Leise summend trottete ich in die „Küche", um den Tee aufzusetzen.
Sie war ebenso dunkel gefärbt wie die Büros.
Edel aber doch etwas lieblos.
Ich bereitete zwei mit Emaille beschichtete Gusseisen Kannen vor, sowie das Teeservice von Villeroy & Boch.
Das Klappern von Porzellan erfüllte den hallenden Raum.Während der Tee zog, füllte ich eine üppige Gießkanne mit Wasser und stöckelte Richtung Empfang.
Dieser war ein kleiner Vorraum.
Eine Eichentheke stand darin, bestückt mit einer goldenen Klingel. Falls sie betätigt werden würde, wäre ich innerhalb einer Minute zu Diensten.
Ein rotes Sofa, einige Pflanzen und beträchtliche Kunstwerke fanden auch noch ihren Platz in dem bemessenen Zimmer.Ich zögerte einen Moment als mir eine große Person auffiel, die neben dem Sofa stand.
Ich hab kein klingeln gehört, seltsam..Die Person stellte sich recht schnell als männlich heraus.
Er trug einen Hut, hatte beide Hände in den Hosentaschen und begutachtete vor und zurück wippend den Van Gogh an der Wand.
Leise stellte ich die Gießkanne ab.
„Willkommen bei Suits!
Es tut mir sehr leid, dass Sie warten mussten. Was kann ich für Sie tun?" , ratterte ich höflich meinen Empfangstext herunter.Der Mann, vielleicht Mitte 50, fuhr mit einem Ruck herum, sah mich mit geweiteten Augen an und grinste dann.
„Ach mach dich locker, Schätzchen."Schätzchen?? Hat der Opa mich grade Schätzchen genannt?
Ich unterdrückte den aufkeimenden Ärger in mir und lächelte weiterhin.„Ich möchte zu Levi, ist er hier?" , plapperte er munter.
„Herr Ackermann.." , betonte ich „..befindet sich im Hause, ist aktuell aber leider verhindert. Sie können gerne bei mir einen Termin für nächste Wo-"
„Aber ich habe doch einen Termin! Ich dachte mir nur, wenn das Telefonat sowieso verschoben wird, habe ich noch genug Zeit um persönlich hier reinzuschneien. Und es hat sich jetzt schon für mich gelohnt, Schätzchen." , zwinkerte der Herr mir zu und wieder ignorierte ich gekonnt seine bizarre Gepflogenheit, fremden Personen Kosenamen zu verpassen.Telefonat? Verschoben? Ist das ein Vertreter von Kenny Industries?
„Kenny Ackermann." , stellte er sich nun endlich vor.
Ackermann?! Verdammt, sind die verwandt?
„Da-Das wusste ich nicht, bitte entschuldigen Sie. Ich werde Herr Ackermann umgehend über Ihre Anwesenheit informier-"
Und wieder unterbrach mich der Mann entspannt : „Wie schon gesagt, kein Stress Schätzchen.." , er wedelte abwinkend mit seinen Armen und kam auf mich zu.
„..Lass uns zusammen zum Kurzen gehen, ja?"
Er legte mir einen Arm über die Schulter.Langsam reizte mich seine durchweg respektlose Art. Sponsor und verwandt, hin oder her.
„Ich darf Sie bitten hier zu warten.
Ich werde Herr Ackermann selbst Bescheid geben. Es könnte durchaus ein Weilchen dauern.
Darf ich Ihnen solange eine Tasse Tee anbieten?" ich werde immer deutlicher, bleibe aber dennoch höflich.Er seufzte laut und sah mir in die Augen.
„Schätzchen-"
„Mein Name ist Anita Wa-" zischte ich ihm kalt entgegen.
„Anita, Schätzchen,.."
Ich war kurz davor zu explodieren, als ich die raue Stimme meines Bosses hörte, der sich nun auch in den Empfang begeben hatte.„Kenny, würdest du bitte damit aufhören meine Angestellte zu belästigen,.." ,
er fuhr sich angestrengt durch die Haare, „..was machst du überhaupt hier-"
„Levi!!" , rief der Herr dazwischen und hob begrüßend die Arme.
„Ich freue mich auch dich zu sehen, Kleiner!" , sprach er fröhlich weiter, während Herr Ackermann scharf die Luft einzog.
