1. Erste Blicke

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Du schlenderst durch die Straßen, Ausschau nach etwas Interessantem. Auf deiner Insel war mal wieder nix los. Leute gingen an dir vorbei oder kamen dir entgegen, mit Tüten in den Händen oder mit nichts. Alles schien seinen gewohnten Gang zu haben. Leute gingen in die kleine Stadt, kauften etwas ein für Familie oder für sich und gingen wieder nach Hause. Für dich total langweilig. Du seufzt und setzt dich auf eine Bank, die dir etwas einladend aussah. Sauberkeit war auch nich mehr das, was es einmal war.

Du bist ein normales Mädchen, hast eine normale Familie, ein normales Leben. Du bist 19 Jahre alt und wohnst alleine auf dieser Insel, auf der du selbst geboren worden bist. Deine Familie hat vor einigen Jahren diese Insel verlassen, um mehr Menschen um sich zu haben und einen ordentlichen Job zu bekommen. Für dich war es damals unmöglich gewesen, deine Insel zu verlassen, da du auf sie aufgewachsen bist und sie ein Teil für dich war. Aber jetzt wünscht du dir, du wärest doch mitgekommen, eine neue Insel zu bewohnen und neue Leute kennenzulernen. Auf deiner Insel kommen nicht mal Piraten vorbei und selbst wenn haben sie nicht das Verlangen, alles auszurotten, da die Insel selbst nicht viel zu bieten hatte. Meistens blieben sie nur einige Tage, bis ihr Lockport wieder aufgeladen war und sie weitersegeln konnten. Du beobachtest ständig Piraten, wie sie ihren Weg fortsetzten. Meist auf einer nahgelegenen Klippe am Strand, wo sie anlegten. Stunden sahst du da und schautest ihnen hinterher, selbst dann, wenn sie nicht mehr zu sehen waren. Und immer den Gedanken im Kopf, selbst mitzufahren und die Welt zu besegeln. Aber deine Gedanken blieben weiterhin ein Traum. Du hast kein Geld, um ein Schiff zu kaufen und klauen würde dir nie in den Sinn kommen. Dein Leben war einfach normal, ohne jegliche Verantwortung, ausser für dich selber.

