Wenn sich alles ändert..

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Mein Name ist Melinda Morgen und ich wurde am 24.09.1998 in Miami geboren.

Ich hatte ein schönes Leben, bevor ich mit 12 Jahren in ein Heim für Waisen kam. Jetzt fragt ihr euch bestimmt wieso oder? Naja es war so:

Meine Eltern und ich hatten ein Ferienhaus in Texas gemietet, um dort Urlaub zu machen. Ich hatte gerade mein Zeugnis der sechsten Klassen bekommen, als wir los fuhren. Ich wartete vor der Schule auf meine Eltern, welche mich 2 Minuten nach Schulschluss mit unserem vollgepackten Auto abholten. Ich stieg ein, schmiss meinen Ranzen neben mich auf die Rückband und schnallte mich an. "Und Schätzchen? Wie ist dein Zeugnis?", fragte mich mein Dad und schaute dabei in den Rückspiegel. "Super! Habe überall eine 1, außer in Sport..da hat es nur für eine 2 gereicht!", prahlte ich stolz. "Du kannst stolz auf dich sein Engel! Sport ist unwichtig du kannst halt nicht richtig mitmachen wegen deinem Herzen.", strahlte mein Dad. Mein Dad hatte Recht. Ich konnte meistens nicht am Sportunterricht teilnehmen, da mein Herz bei großer Anstrengung versagen könnte. Der Fehler am Herz, den ich habe,hat mich viele Tage im Krankenhaus gekostet, bis sich herausstelle, dass er inoperabel ist. Mit anderen Worten...ich könnte jederzeit sterben, ohne das mich irgendjemand retten kann.

"Melli? Bist du bereit?" , frug meine Mum aufgeregt. Ich nickte, mein Dad startete den Wagen und wir fuhren los. Nach einer Fahrstunde konnte ich am Horizont auf unserer Fahrspur einen schwarzen Punkt sehen, der immer näher kam. Es war ein anderes Auto. Ein Geisterfahrer. Als der andere Wagen uns rammen wollte, wich mein Dad reflexartig aus. Ich kniff meine Augen zusammen.Wir kamen von der Straße ab und überschlugen uns. Solange, dass es sich so anfühlte, als würde es nie wieder aufhören. Als ich meine Augen wieder öffnete, standen wir auf dem Kopf und es roch stark nach Blut. Ich kannte diesen Geruch, da es in den Krankenhäusern, wo ich lag entweder nach Desinfektionsmitteln oder Blut roch.

Mein Blick wanderte nach vorne. Dad war scheinbar bewusstlos an den Sitz geschnallt und in der Frontscheibe auf Höhe des Beifahrersitzes war ein blutverschmiertes Loch. Meine Mum saß nicht mehr auf ihrem Platz, was bedeuten musste, dass sie beim Aufprall herausgeschleudert worden sein musste. "Daddy? Wach auf! Mum ist weg! Wir müssen sie suchen! " , schrie ich und versuchte meinen Dad mit den Füßen anzustoßen, doch sie waren zu kurz. Ich bekam Panik und fing an zu weinen. "DADDY!! WACH AUF!", kreischte ich panisch. Mein Dad wachte auf und sah sich um. "Ganz ruhig mein Engel ich hol uns hieraus!", versuchte er mich zu beruhigen. Er drückte den Knopf, der den Gurt löste und knallte unsanft auf das Lenkrad. Doch anstatt sich vor Schmerz zu krümmen, kniff er biss er die Zähne zusammen und krabbelte nach hinten zu mir. " So Liebling es wird alles wieder gut versprochen! Du musst dich jetzt so fest du kannst an mir festhalten, während ich den Gurt löse, in Ordnung? ",sagte er und versuchte ruhig zu bleiben, damit ich nicht noch mehr in Panik geriet. Ich nickte und legte meine Beine und Arme um ihn. Erst jetzt fiel mir auf, dass mein Dad eine große Platzwunde auf der Stirn hatte, welche nicht aufhörte zu bluten.Vorsichtig öffnete er den Anschnaller und hob mich zu sich auf den Boden. Ich versuchte die Tür zu öffen. Nachdem es mehrmals nicht klappte, hob mich mein Dad an die Seite und trat die Tür auf. Wir krabbelten raus und ich rannte sofort los, um meiner Mutter zu helfen. Sie lag ein paar Meter vom Auto entfernt. Überall um sie herum war Blut auf dem Boden verteilt und als ich näher kam, sah ich die vielen tiefen Schnittwunden. Ich hörte Sirenen am Horizont und schöpfte Hoffnung. "Mami?halte durch Hilfe ist unterwegs!", weinte ich. "Du musst jetzt stark sein Melinda versprich mir das ok?", verlangte sie mit schwacher Stimme. Nun hatte auch mein Dad zu uns geschleppt. "Bleib wach Schatz, bitte!", bat er sie und legte ihren Kopf auf seine Beine. "Ihr müsst jetzt stark sein!", wiederholte meine Mum. "Sag sowas nicht! Du wirst nicht sterben!", weinte mein Dad. "Ich habe dich immer geliebt und nie eine Sekunde mit dir bereut! Wenn ich wieder die Wahl hätte, würde ich dir immer wieder nehmen egal, was alles war.Ich habe jede Sekunde mit dir genossen! Das gilt auch für dich Melli! Ich liebe euch beiden!Vielen, vielen Dank für die schöne Ze...", ihre Stimme hörte auf zu erklingen. "Zeit.", beendete mein Dad den Satz und gab ihr einen Kuss, dann brach er in Tränen aus und nahm ihren leblosen Körper in seine Arme. Ich war wie paralysiert und mein Herz schmerzte.

Ich hörte die Tür eines Krankenwagens und rannte den Sanitätern entgegen. Einer von ihnen hielt mich fest und ließ mich nicht zu meinen Eltern gucken. Ich hörte die Stromschläge eines Defibrilators und dann ein endloses Piepen. Das Geräusch eines Herzens ohne Schlag und ich begriff, dass ich nicht nur meine Mum, sondern auch meinen Dad verloren hatte.

Mir wurde schwindelig und ich verlor mein Bewusstsein.

Stolen Childhood⌛✖Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt