„Maya, jetzt bist du an der Reihe..."
Nun sah sie doch zu mir, wodurch ich plötzlich viele verschiedene Emotionen in ihren Augen erkennen konnte. Am stärksten ausgeprägt waren davon jedoch Nervosität, Unsicherheit und vorallem Angst.
Beruhigend strich ich ihr einmal über ihr Haar und lächelte sie sanft an.
Ich wusste ganz genau, was ihr nun durch den Kopf ging.
Ich kann das nicht! Ich hab Angst. Angst davor zu erkennen, dass es wirklich entgültig ist. Dass er wirklich weg ist und nie wieder zurück kommt. Dass ich ihn nie wieder sehen werde, nie wieder umarmen kann und ihm nie wieder sagen kann, wie viel er mir bedeutet.
Diese Wörter haben sich bereits felsenfest bei mir im Kopf eingenistet, doch bin ich mir bewusst, dass, wenn ich zu Hause bin, ich trotzdem das Video zu Ende anschauen werde und, trotz meiner Furcht davor, auch meine Kiste öffnen werde.
Egal wie viel Angst ich auch davor habe es nun entgültig zu akzeptieren.
Ihm zu Liebe werde ich es machen.
„Hol dir nun bitte ebenfalls deine Kiste und öffne sie, Princess“
Ein letztes Mal sah sie mich nochmal mit ihren großen, schokobraunen Augen an, welche denen ihres Bruders so verdammt ähnlich sahen.
Langsam löste sie sich aus unserer Umarmung und beugte sich nach vorne, um sich ihre prinzessinnenhafte Box zuholen.
Vorsichtig steckte sie ihren Schlüssel in das Schlüsselloch und drehte ihn zweimal nach rechts. Kurz darauf hörte man wieder das bereits bekannte, laute Klack, welches darauf hinwies, dass das Schloss nun offen war.
Erneut sah sie kurz unsicher zu mir, doch als ich ihr aufmunternd zunickte, drehte sie sich sofort wieder zur ihrer Kiste um, atmete einmal tief ein und aus und dann öffnete sie sie endlich.
Über ihre Schulter hinweg sah ich mir mit an, was sich darin befand, doch konnte ich nur eine Sache ausmachen, die wohl alle anderen Sachen darunter versteckte.
Es war ein Lämmchen-Schmusetuch auf dem sogar ihr Name »Maya« drauf gestickt stand.
„Ich hoffe du erkennst dieses Schmusetuch noch und bist mir nicht all zu böse. Dieses liebliche Lämmchen-Schmusetuch gehörte damals dir, doch ich hab es dir, als du 5 warst, weggenommen und hab es bis jetzt auch erfolgreich vor dir versteckt gehabt.“, nervös kratzte er sich wieder einmal am Hinterkopf und lächelte entschuldigend in die Kamara.
„Du fragst dich jetzt bestimmt, warum ich es dir damals einfach so weggenommen hatte, oder?“, fragte er und aus meinen Augenwinkel konnte ich Maya leicht nicken sehen, „Kannst du dich noch an deinen 5. Geburtstag erinnern? All deine damaligen Freundinnen waren da und als diese dann dein Schmusetuch sahen, haben sie dich ausgelacht und hinter deinen Rücken darüber gelästert, was für ein Baby du doch noch seist. Mich machte dieses ganze Gerede wütend, ich wollte dir irgendwie helfen und meinem 7 Jährigen ich ist nur eingefallen, dir das Schmusetuch wegzunehmen, damit die anderen nicht mehr über dich und dein Schmusetuch lästern konnten. Ich dachte damals, keine Schmusetuch bedeutet keine Lästereien mehr für dich, doch was ich nicht bedacht hatte war, dass du dein geliebtes Schmusetuch vermissen würdest. Du hast mehrere Tage danach getrauert und ich war so kurz davor es dir einfach wieder zu geben, doch siegte dann meine Angst, dass du mich hassen würdest, eben weil ich es dir weggenommen hatte, also hab ich es bis heute auch behalten und noch nicht einmal Luci davon erzählt. Tut mir echt leid, Princess. Ich wollte dir damals wirklich nur helfen.“
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He's my guardian angel | Cameron Boyce
FanfictionCameron Boyce und Lucia Jones Beste Freunde von Geburt an Nichts und niemand konnte sie trennen, doch dann geschah etwas, was niemand erwartet hätte. Cameron Boyce verstarb im Alter von 20 Jahren und ließ Lucia allein zurück. Doch er hatte ihr was v...