2. Kapitel

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Scarlett p.o.v.

* 1 Monat vor dem erwachen *

Schwarz. Schwarz ist alles was ich sehe. Ich höre, ich rieche und ja verdammte Scheiße, ich fühle sogar Schmerz, aber mehr auch nicht.

Ich versuche es immer und immer wieder, etwas in dieser Schwärze zu erkennen, doch es klappt nie.

Immerwieder frage ich mich, wo ich bin, was ich hier tue und wer diese ganzen Stimmen um mich herrum sind. Ein Paar erkenne ich. Da ist zum Beispiel Miri und Lion, die mir irgendwelche Bilder malen und sich über mich Unterhalten.

Miri fragt andauernt wann ich aufwache, dabei schlafe ich doch nicht, oder? Wenn man schläft träumt man doch und blickt nicht andauernt in die tiefste Dunkelheit.

Aber da sind noch mehr Stimmen. Die zweier Männer, die ich mit absoluter Sicherheit nicht kenne. Die eine jedoch gefällt mir. Sie ist rau und unfassbar Sexy. Bei der Stimme fühle ich mich irgendwie wohl und sicher. Als ob sie mir alles bedeutet, als ob ich sie kenne, doch das tue ich nicht.

Sie reden von einer Fehlgeburt zweier Babys? Wer hatte eine Fehlgeburt? War Monica etwa schwanger und ich wusste davon nichts? Oh Gott bitte mach dass das hier endlich ein Ende hat.

Ich will endlich wieder etwas sehen können. Ich will Lion endlich wieder in den Arm nehmen können und vorallem möchte ich wissen was hier los ist. Das ist doch kein normaler Zustand, irgendwas stimmt hier doch ganz und gar nicht.

Vielleicht? Ich meine vielleicht muss ich ja einfach nur meine Augen öffnen. Ich hab das bis jetzt nicht versucht, denn am Anfang fand ich die Schwärze irgendwie vertraut und sicher. Ich fühlte mich wohl und wollte mich in dieser verlieren, aber das muss nun ein Ende haben. Ich will zurück ins Licht, wo auch immer das sein mag.

Ich kämpfe. Wie lange das weiss ich nicht, aber ich versuche nicht aufzugeben und endlich meine Augen zu öffnen doch es klappt einfach nicht. Vor erschöpfung verliere ich mich wieder in das dunkle. Dann versuche ich es einfach morgen wieder, oder übermorgen? Welchen Tag haben wir überhaupt? Ich weiss es nicht aber ich bin auch zu erschöpft um es herraus zufinden, oder es zu hinterfragen.

Mittlerweile sind die Stimmen verblasst. Nur der Schmerz ist noch da und meine Müdigkeit.

Masons p.o.v.

* Gespräch mit dem Arzt *

> Sobald Mrs. Smith erwacht, müssen wir sie langsam darauf vorbereiten das sie 2 der 3 Babys verloren hat. Sie muss trauern und vorallem braucht sie dabei jede Unterstützung. Der Verlust kann ein Trauma entfachen, welches zu Depressionen führt bis hin zu möglichen Suizid Situationen.<

> Warten sie, was soll das heissen Suizid Situationen?<

> Das bedeutet Mr. Summer, das der Verlust der Kinder für jede Frau schlimm ist, aber auf unterschiedliche Art. Während andere Frauen trauern, verlieren sich wieder andere in diesen Verlust. Manche wollen es nicht wahrhaben und denken das sie ihren Babys folgen können, ohne auf die konzequenzen zu achten. Das ist ein psychischer Aspekt. Die Frauen handeln nicht nach moralischen Vorstellungen, oder der Vernunft. Sie handeln auf den Aspekt der Trauer, Wut und des Verlustes. Ich habe ihnen ein paar sehr gute Therapeuten herrausgesucht, die sich auf diese Art des Verlustes spezialisiert haben, bitte treten sie mit ihnen in Kontakt, das ist auch für sie eine Möglichkeit, damit auf eine Art zurecht zu kommen.<

> Danke Dr. Bloom. Ich werde einen Termin vereinbaren, für Scarlett und mich. Schaden kann es ja nicht.<

> Sehr gute Einstellung Mr. Summer. Ich bin mir sicher das alles früher oder später positiver gesehen werden kann. Vergessen sie nur nie, das sie damit nie alleine sind, weder sie noch Mrs. Smith.<

> Das werde ich nicht Dr. Das Verspreche ich ihnen.<

Der Arzt nickte mir noch einmal zu und verließ das Krankenzimmer, um zum nächsten Patienten zu eilen.

Ich drehte mich wieder Scarlett zu, wessen Augen den anschein machten, zu zucken, aber sicher habe ich mir das nur eingebildet, so wie vorhin schon, als Lion mit Miri hier war und beide etwas gemalt hatten.

> Wach auf Liebling. Wir brauchen dich doch so sehr.<

Ob sie mich hört weiss ich nicht. Dr. Bloom sagt ja, aber wieso wacht sie dann nicht auf?

Ich beuge mich wieder über sie, lege meinen Kopf auf ihren Bauch und lausche den kleinen gluckern welches daraus hervor kommt, bis ich einschlafe und erst am frühen morgen wieder erwache.

VIELLEICHT! ( PAUSIERT)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt