Ich ging quer über die Straße, Autos fuhren heute keine. Rechts und links auf dem Bürgersteig sah man vereinzelt Pärchen, Hand in Hand. Der Wind, der durch die Straßen fegte, wurde langsam Schwächer, doch man spürte, dass sich eine beißende Kälte entwickeln wird, sodass die Pärchen alle nach Hause gingen. Auch ich machte mich auf den Weg, nicht nach Hause, sondern zur Gemeindehalle, denn Zuhause war keiner. Ich streifte durch die engen Gassen, niemand war zu sehen und spürte wie sich die Kälte langsam durch meine Kleidung fraß. Ich versuchte es zu ignorieren, zog die Jacke enger um mich und erhöhte mein Tempo. Vorbei am Stadtpark, der Bäckerei, hinüber Richtung Gemeindehalle. Ich bog rechts ab und – was war dass?
Ich stand wieder vor dem Stadtpark. Bin ich im Kreis gelaufen? War ich so in Gedanken versunken gewesen? Naja auch egal, ich sollte lieber einen Zahn zu legen, denn ich konnte sehen, dass sich langsam Nebel auftat. Die Kälte hatte sich mittlerweile komplett durch meine Jacke gefressen und ich zitterte am ganzen Körper. Also ging ich wieder los Richtung Gemeindehalle, vorbei an der Bäckerei, hier rechts - Ich stand wieder vorm Stadtpark. Wie kann das sein? Ich habe genau drauf geachtet wie ich gelaufen bin.
Ich fühlte mich immer unwohler in meiner Haut. Die Kälte machte mir zu schaffen. Es fühlte sich so an, als wäre die Jacke nicht nötig gewesen und hätte das unausweichliche nur verzögert. Es breitete sich das Gefühl in mir aus, als würde der Nebel, sich wie eine Decke um mich legen und mich zu Boden drücken. Ich schüttelte mich, was eine absurde Vorstellung und doch war dieses Gefühl da.
Ich beeilte mich, diese mal wirklich und achtete dabei so gut es ging auf den Weg, las jedes Straßenschildund merkte, wie der Nebel immer dichter wurde.
Und hier die letzte Straße dann...
Ich stand am Stadtpark, war wieder im Kreis gelaufen. Langsam breitete sich angst in mir aus. Ich begann zu rennen, doch wieder und wieder kam ich am selben Punkt aus, dem Stadtpark, egal in welche Richtung ich lief. Der Nebel war mittlerweile so dich geworden, dass ich kaum die Hand vor Augen sah und mir viel das Atmen immer schwerer.
Ich hörte die Stimmen, der Pärchen um mir und begann in Richtung dieser zu Laufen. Ich brauchte Hilfe, doch egal in welche Richtung ich rannte, die Stimmen wurden leiser und leiser bis sie ganz erloschen und keine Menschenseele mehr bei mir wahr. Ich schaute mich um, wo wahr ich überhaupt. Der Nebel machte es mir unmöglich mich zu orientieren. Meine Knie wurden langsam weich und ich sank zu Boden, zitternd vor Kälte, die mein ganzen Körper erfasst hatte. Der Nebel drückte wie eine Decke auf mich nieder und mir viel, dass Atmen schwer. Der Boden griff mit unsichtbaren Händen nach mir, doch ich gab noch nicht auf. Mein Körper bäumte sich auf und schrie aus ganzer Seele, doch vergebens, niemand war da um mir zu helfen.Ich versuchte aufzustehen, doch hatte ich kein Gefühl mehr, in mir, außer Kälte und die Decke aus Nebel drückte mit dem gewicht einer Tonne auf mich nieder.
Kein Lüftchen wehte mehr und es war Toten still. Ich spürte das der Boden seine Arme ausstreckte um mich auf zunehem. Ich wollte nicht, doch ich hielt diese stille nicht aus, diese Kälte und die last die auf mir lag. So sank ich zu Boden, ohne eigene Kraft mehr und schloss langsam meine Augen und gab mich alldem hin.
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Einsamkeit
Short StoryDiese Kurzgeschichte beschreibt den Weg in die Einsamkeit und daraus folgende Verzweiflung, durch die Hoffnungslosigkeit, dass ihm nie jemand helfen wird und er alleine im Leben steht.