34. In der Dusche

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(POV. Karma)

Gedankenverloren kraulte ich Yashas Fell und genoss ihre Wärme an meinem Becken. Sie schnurrte leise und bohrte immer wieder ihre Krallen in meinen Bademantel.

,,Yashaaa", lachte ich und tippte ihre Pfoten mit dem Finger an. ,,Du machst immer Löcher in meine Kleidung."
Selbst wenn sie mich verstanden haben sollte, ignorierte sie mich und blinzelte dabei auch noch unschuldig.

Ich schmunzelte. ,,Du Teufel."
Gedämpft durch die Schiebetür drang das Geprassel des Wassers aus dem Badezimmer.

Was wohl passieren würde, wenn ich jetzt einfach zu Nagisa unter die Dusche...?

Ich kicherte in mich hinein, bei dem Gedanken an sein verdutztes Gesicht wenn ich tatsächlich reinplatzen würde. Aber das würde ich doch nie tun... Außerdem musste ich ja noch das Bad einlassen.

Ich sah entschuldigend zu Yasha runter und setzte mich ein wenig auf.
,,Tut mir leid, aber du musst jetzt gehen", sagte ich eher zu mir selbst und schob sie von meinem Bauch.

Sie rollte sich zu einer beleidigten Kugel zusammen. Ich stand auf und schob die Badezimmertür unter leisem Quietschen auf. Sofort kam mir Dampf entgegen. Nagisa stand in der Dusche und sah mich überrascht an. Dann lächelte er und schäumte seine Haare weiter ein.

Verwundert lief zur Badewanne und drehte den Wasserhahn auf. Scheinbar war er wirklich nicht nachtragend. Ich hätte jetzt erwartet, dass er mich ignorieren würde oder so was, nachdem ich einfach so Fotos von ihm gemacht hatte.

Aber er wirkte ganz normal. Und da er beim Einshamponieren die Augen schließen musste, konnte ich ohne Probleme seinen Körper begutachten. Ich setzte mich auf den Wannenrand und starrte durch das leicht verschwommene Glas.

Er sah echt schön aus. Sein nackter Körper war von Tropfen besetzt und durch die Hitze leicht gerötet. Obwohl seine Haare lang waren und sich wie bei Mädchen an den Nacken hefteten, sah er auch jetzt nicht weiblich aus. Das gefiel mir an dem ganzen irgendwie noch besser.

Plötzlich hatte ich das Bedürfnis, jeden Fleck Haut an seinem Körper mit Küssen zu bedecken. Nicht mal unbedingt sexuell gemeint, aber schon die Vorstellung ließ meine Lippen vor Verlangen trocken werden.

Es waren immer Momente wie diese, in denen mir auffiel, wie besonders Nagisa für mich war. Ich konnte mir nicht vorstellen, jemals jemand anderen als ihn anzufassen. Aber dann war der Schaum aus seinen Haaren gewaschen und ich musste wieder wegsehen.

,,Ich gehe nach dir duschen", durchbrach ich die Stille und schwenkte mit den Füßen hin und her.
Er trat er schüchtern zur Seite. ,,Du- ehm, du kannst auch... jetzt."

Ich sah verblüfft auf, doch er schien es ernst zu meinen.
,,Okaay", sagte ich langgezogen und öffnete meinen Gürtel. Da er nichts tat, was auf einen Scherz hinweisen würde, ließ ich den Bademantel fallen und gesellte mich zu ihm.

Das Wasser war heiß und ich bekam kurz Gänsehaut. Während ich darauf wartete, dass es anfing mich zu wärmen, machte mir Nagisa noch mehr Platz und legte sein Arme um mich. Sein Oberkörper war warm.

,,Woher denn auf einmal dieser Sinneswandel?", fragte ich ehrlich verwirrt.
Er zuckte die Schultern und streichelte grinsend meinen Rücken. ,,Deine Dusche ist magisch."

Ich lächelte, er erwiderte es, und dann konnte ich mich nicht mehr zurückhalten. Meine Hände legten sich in seinen Nacken, während ich begann, sein ganzes Gesicht mit Küssen abzudecken. Als ich an seinen Lippen ankam, drückte er sich mir entgegen.

Ich gewährte ihm Einlass, als er mit der Zunge meine Lippen antippte und wir vertieften den Kuss. Das Wasser rieselte immer noch unsere umschlungenen Körper herunter. Manche Tropfen flossen mir in den Mund und es fühlte sich so an, als würde Nagisa von ihnen trinken.

How to love an Assassin ♡ KarmagisaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt