Zwei Welten

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Sie blickte in den Spiegel. Ihr Make-Up saß makellos und ihre Haare schimmerten im Licht der Sonne, welches durch ihr Fenster schien.
Ihr war bewusst, dass sie schön aussieht, jedoch gehörte sie nicht gerne zu den im Mittelpunkt stehenden. Sie hatte ihre kleine , aber dennoch unglaubliche Clique um sich, war in der 10. Klasse und hatte die Zeit ihres Lebens. Doch irgendetwas fehlte ihr. Tief in ihr, befand sich ein Gefühl der Leere. Aber davon ließ sie sich nicht beirren. Felicity Sanders war der Sonnenschein schlechthin. So sagten zumindest ihre Familie, Freunde und Lehrer über sie aus. Ihre Noten waren kaum unter dem 2er Bereich und sie hatte nicht einmal viel dafür tun müssen, sie besaß einfach ein gutes Gedächtnis von Informationen. Es gab einige, die sie darum beneideten und auch manche, die sie gerne um Rat fragten, aber sie beantwortete gerne jede Frage und lächelnde ihnen ermutigend zu, wenn sie selbst mutlos zu sein schienen.

Alice Greer. Das Mädchen dass sich nicht um sein Aussehen schert und trotzdem wunderschön aussieht, mit den leuchtend grünen Augen und dem geheimnisvollen Gesichtsausdruck. Sie schien klug zu sein, bekam meist gute Noten und äußerte vorallem im Fach Philosophie ihre Ansichten, wenn diese gefragt waren. Sie hat etwas rebellisches an sich, würden andere sagen. Sie hat keine Lust, sich rumschubsen zu lassen oder nach dem Kommando anderer tanzen zu müssen, würde sie sagen. Sie ist nicht unfreundlich, nur sehr ehrlich und kritisch. Sie ist nicht gerne in der Nähe anderer, ausser in der ihres besten Freundes. Die meisten Leute denken zu oberflächlich und man lebt um zu sterben, findet sie.

Mit leichten Schritten ging sie die Treppe herunter, die zur Küche führt. Ihr blondes Haar fällt ihr ins Gesicht, so dass ihre Mutter es wegstreichen und ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn geben könnte. Wenn sie da wäre. Enttäuscht seufzt Felicity auf, sie hatte schon geahnt, dass es auch heute nicht anders sein würde, aber zumindest zum ersten Schultag war ihre Mutter bisher jedes mal da gewesen. Auf dem Tisch lag ein Zettel , die Worte waren schnell, aber ordentlich geschrieben worden.

Ich weiss, ich hatte es bisher immer geschafft. Aber momentan ist soviel los in der Kanzlei, tut mir leid mein Schatz. Wir sehen uns heute Abend, spätestens morgen früh, wenn es spät wird. Hab einen schönen Tag! Mama

Sie betrachtete ihn und knüllte ihn dann zusammen, um ihn in den Müll zu schmeißen. Sie konnte ihrer Mutter einfach nicht böse sein, sie wusste wie gefragt sie War und verstand, dass sie nichts abschlagen wollte. Vor 2 Jahren war ihr Vater gestorben, bei einem Autounfall. Viel zu unspektakulär für so einen großartigen Mann wie er es war, dachte sie sich manchmal. Wenn er schon so früh von ihnen schied, warum dann nicht bei einem Banküberfall, bei dem er sich aufopfernd vor jemanden warf, um die Kugel abzufangen. Sie pustete sich die Strähne aus dem Gesicht und beendete ihre Morgenroutine, da sie noch eine Stunde hatte bis sie los musste.

,,Scheiße!" , rief sie aus. Ihr Wecker hatte nicht geklingelt. Oder sie hatte vergessen ihn zu stellen. Was auch immer der Grund war, sie hatte nurnoch 30 Minuten um sich fertig zu machen und in der Schule zu erscheinen. Wieder zu spät dran am ersten Tag, dachte sie sich erschöpft.
Letzte Nacht hatte sie eine Auseinandersetzung mit ihrer Mutter gehabt, die sie die ganze Nacht wach hielt. In Gedanken versunken schlief sie viel zu spät ein und wachte nun - was auch sonst , viel zu spät auf. Sie beeilte sich ins Bad zu kommen , in der Hoffnung dass ihr Bauch ihr verzeiht das Frühstück zu überspringen und sprang unter die Dusche, um wenigstens akzeptabel auszusehen , wenn sie sich schon nicht so fühlte. Heute ist der erste Tag Feli, reiß dich mal ein bisschen zusammen und geh heute Abend früher schlafen, mahnte sie sich. Vor der Tür hupte es und ohne ihre Mutter zu beachten, die gerade aus dem Zimmer kam, sprang sie zu Mark ins Auto. Er wickelte eine ihrer braunen Strähnen um seinen Finger und betrachtete sie. "Ich verstehe noch immer nicht weshalb du deine Haare geschnitten hast, aber so langsam gefällt es mir."
Ihre Haare gingen ihr bis zu der Hüfte, bis sie sich entschieden hatte, sie abzuschneiden. Das sah grauenhaft aus, deshalb zwang ihre Mutter sie, zum Friseur zu gehen und es richten zu lassen. Dort kam dann noch mehr ab, jetzt gingen ihre Haare nurnoch bis kurz über die Schulter.
Sie knuffte ihn gegen die Schulter , ehe sie ihn anknurrte, dass er keine blöden Komplimente machen soll sondern einfach nur losfahren.
Er grinste ihr zu und startete den Motor.

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