstufung in ihrer Iris sehen bevor das zierliche Mädchen von ihren Kräften verlassen wurde und das Bewusstsein verlor.

*Also... Das war das erste Kapitel von meiner ersten Fanfiction.
Ich hoffe, es hat euch gefallen und schreibt bitte unbedingt Verbesserungsvorschläge in die Kommentare.
Habt noch einen schönen Tag <3*