Fanfiktion Eustass Kid

11. Gedankenwelt

Du wurdest mitten in der Nacht wach. Law schlief neben dir tief und fest, beide Arme um dich geschlungen. Langsam versuchtest du dich aus seinem Griff zu befreien, schafftest es sogar, ohne ihn aufzuwecken, und gingst raus an die frische Luft. Das U - Boot war mitten aufm Meer und du konntest die Meeresluft förmlich spüren, riechen, schmecken. Das war das Leben eines Piraten. Dein Blick glitt rauf zu den Sternen, die fröhlich vor sich hin funkelten und dir Sternenbilder offenbarten. Einige hattest du schon kennengelernt, andere erst neu entdeckt und ihnen selber Namen gegeben. Dein Lieblingssternenbild schaute wieder auf dich herab, verfolgte dich immer, egal wohin du auch gingst. Das Bild eines Wolfes. Ob dein Opa auch Wölfe mochte, deswegen diese Kette besaß und deine Oma sie dann dir gab ? War das sein letzter Wille gewesen ? Wenn dem so war, warum hatte dir dein Opa die Kette nicht gleich gegeben, oder zumindest gezeigt ? Warum hatte er alles als ein Geheimnis dagelassen und deine Oma musste es dir lüften ?

Eine kleine Windböe durchfuhr dein Haar, ließ es in alle Richtungen fliegen. Für einen kurzen Moment schlosst du die Augen, gingst tief in dir, gabst einen ordentlichen Atemzug, öffnetest sie wieder. Während des Ablaufes spielte deine Vergangenheit Kino mit dir. Es zog alles, wie ein Film, an dir vorbei. Die schönen und auch die schlechten Momente deines Lebens. Einer der schönen Momente gehörten dazu, wie du Kid getroffen hattest. Er wollte nicht locker lassen, hatte die verfolgt, dir schlussendlich angeboten, mitzukommen. Du hattest eingewilligt. Und jetzt sie dich an. Du bist eine Heartpiratin, keine Kidpiratin, wie du es vorher warst. Kid hatte dir eine Menge beigebracht, was man niemals von ihm gedacht hätte. Vertrauen, Wille, Stärke, Mut, Liebe. Liebe. Ob das nun wirklich stimmte, bleibt dir immernoch ein Rätsel. Hatte Kid dich wirklich geliebt ? Und wenn dem so wäre, warum hatte er dich einfach rausgeschmissen, ohne dich auch nur eine Minute anzuhören. Hatte dich beschimpft als Miststück und dir wehgetan. Nicht nur körperlich, sondern auch innerlich. Tief in deinem Herzen klafft immernoch ein kleines Loch, was nur Kid wieder zunähen kann, kein Arzt wie Trafalgar Law. Selbst Ruffy könnte es nichtmal schaffen, mit seiner freundlichen, lustigen, symphatischen Seite. Diese Aufgabe gehörte Kid, aber ob er es wieder heilen könnte, ist ein Rätsel. Er hatte auch nie die Wörte " Ich liebe dich " benutzt. War das alles also nur gespielt, gespielte Gefühle. Es zeriss dich innerlich, daran zu denken. Du schüttelst den Kopf, diese Gedanken loszuwerden, doch es klappte nicht. Dein Herz gehörte Kid, und Kids Herz muss dir gehören. Du wusstest, Law würde dich nicht wieder gehen lassen, aber er musste. Und wenn er es nicht freiwillig tat, musst du eben härter werden. Ein Kampf wolltest du nicht entstehen lassen, aber wenn Law sich so daran weigern würde, dich gehen zu lassen, bliebe dir keine andere Wahl. Du wusstest, welche Teufelskraft er besitzt, dass er kein Anfänger darin war und das seine Crew ihn immer helfen würde. Aber Law wusste auch, welche Kraft du besahst, auch wenn sie nicht von einer Teufelsfrucht stammte. Dein Wolf würde dich immer beschützen, dein Opa.

" Warum ist es nur so schwer, das Richtige zu tun ", flüsterst du in die Stille Nacht hinein, leise gestört von dem Wind und den Wellen, die leicht gegen das U - Boot schwappten. Dein Sternenbild war nun etwas weiter gewandert. Der Wolf blickte dich immernoch an. Was Kid wohl machte ? Vielleicht an dich denken, vielleicht aber auch normal schlafen oder feiern, dich aus seinen Gedanken ausgesperrt. Du konntest nur Vermutungen anstellen, es aber nicht wissen. Wenn Kid dich wiederhaben will, sollte er jetzt auf dem Weg sein, dich zu finden. Er kam schließlich um die Ecke gerannt, als Law bereits das Kommando gab, abzufahren. Aber woher wusste Kid, dass du auf Laws Schiff warst ? Hatte er dich beobachtet ? Ist er dir gefolgt ? Er hatte nach dir gerufen, es waren verzweifelte Rufe gewesen. Verzweiflung, das schlechte Gewissen. Kid wollte dich wiederhaben, das war dein Ergebnis. Er wird dich zurückholen, ganz bestimmt. In dir breitete sich eine Freude auf, Vorfreude auf das Wiedersehen mit Kid. Du stelltest es dir ganz genau vor. Er wird überraschend auf euer Deck kommen, dich zurückverlangen und und dich fest in die Arme nehmen, dich küssen, dass Laws Mundwerk sich weitete, dass er sein ganzes U - Boot verschlingen könnte. Das wäre wirklich zauberhaft, wie im Märchen. Dann würde Kid dich mitnehmen, Law stehen lassen und dich niemals wieder hergeben. Was aber als Befürchtung eintreten würde, ist, dass Law dich nicht kampflos aufgeben würde, Kid ein Duell aussprach und Kid, so stolz wie er war, annehmen würde. Kid würde sicherlich nicht verlieren, aber was passiert, wenn er verletzt wird, und dass nicht gerade ziemlich leicht. Wenn er sogar ein Körperteil verlieren oder für immer im Koma liegen würde. Das wäre einfach zu schrecklich. " Kid, wo bist du nur ?".

Dein Blick wanderte zu der Tür, die ins U - Boot führte, die geöffnet wurde. Du konntest erkennen, dass es Law war, der sich lässig auf dich zubewegte, einen Arm um deine Hüfte legte und in den Sternenhimmel schaute. Du ließt ihn gewähren, wolltest nicht, dass er was von deinen Gedanken ahnte. " Warum bist du hier draußen ?", fragte Law überraschend. Du suchtest nach den richtigen Worte. " Ich wollte frische Nachtluft schnappen. Und den Sternenhimmel beobachten ". Law sagte darauf nichts, stand mit dir dort eine ganze Weile. " Lass uns mal wieder ins Bett gehen. Wir brauchen unsern Schlaf. Vorallen du, du bist schon länger draußen als ich ". Du sagtest nichts, ließt dich von ihm reinführen. Im Zimmer brannte kein Licht, man sah genug. Stumm gingst du ins Bett, decktest dich zu. Law tats ebenfalls. Du drehtest dich von ihm weg, er legte trotzdem einen Arm um dich, zog dich so näher an sich heran. Deine letzten Gedanken waren bei Kid. Er wird zu mir kommen, dann wird wieder alles normal. Mit einer herunterlaufenden Träne sankst du in einen tiefen Schlaf.