Schnitzelbrot

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Den überaus kreativen Titel verdanken wir...
*Trommelwirbel*
Crazykh7

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Ich nahm mir ein Brötchen aus der Schublade. Dazu eine Scheibe Wurst und ein Glas Orangensaft. Seufzend ließ ich mich aufs Sofa fallen. Ich hatte einen beschissenen Tag. Stress mit meinem Chef.

Ich betrat das Büro. Montag. Von Natur aus kein toller Tag. Aber ich war zuversichtlich. Ich würde meinen Chef um Urlaub bitten, er würde zustimmen und dann könnte ich mein Kind besuchen.
Ich klopfte an das Büro meines Chefs. Es ertönte kein „Herein”, aber mir fiel auf, dass ich sich mit jemandem stritt. Bevor ich erneut klopfen konnte, flog die Tür auf. „- und schieb dir deine scheiß Eifersucht in den Arsch!”. Erschrocken stand ich da, wusste nicht, was ich tun sollte. Die Frau, die die Tür geöffnet hatte, rauschte an mir vorbei. Komische Dame. Vorsichtig lugte ich durch die Tür. Mein Chef saß auf seinem Stuhl. Den Kopf hatte er auf den Händen abgestützt. Als er aufschaute, sah ich den Schmerz in seinen Augen. „Darf ich rein kommen” fragte ich, meine Stimme zitterte. Ich hatte diese schlechte Angewohnheit, schüchtern zu sein. Sobald etwas unvorbereitetes passierte, schaltete sich mein Gehirn ab.
Er nickte bloß still und ich trat ein. Die Stimmung war merklich angespannt und ich fragte mich, was wohl zwischen der obskuren Frau und ihm passiert war. „Darf ich fragen, was passiert ist?” ich probierte entspannt zu wirken, vielleicht auch aufmunternt. Aber ich klang eher, als hätte ich Angst. „Das war meine Frau… Wir hatten Streit… Vielleicht lässt sie sich scheiden… Ich will nicht alleine sein.… Warum sind sie hier?” seine Stimme klang matt, niedergeschlagen. „Ich wollte Urlaub beantragen, um meinen Sohn zu besuchen” meinte ich. Mein Selbstbewusstsein war teilweise wieder zurückgekehrt. Allerdings war ich auch verwirrt. Er hatte mir gesagt, warum er so traurig war. Bis jetzt hatten wir nie über etwas Außerberufliches gesprochen. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, ob mir diese Neuheit Angst machen oder mich glücklich stimmen sollte. „Wie viele Tage… Also, wie lange wollen sie Urlaub?” seine traurige Stimme riss mich aus meinen Gedanken. „10 Tage” meinte ich nur. „Ich dachte sie wollten ihren Sohn besuchen und nicht in ein Spa gehen. 10 Tage ist zu viel.” meinte er, plötzlich aufgebracht. „Ich wollte ja auch meinen Sohn besuchen, aber durch die Entfernung dauert die Anreise ziemlich lange.”. Ich war verwirrt. Warum war er plötzlich so wütend. „Sie kriegen 3 Tage.” meinte er emotionslos. Was war denn mit dem los. Seine Stimmungsschwankungen verwirrten mich. „Aber… 3 Tage reichen nicht.” plötzlich war meine Schüchternheit wieder anwesend und meine Stimmer nur noch ein Hauch. „Jetzt machen sie nicht so ein Drama.” ich fing an zu protestieren: „Ich nehme nie Urlaub. Da können sie mir doch ein Mal im Jahr erlauben, meinem Sohn zu be-” ich zuckte zusammen. Plötzlich stand er vor mir und hatte mir eine geklatscht. Ich spürte, dass meine Lippe aufgeplatzt war. Eine Flüssigkeit tropfte auf mein Oberteil. Rot. Blut. Erschrocken sah ich ihn an. 

Als ich mein Brötchen vertilgt hatte, lief ich zum Telefon. „Hallo, Frau Merlus am Aperat. Können sie mich bitte mit meinem Sohn verbinden?” ein Seufzen entwich mir. Gespannt fuhr ich mit durch die Haare. Ich musste unbedingt wieder Duschen gehen. Sie waren ecklig. Fettig.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 26, 2020 ⏰

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