beginning

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Ich weiß selbst nicht so ganz wie es dazu kam, vor ein paar Stunden noch saß ich mit meinen Eltern in der Küche und aß mein Abendbrot, nun befand ich mich draußen auf der Straße.

Die Sonne war schon länger untergegangen, die Straßenlaternen seit ein paar Stunden in Betrieb und alles was noch zu hören war, war das leise Summen der Glühbirnen, die streunende Katze die sichtlich verwirrt von meiner Anwesenheit war.
Das war ich zugegeben auch ein wenig. 

Meiner Mutter hatte ich am Essenstisch erst erzählt gehabt bereits mit meinem neuen Buch fertig zu sein, dabei hatte ich erst am Abend zuvor damit angefangen. Ich erzählte ihr, ich würde Glauben, der Autor hätte etwas gegen mich, gegen seine Hauptcharaktere und allgemein gegen diese Welt. Das Schicksal würde mich hassen. Es war bereits das zweite Buch welches ich von dem Autor las. Im Prinzip machte es kein Unterschied, denn egal um welches von beiden es gehen würde, die Hauptcharaktere hatten ihr Ende nicht verdient. Die Geschichte hatte ihr  Ende nicht verdient. 

Ich sagte, ich würde mich nach diesen beiden Büchern, den unzähligen welche ich davor bereits gelesen hatte und denen welche ich noch vorhatte zu lesen, fragen, warum ich überhaupt jemals angefangen hatte.

Angefangen Bücher zu lesen, Angefangen mich mit ihnen zu verbinden, ihnen meine Aufmerksamkeit zu widmen, mich ganzen Fandoms anzuschließen, in andere Welten abzutauchen und jedes einzelne Mal mich in diesen ganzen Geschichten zu verlieren. Denn ganz ehrlich, wenn ich meine Freunde so betrachte, diese welche nicht lesen oder diese welche nur auf Teenie-Romane und  Liebes Schnulzen stehen, dann sehe ich wie schön das Leben eigentlich sein kann.

Denn Sie, die Freunde, sitzen nicht Stunden nachdem sie das Buch beendet haben noch da, zu tief in Gedanken versunken, weinen nur aus Freude, denken der größte schmerz wäre es wenn ihr Lieblings Charakter stirbt. Kennen nicht die ganzen schlaflosen Nächte welche ich durchgemacht habe, verstehen all diese Zitate nicht, jene welche mir bei jeder noch so kleinen, passenden Situation im Kopf herum schwirren. 

Meine Mutter antwortete auf meine Naiven und irgendwie auch etwas kindlichen Aussagen, wie das Schicksal würde mich hassen, nur das ich Bescheid geben sollte wenn ich eine Antwort gefunden hätte. Was hätte sie auch schon anderes sagen sollen?

Stunden, Stunden ist dies nun her und doch hatte ich keine Antwort gefunden. Es waren wohl eher mehr Fragen geworden. Deshalb fragte ich mich nun auch, sollte ich überhaupt eine finden? Vielleicht war es im Leben gar nicht vorgesehen all seine Fragen beantwortet zu kriegen. Vielleicht sollte ich es auch eher bei dieser Antwort belassen, vielleicht sollte ich einfach endlich anfangen mein Leben zu leben. Vielleicht....

kann ich das aber auch nicht. Vielleicht brauchte ich eine Antwort. Vielleicht konnte ich sonst einfach nicht nach vorn sehen. Wie denn auch? Es kam mir unmöglich vor, Liebe, Gerechtigkeit, Frieden, Freiheit, Glück, aber vor allem eine Freundschaft so stark das sie niemand entzweien kann zu finden. 

Auch wenn es sich für manche Naiv anhören möge, vielleicht hatte Ben recht als er Arthur verkündete das Universum sei ein Arsch. Denn ich würde nie über den Tot von Rufus und Mateo hinweg sein, nicht nachdem sie so lange durch gehalten hatten. Ich würde nie selbst im Café, das am Rande der Welt steht sitzen und über mein eigenes Leben philosophieren. Patroklos und Achilles würden für die Geschichte und Historiker immer nur sehr gute Freunde bleiben, Patroklos nie die Anerkennung bekommen,  Achilles nie die Zeit welche ihm mit Patroklos zugestanden hätte. Loki würde für immer im Schatten seines Bruders sein, immer missverstanden und der Böse. Draco für immer unverstanden, alleine. Für immer der Feigling, während alle anderen über sich selbst hinaus wuchsen. Slytherin würde für immer zur dunklen Seite gehören und Snape würde nie mit Lily zusammen kommen. Obwohl er sie immer mehr verdient hatte. Jason würde immer im Schatten Percys stehen...

...und ich wurde mir langsam klar, dass ich nie ein Teil dieser Welten sein würde. Auch wenn es sich für einen kleinen Moment so angefühlt hat. Auch wenn ich in 15 Jahren noch an ihnen festhalten würde, während die reale Welt sich schon lange weiter gedreht hat.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 16, 2021 ⏰

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Under the street lamp - A Tragedy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt