Kapitel 1

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Kapitel 1

Nach Quinns Ankunft auf Barafu war in wenigen Tagen sehr viel geschehen. Beinahe wäre sie gestorben, als sie plötzlich außerhalb der Burg in den Schnee geraten und fast erfroren wäre. Nur durch Reis Rettung war sie noch am Leben. Als Konsequenz musste sie nun einen Lederkäfig tragen, der ihre magischen Fähigkeiten unterbinden sollte, denn Rei glaubte noch immer nicht, dass die junge Frau einfach so nach draußen gegangen war, um im Schnee zu spielen. Für ihn war es eindeutig ein Fluchtversuch gewesen.

Quinn hatte nach den Qualen beim Steindrachen Harri gehofft, an einen besseren Drachen zu geraten. Einen, der ihr beistehen und helfen würde, wenn sie mit den Nebenwirkungen der Wandlung zu kämpfen hatte.

Anfangs hatte es nicht so ausgesehen, als sie Rei das erste Mal begegnet war. Schon nach kurzer Zeit hatte sie feststellen müssen, dass der Wächter eisig und unbarmherzig war. Vor allem zu den Männern, die auf Barafu lebten. Zu Quinn jedoch war er viel sanfter und ließ sogar mit sich reden. Vielleicht nicht in allen Punkten, aber sie spürte, dass Rei versuchte, ihr den Aufenthalt auf der Insel so angenehm wie möglich zu machen.

Er war sogar ihrer Bitte gefolgt, jemand anderen einzusetzen, der sie gegebenenfalls zu Dingen zwingen sollte, damit sie den Wächter nicht hassen musste.

Rei hatte sich für Elgatos entschieden. Ein älterer Drache mit orangefarbenen Haaren, die lustig und wild vom Kopf abstanden. Er war stets freundlich zu Quinn und versuchte, so gut es ging zu helfen. Gerade mit den Nebenwirkungen der Wandlung hatte er weitaus mehr Erfahrung als Rei, der bisher noch nie eine Frau gewandelt hatte.

Eigentlich stand es Rei nicht einmal zu, eine Frau an seiner Seite zu haben. Auch wenn sie nur vorübergehend hier auf der Insel war. Seine Arbeit als Wächter beinhaltete sehr viele Regeln, denen er stets folgen musste. Und genau das war ein Grund, warum er nicht verstand, dass ausgerechnet er sich jetzt mit einer Frau auseinandersetzen musste.

Als sie aus dem Brief des Höchsten erfahren hatten, dass Rei mit der kompletten Wandlung von vorne beginnen musste, anstatt sie zu vollenden, brach für Quinn, aber auch für den Wächter eine Welt zusammen. Für die junge Frau waren die Qualen und die Ungewissheit das Schrecklichste. Für Rei die Tatsache, dass er ihr das antun musste.

Er hatte ihr die Möglichkeit gelassen, selbst zu entscheiden, ob sie von ihm erlöst werden oder die Wandlung durchstehen wollte. Ihm wäre es lieber gewesen, sie hätte den Tod gewählt, doch Quinn war mutig genug gewesen, sich für das Leben voller Qualen zu entscheiden.

Doch bevor sie die eigentliche Wandlung vollziehen würden, musste die junge Frau erst einmal an Reis Blut gewöhnt werden. Jetzt trug sie das Blut des Steindrachens in sich und eine Fortsetzung der Wandlung würde wohl nur in einer Katastrophe enden. Vermutlich sollte Rei deshalb von vorne anfangen.

Nachdem sich Quinn entschieden hatte, weiterzuleben, war Rei einfach aus dem Zimmer gegangen und hatte sie mit Elgatos zurückgelassen.

Die beiden hatten sich etwas unterhalten. Vor allem hatte der ältere Drache versucht, die junge Frau zu überzeugen, dass Rei nicht auf sie sauer war, sondern auf die gesamte Situation. Und dass er sich einfach Sorgen um Quinns Wohlergehen machte.

Plötzlich wurde die Tür nicht gerade sanft geöffnet und Rei kam mit zwei Gläsern und einem Messer in der Hand, zurück. „Heute anfangen oder nicht?", fragte er knapp an Elgatos gewandt, ohne auf Quinn zu achten.

Drachenblut - Die Gewöhnung [Leseprobe Band 2]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt