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Am nächsten Morgen würde ich durch die Visite geweckt. Der Arzt kam zusammen mit einer Krankenschwester in mein Zimmer.

,,Guten Morgen. Wie geht es Ihnen?" wollte der Arzt von mir wissen.

,,Eigentlich gut. Wann kann ich denn wieder nachhause?" stellte ich die Gegenfrage.

Arzt und Krankenschwester sahen sich zuerst gegenseitig und dann mich mit einem vielsagendem Blick an. Dieser Blick sagte mir, dass ich wohl noch eine Weile hier bleiben musste. War wahrscheinlich normal, wenn man fast gestorben wäre. Aber genauso wie ich Ärzte hasste, hasste ich natürlich auch Krankenhäuser.

,,Sie werden noch ein paar Tage hier bleiben müssen. Ihre Werte sind zwar stabil, aber wir müssen Sie trotzdem noch unter Beobachtung behalten." beantwortete der Arzt meine Frage.

Ich seufzte. Was wäre, wenn ich mich auf eigenen Wunsch früher entlassen würde? Ich hatte wirklich keine Lust hier noch tagelang rumzuliegen. Und umso früher ich raus konnte, desto früher konnte ich eben nach meinem Retter suchen. Von hier aus würde es mir auch nicht so viel bringen, seinen Namen zu kennen. Er wird mich ja wohl kaum hier im Krankenhaus besuchen kommen. Nein, ich werde zu ihm gehen müssen, um mich zu bedanken.

,,Also wenn Ihre Werte weiterhin so bleiben, können Sie wahrscheinlich so in 4-5 Tagen wieder nachhause." teilte mir der Doktor mit.

,,Kann ich nicht auf eigenen Wunsch früher gehen?" hakte ich nach.

,,Theoretisch könnten Sie das, ja. Aber das wäre absolut gegen den ärztlichen Rat. Sie hatten einen schweren Autounfall und außerdem einen Blinddarmdurchbruch. Sie haben wirklich Glück, dass sie überlebt haben. Anscheinend haben Sie einen ziemlich guten Schutzengel." versuchte er mit ruhiger Stimme auf mich einzureden.

,,Nein, kein Schutzengel, sondern ein toller Retter." erwiderte ich lächelnd.

Dr. Seehauser nickte grinsend. War es eigentlich komisch, dass ich quasi für meinen Retter schwärmte, obwohl ich nicht mal seinen Namen kannte? Auch wenn die leuchtende Kleidung darauf hindeuten könnte, dass er beim Rettungsdienst arbeitet, kann es ja sein, dass es gar nicht stimmte. Vielleicht gehörten die Augen, die ich zuletzt gesehen habe ja gar nicht zu meinem richtigen Retter, sondern zu einem Serienkiller, der vor hatte mich zu töten und in letzter Sekunde daran gehindert wurde.

Luna, Stop! Du übertreibst total.

,,Wenn irgendwas sein sollte, sagen Sie einfach einer Schwester Bescheid." holte Dr. Seehauser mich wieder in die Wirklichkeit zurück.

Ich nickte und versuchte möglichst freundlich zu lächeln. Kurz darauf waren die beiden auch schon wieder aus meinem Zimmer verschwunden. Es wäre echt großartig, wenn Emily recht bald mit ihrem Bruder vorbeischauen würde, damit ich endlich herausfinden konnte, ob er wusste, zu wem diese Augen gehörten.

Als könnte Emily Gedanken lesen klopfte es keine 5 Minuten später an meiner Tür und Emily betrat zusammen mit Robin das Zimmer. Okay, so früh hatte ich wirklich nicht mit ihnen gerechnet, auch wenn ich es mir gewünscht hätte. Immerhin war es gerade mal 08:00 Uhr. Musste Emily nicht arbeiten? Hatte Robin keine Schicht?

,,Oh man, siehst du scheiße, Luna!" sagte Robin.

,,Danke für das Kompliment!"

,,Was macht ihr denn überhaupt schon hier?" wollte ich wissen.

,,Ich habe Robin gestern Abend noch angerufen und ihm die Situation grob geschildert. Da hat er mir angeboten, dass wir heute ganz früh hier her kommen können, damit du endlich Gewissheit hast." erklärte meine beste Freundin mir.

Ich musste grinsen. Auf Emily war einfach Verlass. Ich denke, ich konnte mich ziemlich glücklich schätzen, sie als beste Freundin zu haben. Immerhin war es in der heutigen Zeit unheimlich schwer richtige Freund zu finden.

,,Also, leg los. Was möchtest du wissen?" meinte Robin, während er sich einen Stuhl ans Bett zog.

Ich beschrieb ihm meine Situation und meinen Retter. Jedenfalls soweit ich mich erinnern konnte, immerhin hatte ich nicht besonders viel von ihm gesehen.

,,Nach dem, was du mir erzählt hast könnte es Alex sein. Also Alexander Hetkamp. Allerdings bin ich mir nicht hundertprozentig sicher." sagte Robin mit einem nachdenklichen Gesicht.

Ich seufzte. Wie könnte ich denn jetzt herausfinden, ob es sich bei meinem Retter tatsächlich um diesen Alex handelte?

,,Gibt es denn einen, der ihm ähnlich sieht?" hakte ich nach.

Robin schüttelte den Kopf.

,,Nein, eigentlich nicht. So wie du das beschrieben hast, müsste es ein Notarzt gewesen sein, der bei dir am Auto war. Und von den Notärzten sieht definitiv keiner aus wie Alex."

Das reichte mir. Alex also. Alexander Hetkamp. Der Name gefiel mir. Ich hatte schon Angst, dass er einen komischen Namen haben könnte. Was total bescheuert ist, da der Name eines Menschen ja eigentlich vollkommen nebensächlich ist.

,,Danke, Robin. Du hast echt was gut bei mir!" bedankte ich mich.

Robin verriet mir noch, wo ich Alex finden konnte, sobald ich wieder einigermaßen fit war. Dann musste er auch los, da er noch etwas Papierkram erledigen musste.

,,Musst du eigentlich nicht arbeiten?" wollte ich von Emily wissen.

,,Ich habe mir ein paar Tage Urlaub genommen. So kann ich dich jederzeit hier besuchen kommen." antwortete sie stolz.

Ich unterhielt mich noch ziemlich lange mit Emily, bis ich müde würde und mich etwas ausruhen sollte. Und immer wieder wanderten meine Gedanken zu diesen Augen und zu diesem Namen. Alex.

Hey! Ich habe es geschafft, hier kommt das neue Kapitel :) Wenn es euch gefällt, würde ich mich sehr über euer Feedback freuen.
Eine kurze Sache noch: ich kenne mich mit den medizinischen Fachbegriffen und so weiter leider nicht so gut aus, weshalb ich versuche sowas so wenig wie möglich einzubauen. Falls ich aber noch mal etwas einbaue, was nicht so korrekt ist, dann entschuldige ich mich jetzt schon mal dafür :)
Und falls ihr Instagram habt könnt ihr gerne meiner Fanseite für Alex folgen (alexanderhetkamp.fanpage)
So das war's von mir, bis zum nächsten mal! 🥰

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