𝓵𝓪𝓼𝓽 𝓬𝓸𝓯𝓯𝓮𝓮

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Jenos Atmen ruft mir alles in Erinnerung, was gestern passiert ist, und ich werde knallrot.

Ich habe einen Freund. Jeno ist jetzt mein Freund. Mein fester. Himmel. Ausgerechnet Jeno. Warum ging das so schnell? Zwei Wochen und schon... Nein, er hat gesagt, dass er mich vorher auch mochte... Mich. Dabei gehöre ich wohl zu den unauffälligsten Studenten überhaupt. Ich muss ihn fragen, wieso. Wie habe ich seine Aufmerksamkeit bekommen, und wie wurde sie zu Gefallen?

Vorsichtig löse ich Jenos Umarmung – Gott, er hält mich seit gestern fest – und setze mich auf, um eine der Tabletten zu nehmen. Stark sind die Kopfschmerzen nicht, und auch nicht vom Alkohol, aber ich will sie trotzdem nicht ertragen müssen. Jeno seufzt leise und ich sehe ihn eine Weile an. Er ist wirklich hübsch, wenn er schläft.

Mein Freund. Ich kann es immer noch nicht glauben.

Himmel, wir haben uns geküsst. Ist das zu fassen?

"Jaemin-ah?" Oh. Mein. Gott. Oh mein Gott oh mein Gott können wir bitte noch ganz oft nebeneinander aufwachen?

"Jeno-yah?" Er gähnt und setzt sich auf, fährt sich durch die vom Schlaf zerzausten Haare. Sie sehen so weich aus, dass ich das Bedürfnis habe, sie anzufassen, und Jeno sieht so süß aus, dass ich ihn küssen will.

"Scheiße, ich habe meine Kontaktlinsen noch drin", murmelt er.

"Du trägst Kontaktlinsen?"

"Ja. Meine Augen sind die schlechtesten in einem Umkreis von hundert Kilometern." Ich muss grinsen und lehne mich zu ihm.

"Guten Morgen, Maulwurf."

"Mh. Guten Morgen." Er legt seine Lippen auf meine, so kurz, dass ich gerade so erwidern kann. "Mit dir lässt es sich gut schlafen."

"Gleichfalls." Ich spüre Wärme in meine Wangen steigen und sehe auf seine Hände hinab, lasse meine Finger zwischen seine gleiten und drehe sie ein wenig hin und her.

"Also steht das immer noch?"

Ich sehe auf. "Was?"

"Dass wir zusammen sind?" Ich nicke, wieder mit roten Wangen, und Jeno lächelt und küsst mich erneut. Diesmal länger, sodass ich Zeit habe, das Gefühl seiner Lippen auf meinen zu genießen.

"Tust du mir einen Gefallen?", frage ich, als wir uns wieder voneinander lösen.

"Was denn?"

"Kuschelst du noch eine Weile mit mir?"

"Nichts lieber als das."

Also legen wir uns hin und er legt seine Arme um mich und ich könnte sogar wieder einschlafen, ginge in dem Moment nicht die Kaffeemaschine an. Scheiße, die beiden sind ja auch noch da.

"Kaffee wäre gerade auch ziemlich gut", murmelt Jeno hinter mir.

"Hmm. Nur müssen wir dafür meinen Killern über den Weg laufen."

"Ach ja. Scheiße, da war ja was. Na toll."

Ich muss lachen und drücke seine Hand. "Wir erleiden beide das gleiche Schicksal, keine Sorge."

"Gut ist das trotzdem nicht", schmunzelt Jeno.

"Wagen wir uns raus?"

"Ich weiß ja nicht. Find's gerade viel schöner."

Leider fangen meine beiden Mitbewohner an zu diskutieren und ich habe so eine Ahnung, dass es um Jeno und mich geht.

"Mach dich auf was gefasst", seufze ich, und schon wird die Türklinke nach unten gedrückt.

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