Schließlich standest du auf und wolltest nach Hause gehen, als dir eine aufallende Präsenz entgegenkam. Du kanntest diesen Mann, zumindest hattest du ihn schonmal auf einem Steckbrief gesehen. Natürlich, jetzt leuchtete es dir wieder ein. Es war niemand anderes als Eustass " Käptain " Kid. Ein hochangesehender Pirat, dem man lieber ausm Weg gehen sollte. Sein Kopfgeld beträgt 315.000.000 Berry. Er ist sehr groß, bestimmt knapp 2 Meter. Durch sein rotes Haar, was zusätzlich nach oben steht, würde man ihn aus Kilometer weiter Entfernung sehen können. Sein Mantel lässt ihn muskulöser erscheinen und durch seinen Dolch und seiner Pistole bekommt man mehr Angst vor ihm. Wem Eustass Kid den Respekt anderer auf ihn aber zu verdanken hat, ist seine Teufelskraft. Er kann Metall anziehen und wieder abstoßen wie ein Magnet. Durch ihn sind schon viele Unschuldige ums Leben gekommen, deswegen auch sein hohes Kopfgeld. Mit ihm in Gefolge sein treuer Vize Killer, ein Mann mit langen, blonden Haaren und einer Maske, die sein Gesicht verdeckt. Die anderen Mitglieder hat Kid wohl aufm Schiff gelassen. Aber.. was wollte er hier ? Du ließt dich trotz allem nicht davon abbringen nach Hause zu gehen und gingst ihm entgegen. Allen anderen Menschen versuchten einen möglichst großen Bogen um Kid zu machen und setzten ihren Weg schnellstmöglich fort. Am Liebsten wärst du in die andere Richtung gegangen, aber dein Zuhause liegte nun mal in dieser Richtung. Du schautest möglichst desintressiert geradeaus und versuchtest ihm nicht in die Augen zu sehen. Trotzdem sahst du, dass er dich beobachtete. Jetzt war es soweit. Du gingst an ihm vorbei und merktest, dass er dich genau beobachtete, direkt in deine Augen sah. Du spürtest förmlich seinen Blick haften auf dir. Du verstecktest aber deine Gefühle durch das desintressierte Gesicht, was du aufgesetzt hast. Gott sei Dank, du warst an ihm vorbei. Jetzt konntest du beruhigt deinen Weg fortsetzen. Aber  immernoch hattest du das Gefühl, dass er dich beobachtet. Du wolltest dich jetzt aber auch nicht umdrehen, um zu schauen. Aber dieses Gefühl wurdest du einfach nicht los und so drehtest du deinen Kopf nach hinten und dein Gefühl hat sich bestätigt. Er selbst ging, hatte aber den Kopf zu dir gedreht. Jetzt schautest du ihm direkt in die smaragdgelben Augen. Kid setze ein leichtes Grinsen auf, was dich dazu veranlasste, auch leicht die Mundwinkel zu heben. Nach kurzer Zeit drehtest du deinen Kopf wieder um und warst einige Minuten später an dein Haus angelangt. Kaum hast du die Türen geschlossen, überkam dir wieder diese Langeweile. Sie kroch überall hervor und versuchte dich in dieser Totenstille verrückt zu machen. Aber nicht mit dir. Da es langsam Abend wurde, versuchtest du deine Laune in der einzigen Bar zu heben. Die Tür stand offen und du tratest ein. Nicht nur Männer waren anwesend, sondern auch Frauen, die ihre Einsamkeit betrinken wollen oder mit Freunden ein Glas hebten. Auf dem Weg zur Theke nahmst du aus dem Augenwinkel wieder die gleiche Präsenz wie vorhin war. Eustass Kid mit seiner Crew sahs nicht weit entfernt von der Theke und unterhielt sich mit seinen Leuten. Vielleicht übers One Piece oder über einen nächsten Angriff. Hoffentlich warst du selbst nicht davon betroffen. Du schüttelst leicht den Kopf und erstmals sprachs du deine Meinung leise aus. " Ach, was denke ich mir eigentlich ". Sobald du dich auf einen Hocker setztest, fragte der Barkeeper nach deiner Bestellung. " Ich nehm ein einfaches Bier ", sagtest du und lehntest dich etwas vor, sodass du deine Arme auf der Theke absetzen konntest.

Während du auf dein Getränk wartest, spürtest du schon wieder diesen Blick auf dir ruhen. Langsam wurde es etwas nervig. Wenn du unbedingt mit mir reden willst, dann komm doch, war dein Gedanke in dem Moment, aber anscheinend war für Kid beobachten besser als reden. Wie schön für ihn. Der Abend war für dich mal wieder gelaufen. Du mochtest einfach nich dieses Gefühl, ständig, für dich schon, gestalkt zu werden. Vorallem nich vor einem großen Piraten wie Eustass Kid. Du versuchtest, dein Bier schnellstmöglich auszutrinken und dann zu gehen, aber du wolltest dir das Getränk auch nicht direkt in den Magen schlagen, das täte dir keinesfalls gut. Deswegen schautest du auf die Regale hinter dem Barkeeper, in dem verschiedene Flaschen standen und trankst nebenbei dein Bier. Dann merktest du, wie jemand aufstand, es war Kid und auf dich zukam. Oh Nein. Bitte lass mich in Frieden. Jetzt kam dir doch ein ungutes Gefühl. Von wegen, dann soll er doch rüberkommen. Aber Kid ging an dir vorbei und stelle sich vor die Theke, direkt neben dir. " Ich würd gerne bezahlen ", war seine Aussage dem Barkeeper gegenüber. Schnell lief der los und holte sein Geldbeutel. Na toll, jetzt musst der auch noch neben mir stehen. Aus dem Augenwinkel beobachtest du ihn, aber er ignorierte dich. Erkennt er mich nicht vom Dichtem? Dann fixierten seine gelben Augen dich. Kurz weiteten sich deine Augen und du drehtest den Kopf weg. Daraufhin vernahmst du ein leises Lachen seinerseits. Oh Man wie peinlich. Der Barkeeper kam wieder, Kid bezahlte und verschwand mit seiner Crew aus der Bar. Du machtest dich ebenfalls auf nach Hause zu gehen, bezahltest und gingst durch die Tür. Diesmal nahmst du nicht die Präsenz wahr, die neben der Tür angelehnt stand und gingst mit gemischten Gefühlen nach Hause.