Ihm schien diese Situation sichtlich unangenehm.„Du hast ja eine überaus korrekte und bildhübsche Sekretärin. Kein Wunder, dass du dein Büro so gut wie nie verlässt."
Ich errötete gegen meinen Willen leicht und schwieg weiterhin..
Herr Ackermann musterte mich kurz, als würde er mich zum ersten Mal ansehen und sprach dann monoton zu mir :
„Anita, ich habe Ihnen Dokumente zum Stempeln auf Ihren Tisch gelegt. Bringen Sie uns in 15 Minuten den Tee."Verdammt! Der Tee! Den hatte ich vollkommen vergessen.
Die zwei Männer waren fast im Chefbüro angekommen, als mir die Uhrzeit auffiel.
Fast 10:30.
„Aah~..Herr Ackermann??" , rief ich ihm hinterher.
„Ja?" , gaben beide in unterschiedlich freundlich Tonlagen zurück.
Ich stöhnte innerlich.
Na prima, zwei davon. Und einer schlimmer als der andere.„Was ist mit Ihrem Termin mit Herrn Smith?"
„Sagen Sie ihm, es ist etwas Dringliches dazwischen gekommen. Ich melde mich sofort danach."
Ertönte es ruhig aus dem Büro bevor die Tür mit einem Schlag zufiel.Was für ein seltsamer Tag heute..
Ich wischte mir vorsichtig über die Stirn, darauf bedacht kein Make up zu verschmieren. Aber ich hatte keine Zeit zum nachdenken.
Fix schnappte ich mir mein Handy vom Tisch und tippte die Nummer von Herr Smith ein, um es mir dann zwischen Ohrmuschel und Schulter zu klemmen.Ich lief eilig in die Küche und schüttete den überzogenen Tee in den Abfluss.
Der gute Tee..Ich schlug mich innerlich für meine Schusseligkeit.
„Smith?" , hörte ich auch schon eine sympathische Stimme am anderen Ende des Hörers, während ich neuen Tee aufgoss.
„Guten Morgen, Herr Smith! Anita Wales.
Ich rufe im Namen von Herr Ackermann an. Er ist im Moment leider noch durch einen wichtigen Zwischenfall verhindert aber er meldet sich sobald es ihm möglich ist!" , trällerte ich kompetent in mein Telefon, stets darauf achtend, kein unseriöses Porzellangeklapper im Hintergrund auszulösen.
„Schade, ich muss sagen..Das kommt mir doch sehr ungelegen..Danke für Ihre Mitteilung." , erwiderte Herr Smith ernüchtert.
„Natürlich, er tut ihm außerordentlich leid wegen der schwierigen Umstände!" , brachte ich zu seiner Besänftigung heraus, dabei den Tee eingießend.
„Ich bin mir sicher das tut es bestimmt." , antwortete er hörbar belustigt.
„Entschuldigen Sie bitte, wie war nochmal Ihr Name? Ich muss ihn eben überhört haben." , fuhr er nun charmant fort.
Mein Griff um das Handy verstärkte sich und ich biss mir auf die Unterlippe.
Für mich interessiert sich niemand.
„Wales. Anita Wales."
„Fräulein Wales also..Ich bedanke mich für Ihren Anruf. Auf Wiederhören." ,murmelte er, bevor er auflegte.
Nanu? Eine sehr zügige Verabschiedung. Ich hatte gar nicht reagieren können.
Naja, sei's drum.Ich platziere mein Telefon wieder auf meinem Platz, sowie die Tassen mit frischem, herrlich duftenden Tee auf einem silbernen Tablett.
Da mir die Trinkgewohnheiten der netten Verwandtschaft nicht bekannt sind, reiche ich Zucker und Zitrone separat dazu.
Herr Ackermann hingegen ließ sich „den Gaumen nicht trüben von solch unbrauchbaren Zusätzen".
Ich kicherte innerlich.
Er ist so ein sonderbarer Mann.Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass die vorgegebenen 15 Minuten vorüber waren.
Na dann..________________________________
1. richtiges Kapitel ist daa ^^
Hoffe es gefällt euchKuinaLol
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(modern LevixOC) Suits to me ~
FanficAnita Wales, 25 Jahre, Chefsekretärin und einzige Angestellte des Teehändlers „Suits", ahnte nicht, dass der heutige Tag ihr sonst so routiniertes Leben heftig aus der Bahn werfen würde.. Modern Attack on Titan fanfiction LevixOC Alle Charaktere, a...