Sie war überrascht. Alice war immer davon ausgegangen, dass die hübsche Blondine mit den makellosen Noten , sie nicht wahrnehmen würde.
Ein Kribbeln breitete sich in ihr aus, während der restlichen Stunde. ,, Felicia " sagte sie stumm in Gedanken. Die Lippen des Mädchens waren mit durchsichtigem Lipgloss überzogen und weckten in ihr den Wunsch - nein, das hier war nur eine Partnerarbeit und ein Akt aus Mitleid, weil sie vermutlich dachte, dass sie ohne Mark mit niemanden machen könnte.Als die Stunde jedoch vorbei war, fragte Felicity , ob sie später mitkommen wollen würde. ,,Meine Mutter kommt erst sehr spät und dann arbeite ich lieber heute noch weiter an der Aufgabe, statt alleine Zuhause zu sitzen und Löcher in die Decke zu starren" erklärte sie. Alice überlegte nicht lange. Zuhause wollte sie nicht mehr Zeit als nötig verbringen und Mark war ohnehin schon gegangen, heisst ihr steht auch kein Auto mehr zur Verfügung. "Solange du dann keine Löcher in mich starrst" antwortete sie.
Im nachfolgenden Matheunterricht konnte sie sich kaum konzentrieren. Die Zeit fühlte sich ewig an und es war schon so nicht ihr liebstes Fach.
Als es endlich abklingelte, fühlte sie sich nicht mehr so wohl. Sollte sie jetzt einfach hinter Felicity und ihren Freunden gehen und warten bis sich alle verabschiedet haben ? Würden die anderen sie überhaupt bemerken ? Ob sie es sich bereits anders überlegt hatte ?
Aber ihre Gedanken wurden von einem Grinsen und den Worten "Na dann, lass uns gehen" unterbrochen.Als sie in die Straße einbogen, in der Felicity wohnte, musste sie unwillkürlich an Filme denken. Das hier war kein wunderschönes Haus, wie sie erwartet hatte, es war eine verdammt große und elegante Villa! Im Verhältnis zu anderen Villen, ist diesevermutlich eher klein, aber da sie selbst nur in einem kleinen Reihenhaus wohnte, kam es ihr wie purer Luxus vor.
Sie gingen die Treppe hoch & sie betrachtete Felicity's Zimmer, während diese eine Musikbox anschaltete aus der jetzt leise Musik der 90er den Raum erfüllte. Ihre Wänden waren weiss, mit vereinzelten orangen Schmetterlingen , die Vorhänge waren ebenfalls in einem leichten Orange.
Sie besaß viele Bücher und ein Keyboard, welches verdammt teuer aussah. Über ihrem Bett hing ein Netz aus Lichterketten , das Bett selbst war einladend groß und die gelbe Bettwäsche mit den weißen Punkten gab ihr ein Glücksgefühl."Du hast ein wirklich schönes Zimmer. Und einen eigenen Balkon, wow, wie cool ist das denn bitte" bemerkte sie ,, wäre es ein Problem für dich wenn ich.. -" sie deutete auf den Joint den sie aus ihrer Hosentasche geholt hatte. ''Nein, mach es dir gemütlich. Was magst du lieber, Wasser, Cola oder einen Chai Latte?" entgegnete Felicity.
"Chai Latte! Eindeutig."
"Vanille Zimt?"
"Volltreffer! Jetzt sag mir noch dass du mitrauchen willst und ich küsse dich , du Engel. " scherzte sie.
Felicity lachte und verließ den Raum. Alice ging auf den Balkon und setzte sich in den Schaukelstuhl. Das ist doch mal was, dachte sie.
Nach ein paar Zügen war Felicity auch wieder da. Sie bedankte sich bei ihr und rauchte weiter, während ihr Gegenüber sie musterte.
,, schonmal gekifft?" fragte sie
,,Nein" kurzes Zögern ,, aber wenn du bei mir bleibst bis die Wirkung vorbei ist, kann ich es ja mal versuchen"
" Abgemacht. Du nimmst ihn einfach zwischen die Finger, atmest es bis in die Lunge und lässt den Rauch dann entweichen"
Sie machte was Alice ihr gesagt hatte, hustete und zog dann weiter dran, ohne noch einmal zu husten.
,, bemerkenswert " lächelte sie.
DU LIEST GERADE
Zwei Welten
Teen FictionMan denkt immer, dass man weiß was man will. Aber das stimmt nicht, das stimmt überhaupt nicht. Oder zumindest kann man es tief in sich verstecken, dachten Sie und sahen einander in die Augen. Der klare Ozean und der wilde Wald, so unterschiedli...