Was war das eben gewesen, bin ich schon verrückt ? " Dieser Typ macht mir schon richtig Angst ". Kurz vor deiner Haustür wurdest du das Gefühl nicht los, irgendwas sei hinter dir. Als du dich umdrehtest, stand Kid genau vor dir mit einem nicht gerade großen Abstand. Du schreckst zurück, stößt dir dabei unangenehm den Kopf an der Tür. " Au au ", sagtest du leise. Du vernahmst wieder das leise Lachen deines Gegenübers und sahst auf. Er hatte ein Lächeln aufgesetzt und sah dich ebenfalls an. " Kann ich dir irgendwie helfen ?", war deine Frage. Kid sagte nix, schaute dich weiterhin an. Langsam wurds unheimlich. Immerhin wars schon dunkel und Kid ist mit seiner Größe nicht gerade ein Kätzchen. Du schaust ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Versteht er mich etwa nicht ? " Ist etwas ?", fragtest du weiter. Diesmal gab es eine Antwort. " Nein ". Toll. Hatts auch gebracht. Jetzt wurds dir langsam zu bunt. " Was möchtest du dann von mir ?". Kid lächelte. " Eigentlich gar nix, aber du bist interessant ". Wie soll ich das jetzt verstehen? Du wolltest ihn gerade fragen, was das soll, als er, Gott sei Dank, kehrt machte. " Wir sehen uns ", rief er noch hinterher, bevor die Dunkelheit ihn komplett verschluckte. Schnell gingst du ihn dein Haus und schlosst dir Tür. " Was war das denn gerade? Dieser Typ stalkt mich schon bis zu meinem eigenen Haus und jetzt weiß er sogar, wo ich wohne ". Dir wurde irgendwie schlecht. Du machtest dich bettfertig und legtest dich ins Bett. " Wieso habe ich diesen Typ nicht gesehen? Ich sollte mehr auf meine Umgebung achten anstatt meinen Gedanken nachzuhängen. ich hoffe das dieser Typ nicht wiederkommt ". Du legtest dich in eine andere Position. " Aber jetzt, wo er weiß wo ich wohne, kommt er bestimmt öfter hierher ". Dir wurde mulmig. Es ist ja nicht so, dass du nichts von der Welt mitkriegst, aber von Eustass Kid ist eigentlich jeden Tag etwas zu berichten. Über seine grausamen Taten, Mord an unschuldigen Zivilisten und seine Teufelskraft. Seine Kräfte wolltest du nicht am eigenen Leib zu spüren bekommen. Aber komisch, dass er nicht durch deine nervigen Fragen in die Luft gegangen ist, wo er doch eigentlich sehr schnell reizbar ist. Anscheinend hat er wohl sehr viel Geduld mit dir, was dir gar nicht gefiel. Er sollte dich gefälligst in Ruhe lassen. Aber was Kid einmal will, das kriegt er auch, egal wie lange er warten muss. Und das was er haben will, warst du selbst. Du konntest dir schon vorstellen, was er meinte mit "Wir sehen uns" . " Das darf doch alles nicht wahr sein ". Du schlugst dir die Hände vor deinen Augen und schliefst so ein. Du träumtest von Kid, von seiner Gestalt, von seinen roten Haaren, seinen smaragdgelben Augen und wie er dich fragt, ob du mit ihm mitkommen willst und du einwilligst. Dabei hattest du eigentlich geschworen, deine Insel niemals zu verlassen, nicht so wie deine Eltern. Aber es ist trotz allem dein Traum, auf hoher See zu sein und neuen Leuten zu begegnen und deine Eltern wiederzusehen.

Fanfiktion Eustass KidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt