14. Delfin Yao

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Du und Anzu mussten viel Lachen während des Putzens. Meist wegen deinen coolen Sprüchen, die du von dir gabst, wenn etwas nicht so klappte, wie du es gerne hättest. So lerntest du das Mädchen auch viel besser kennen. Eins hatte sie auf jeden Fall, und das war Humor. Sie erzählte dir von ihrer Heimat, aus der sie stammte, von ihrer Familie und was ihre Vorlieben waren. Sie kommt aus dem East Blue, genauer gesagt, von einer Insel namens Sevens Borg. Du hattest noch nie etwas von dieser Insel gehört, nichtmal gelesen. Anzu erklärte dir, dass diese Insel zwar auf der Weltkarte drauf ist, jedoch so gut wie keiner diese Insel besucht. Nichtmal Piraten verschafft es dort hin. Ihre Nahrung bauen sie dort selber an, deshalb kommt auch kein Schiff und bringt Nahrung. Sie haben genug Wasserquellen zur Verfügung und jeder teilt. Auf dieser Insel gibt es nie Streit, so erklärte sie. Nie Streit? Manchmal wäre das auch sehr hilfreich, dachtest du dir. Anzu erzählte so viele interessante Geschichten, dass ihr das Putzen komplett vergaßt, bis Kid schließlich um die Ecke kam. " Was macht ihr hier, ein Kaffeekränzchen ?", fragte er mürrisch. Das Mädchen stellte schnell ihr Gespräch ein und schaute verlegend zu Boden. Du ließt dich aber von Kids Stimmenlage nicht abschrecken. " Anzu erzählt mir nur von ihrer tollen Heimat ", sagtest du und legtest den Besen weg. " Von mir aus. Aber Putzen könnt ihr trotzdem ". Langsam wurde es dir zu bunt. Nur weil jemand neues da war, musste er nicht gleich den großen Max vor die markieren und so tun, als habe er dich in der Hand. " Wie redest du eigentlich mit uns ?", fragtest du in einer etwas höheren Lautstärke. " ich rede vollkommen normal, wie alle anderen Männer auch ". " Und dein blöder Spruch ?". Kid sagte nichts. " Wir sind doch nicht deine Sklaven hier. Nur weil wir Frauen sind, heißt das noch lange nicht, dass wir hier die Putzarbeit machen müssen ". Dein Kopf glühte langsam. Anzu wich ein Schritt vor dir zurück. " Jetzt beruhig dich doch mal ", sagte Kid in einem ruhigen Ton. Mit einem aufbrausenden Seufzer hetztest du an Anzu vorbei und gingst in deine Kajüte, knalltest die Tür hinter dir zu.

Du schmisst dich aufs Bett, vergrubst dein Gesicht in das Kissen. Du merktest, wie Tränen sich in deinen Augen bildeten. Mit dem Handrücken wischtest du sie fort. Es klopfte an der Tür. Du gabst keine Antwort. Sie öffnete sich. Schwere Schritte kamen langsam auf dein Bett. Du wagtest, dich nicht zu bewegen oder ein Mucks von dir zu geben. Jemand setzte sich auf die Bettkante und strich dir durchs Haar. Kids Geruch ging durch deine Nase und ließ dich aufschauen. Kid kam dir sehr nahe und küsste dich. Du erwiderst, wenn auch nur zögernd. " Tut mir Leid ", sagte er in einem Flüsterton. Du wusstest, für Kid war es nicht leicht, sich zu entschuldigen. Er machte sowas auch nur sehr selten. Aber für dich würde er alles tun. Du lächelts ihn an, wenn auch nur schwach. " Hör einfach auf, ein auf großen King zu machen, okay. Ich bin nicht deine Haushälterin ". Kid nickte und küsste dich wieder. " Wo ist Anzu ?", fragtest du dein Gegenüber, als ihr euch voneinander gelöst hattet. " Ich habe ihr eine Kajüte gegeben, wo sie  schlafen kann. So brauchst du dein Bett nicht teilen ". Du kicherst. " Ich hätte es auch gar nicht geteilt. Ich hätte ihr meins überlassen und wäre zu dir gegangen ". Kids Mimik wurde mürrisch. Da hatte er doch tatsächlich eine schöne Chance verschenkt. Du musstest wieder Kichern bei seinem Anblick. " Ach, komm. Nicht gleich wieder beleidigt sein. Wenigstens hast du Anzu etwas Gutes getan ". Du gabst Kid einen Kuss auf die Wange, bevor du aus dem Bett aufstandest. " Ich gehe mal hoch an Deck ". Damit ließt du Kid in deinem Zimmer alleine.

Auf Deck sahs Killer oben im Krähennest und hielt Wache. Er sah dich von oben, beobachtete dich kurz, bevor er wieder sein Blick gen Horizont richtet. Du gingst an die Reeling, beugtest dich leicht runter, um dein Spiegelbild im Wasser zu betrachten. Die Sonne ließ das Wasser aufblitzen und der schwache Wind schlug Wellen gegen das Schiff. Das Wasser war so klar, du konntest die Fische sehen, die neben dem Schiff herschwommen. Mal vereinzelte, mal Schwärme. Du hörtest ein Keckern. Zuerst schiebtest du es auf eine Einbildung, doch dann hörtest du es wieder. Es kam vom Ende des Schiffes. Schnell liefst du dort hin, gespannt darauf, was es wohl sein könnte. Ein Delfin schwamm hinter dem Schiff her und sprang manchmal aus dem Wasser, machte dabei diese keckernden Laute. Du musstest Lachen. Der Delfin kam näher, sprang vor dir einmal ganz hoch und machte dabei eine riesige Wasserfontäne, als er aufs Wasser aufkommt. Du schriest und wurdest klitschenass. Kid kam angelaufen. " Miku, was ist passiert?". Doch du achtest nicht auf ihn. Kid musste schmunzeln. Er kam zu dir an die Reeling. Der Delfin begrüßte ihn mit einem keckernden Laut. " Der verfolgt uns schon ziemlich lange ". " Wirklich?". " Ja schon seit einigen Stunden ". Der Delfin machte wieder eine Wasserfontäne, dass auch Kid nass wurde. Sein klitschnasser Mantel ließ ihn dabei wie ein nasser Bär aussehen, was dich zum Lachen brachte. Seine Haare hingen ihm nun ins Gesicht. " Na toll ". Du strichst ihm eine Strähne weg und gabst Kid einen Kuss. Dann sahst du wieder zu dem Delfin, der immernoch hinter euch herschwamm. Als er aus dem Wasser raussprang, riefst du ihm etwas zu. " Ich nenne dich Yao ". Der Delfin keckerte wieder. Anscheinend gefällt ihm dieser Name Yao.

Fanfiktion Eustass KidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt