(modern LevixOC) Suits to me ~

𝙺𝚊𝚙𝚒𝚝𝚎𝚕 𝟹 - 𝚂𝚌𝚑𝚊𝚞𝚖 𝚞𝚗𝚍 𝚆𝚎𝚒𝚗

Es war Punkt halb elf, als ich das Gebäude abschloss und mich auf den Heimweg machte.
Herr Ackermann war bereits überraschend und spontan gegen 16 Uhr gegangen.

Ich stieg in meinen roten Honda Civic und warf meine Tasche auf den Beifahrersitz.
Während der Fahrt zu meiner Wohnung kreisten bereits all meine Gedanken um den heutigen Tag.
Um meinen Chef und seinen gewöhnungsbedürftigen Onkel ...
Ich stellte die Musik von Iggy Pop lauter, um nochmals kurz abschalten zu können, und kam bald daraufhin zuhause an.

Meine Schlüssel, meinen Mantel, Tasche und Schuhe ließ ich im Vorzimmer zurück.
Die Wohnung war nicht sehr groß aber für mich allein reichten zwei Zimmer vollkommen.
Zwar verdiente ich sehr gut mit meinem Job, jedoch zog ich es vor zu sparen und nicht dauerhaft mein Geld für irgendeinen Schnickschnack rauszuwerfen.
Ich besaß keinen Schmuck. Nur teuere Kleider leistete ich mir ab und zu, was natürlich auch wieder mit meinem Job einherging, bei dem ich stets kompetent und hervorragend aussehen sollte...Oder wollte.

Ich seufzte laut und tapste in die cremefarbene Küche, um mir ein Stück Käse in den Mund zu stecken.
Geschafft lehnte ich mich an den Kühlschrank und griff nach einem Rotweinglas.
Was ist heute für ein Tag?...Mhh~
Heute ist Dornfelder Tag. Ein lieblicher Dornfelder Tag, entschloss ich mich grinsend um dann, bewaffnet mit Wein und Glas, ins Badezimmer zu schlendern.
Dem Highlight meiner Räumlichkeiten.

Könnte ich meine Eckbadewanne ehelichen, ich würde es sofort tun.

Ich ließ heißes Wasser ein und entschied mich für ein Orangen-Nelken-Badesalz.
Den Wein platzierte ich griffbereit in der Nähe der Wanne, ebenso wie mein Handy.
Mir war nach Geigenmusik zumute ...

Jetzt muss ich nur noch aus dem Fetzen hier raus, dachte ich angespannt und pellte mich aus dem engen Kleid.
Zögernd blieb ich vor dem Spiegel stehen und musterte mich kritisch.

Ich war recht klein, in etwa so groß wie Herr Ackermann.
Meine grünen Augen betrachteten müde mein Selbstbildnis.
Meine blonden Haare hätten eine Kur nötig ...
Ich hätte gern noch größere Brüste aber direkt unglücklich war ich nicht.
Ansonsten war ich dünn, mein Bauch war flach und meine Hüfte nicht sehr breit.

Ich wandte den Blick ab und bemerkte, dass die Wanne voll genug und das Zimmer mit duftenden, dampfenden Nebel belegt war.
Ich stieg also ins heiße Wasser und ließ mich entspannt nieder. Dabei trank ich den ersten Schluck Wein.
Ich hatte kaum fünf Minuten geruht, als plötzlich sanfte Klaviermusik den Raum erhellte.

Ich horchte einige Momente den Klängen meines Klingeltons, bevor ich vorsichtig nach meinem Handy tastete.

„Herr Ackermann ..." , las ich zögernd den, auf meinem Display aufleuchtenden Namen des Anrufers vor.
Schlagartig wurde ich ein bisschen aufgeregt ...
Ich räusperte mich, um sicherzustellen, dass meine Stimme bereit zum Reden war und drückte auf den grünen Button.

„Wales?"
„Guten Abend Anita."
„Guten..Abend..?"
Wohl eher „gute Nacht".
Wird das jetzt Small Talk? Was will er denn?

„Da ich vorhin dringlichst gehen musste, wollte ich mich noch telefonisch für das Verhalten meines...Onkels..." , das Wort schien ihm schwer über die Lippen zu kommen. „...entschuldigen. Ich hoffe, er hat Sie nicht zu sehr bedrängt?" , murrte er.

Ich begann, leicht zu grinsen. Deswegen rief er an? Wie süß ...
Herr Ackermann rief mich nie unter meiner privaten Nummer an. Fast nie.

„Nein, nein ...Also ja aber es belastet mich nicht nachträglich, wenn Sie das meinen."
„Gut..."
Stille.
„Gut...", wiederholte ich bestätigend.
„Und... Es macht Ihnen sicher keine Umstände, mich zu der Hochzeit meiner Freundin zu begleiten?"
Er hatte Freunde? Oder Menschen, die er so bezeichnete? Na holla.
Davon hörte ich auch zum ersten Mal ...
„Nein, das ist ... Kein Problem. Ich kann es einrichten." , formulierte ich meine Antwort knapp.
„... Ich komme auf Sie zu, sobald ich nähere Informationen habe."
                              Tüüt, tüüt, tüüt.