Die ganze Woche treffen Jeno und ich uns vormittags zum Kaffeetrinken, am Freitag steht er dafür extra früh auf, da er frei hat und meine Vorlesung um halb elf endet. Wir sind immer im gleichen Café, immer mit den gleichen Bestellungen, und doch wird es nie langweilig. Es tun sich immer mehr Gemeinsamkeiten auf, in Meinungen als auch Geschmäckern, und es wird mit jedem Tag schwieriger, ihm nicht zu verfallen. Auch in der nächsten Woche – am Wochenende haben wir beide mit schriftlicher Arbeit zu tun und schreiben doch irgendwie die ganze Zeit nebenbei · geht es weiter mit den Cafébesuchen, und es hört nicht auf, dass ich ihn um ganze Absätze seiner Notizen bitten muss, da er mich so ablenkt. Jeno nimmt es immer stillschweigend hin, erinnert mich aber immer, wenn ich zu lange starre, daran, aufzupassen. Und auch wenn ich wirklich versuche, ihn nicht so häufig anzusehen, ist es immer noch zu oft.
Bis Freitag bin ich dann so weit, dass ich ganz genau weiß, dass ich schon lange nicht mehr nur einen Crush auf Jeno habe. Aber kann man es mir verübeln? Dieser bildhübsche Typ hat nicht einmal charakteristische Fehler. Da ist nichts, das mir nicht gefällt, noch nicht. Aber hoffentlich komme ich ihm nah genug, um etwas zu finden. Nur wäre das egal, ich könnte ihm trotzdem nicht mehr entkommen.
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"Renjun-ah!", höre ich Donghyuck verzweifelt aus seinem Zimmer rufen. Renjun seufzt und lässt meine Hemden liegen, die ich ihm in die Hand gedrückt habe, läuft in das anliegende Zimmer.
Er bereut es mittlerweile, uns versprochen zu haben, uns dabei zu helfen, die richtigen Klamotten für nachher herauszusuchen, aber er sagt nichts. Seufzt nur jedes Mal schwer, wenn er den Raum wechselt.
Ich starre verzweifelt auf die beiden Hosen in meiner Hand, als könnte mir das bei der Entscheidung helfen. Letztendlich wähle ich die schwarze, allein schon, weil es mich aufregt, dass es mir so wichtig ist, was ich trage. Aber als Renjun zurückkommt, sitze ich wieder verzweifelt auf meinem Fußboden.
"Ich fühle mich, als wäre das das erste Mal, dass ich auf eine Studentenparty gehe", jammere ich.
"Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll... Du bist verliebt."
"Ich weiß, das macht es nicht besser! Such mir irgendetwas raus, bitte!" Leise seufzend wühlt Renjun sich eine Weile durch meinen Schrank und bewirft mich dann mit einem weißen Hemd.
"Ist das auch nicht zu warm?"
"Die Ärmel kleben nicht an deinem Handgelenk fest. Und wenn du Glück hast, wird dir später auch ohne Kleidung heiß."
"Geh. Lass mich in Ruhe. Beschäftige dich mit Donghyuck." Renjun lacht, noch lauter, als ich knallrot anlaufe.
"Jaja. Ist doch wahr." Und schon verschwindet er wieder.
Ob er wohl wirklich denkt, dass Jeno und ich im Bett landen könnten? Ich hoffe einfach, dass ich mich nicht so sehr betrinke, dass ich morgen einen Filmriss habe.
Mit Jeno schlafen. Ehrlich gesagt nicht die schlimmste Vorstellung.
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Donghyuck ist die ganze Zeit noch nervöser als ich, und Renjun schärft uns mehrere Male ein, bloß nicht zu viel zu trinken. Auch auf dem Weg zu Jenos Wohnung hört sein Vortrag nicht auf, erst als ich Jeno eine Nachricht schicke, dass wir da sind und gleich darauf die Tür geöffnet wird.
"Funktioniert die Klingel immer noch nicht?"
"Keine Ahnung. Wollte es nicht ausprobieren." Und außerdem von dir begrüßt werden.
Jeno lässt uns rein und wir begrüßen ihn anständig, ebenso Mark und Yangyang, bevor Renjun und Donghyuck verschwunden sind und ich mich so an Jenos Fersen hefte, um nicht verloren zu gehen.
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college boyfriends ≈≈ nomin ✓
Fanfiction≈ abgeschlossen ≈ "Ist da noch frei?" "So wie jeder andere der hundertdreiundzwanzig Stühle in diesem Raum, auf denen noch niemand Platz genommen hat." "Du kannst auch einfach direkt sagen, dass du keine Menschen um dich herum haben willst." Jenos A...