Kapitel 2:
Er starrte sie an. Niall wusste das er ziemlich bekloppt aussah, so wie er sie gerade an sah, doch er konnte seinen Blick einfach nicht abwenden. Das Mädchen vor ihm war so wunderschön, selbst wenn er gewollte hätte, hätte er den Blick nicht abwenden können. Sie trug einen schwarzen Mantel der für den Herbst ziemlich passend war. Über ihrem haselnussfarbenem Haar trug sie eine kirschrote Strickmütze und einen dazu passenden roten Schal. Ein paar Haarsträhnen wehten im Wind und verliehen ihr einen Märchenhaftenausdruck. Doch was ihn am Meisten faszinierte waren ihre Augen. Ihre strahlenden braunen Augen. Die Augen, die ihn so langsam belustigt musterten.
"Alles in Ordnung bei dir?", fragte sie nun. Ihre helle Stimme beförderte ihn wieder zurück ins hier und jetzt. Sie war auf ihn zu gegangen und schaute ihn besorgt an.
"Mh? Ja, alles Bestens", antwortete er und seine Stimme überschlug sich fast vor Schnelligkeit.
Sie lachte nun leicht. "Gut, ich dachte schon ich hab dich so erschreckt, das du einen Herzanfall hattest"
Er lächelte ebenfalls. "Äh ... Nein, wenn das passiert wäre hätte ich dir Bescheid gesagt" Was redete er denn da für einen Blödsinn? Niall könnte sich selbst Ohrfeigen, doch sie lachte nur noch mehr.
"Das wäre wirklich freundlich gewesen", sagte sie und lächelte. "Ich wollte dir eigentlich nur sagen, das du echt gut mit dem Ball umgehen kannst"
"Ähm ... Danke, ist so eine Art Hobby von mir", er grinste.
"Das muss sicher echt Spaß machen, aber ich bin dafür nicht gemacht", sagte sie und schaute kurz zu dem Ball der nur ein paar Meter neben ihnen lag.
"Quatsch! Jeder kann das! Ich kann es dir beibringen ...", sagte er und er hüpfte leicht auf und ab.
"Oh Nein! Bloß nicht, ich würde nur mich und wahrscheinlich auch dich verletzen", sagte sie und machte damit seine Hoffnungen zu Nichte. "Gehst du auf dieses College?"
"Nein, ich besuche nur meinen Bruder", sagte er und sprach 'Bruder' besonders abfällig aus.
"Oho, dass klingt ja überhaupt nicht gut. Hast du Streit mit ihm?", fragte sie. Derweil hatte sie ihn zu einer der Bänke gelotst. Sie setzten sich.
"Ja", antwortete Niall einsilbig
"Und warum?", fragte sie erneut. Er wusste nicht wieso er ihr einfach so alle Antworten gab, aber es fühlte sich richtig an.
"Es ist ... kompliziert"
"Ich denke ich kann dir folgen"
Er seufzte und fing an zu erklären. "Mein Bruder und ich haben verschiedene Ansichten von unserer Zukunft. Ich akzeptiere seinen Weg, aber er ... er versucht mich von meinem abzubringen. Er macht sich über mich lustig, beleidigt mich und macht alles kaputt was ich für richtig halte", er erzählte immer weiter. Niall wollte überhaupt nicht aufhhören, doch sie schien es nicht zu stören. Er brauchte einfach Zeit um alles raus zu lassen. Nachdem er geendet hatte, schwieg sie eine Weile, setzte dann aber zu einer Antwort an.
"Hast du vielleicht schon einmal daran gedacht, dass er dich nur vor Fehlern, die dein Leben zerstören könnten, bewahren will? Es mag sein das seine Methoden nicht die richtigen sind, aber ich denke er meint es nicht böse. Du hast gesagt das er dein Bruder ist. Eigentlich hast du da schon deinen Beweis, dass er dir helfen will. Familie hält zusammen", sie endete leicht traurig, als müsste sie etwas Ähnliches durch machen.
"Ist das bei dir etwa auch so?", fragte er und als ihr Gesicht sich verdüsterte, bereute er es sofort. "Entschuldige, ich wollte nicht so direkt sein"
"Nein ... es ist schon in Ordnung. Aber ja, ich bin in gewisser Weise in einer ähnlichen Situation"
Niall wusste das er dieses Thema vielleicht nicht weiter ansprechen sollte. "Was machst du eigentlich hier? Gehst du etwa hier auf's College?"
Nun lächelte sie wieder, zwar nicht so strahlend wie zuvor, aber sie lächelte. "Nein, ich besuche hier ebenfalls meinen Bruder"
"Cool", sagte er als ihm nichts mehr einfiel. Niall schaute nun auf seine Uhr und bekam einen Schock. Er war fast eine Stunde lang weg gewesen. Doch da fiel es ihm ein, er hatte keinen Plan wie er wieder zu Greg's Wohnung finden sollte. "Sag mal weißt du zufällig wie ich ins' Haus 7 komme?"
Sie lachte auf einmal. "Du hast dich wohl verlaufen, was?"
"Ja, so etwas in der Art"
"Na dann komm mal mit du orientierungslosers Fußballprofi", sagte sie und stand auf. Sie lief schon ein paar Schritte weiter bis sie sich zurück zu Niall drehte. "Kommst du?"
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Sie hatten auf dem Rückweg viel gelacht und geredet. Niall hatte ihr erzählt das er die Schule bereits abgeschlossen hatte und sie erklärte ihm wie es auf einer Privatschule zuging. Es war eine zu kurze Zeit für Niall gewesen, als er erkannte das sie vor Haus 7 standen.
"Es war echt lustig mit dir", sagte sie als die Beiden vor der Tür stoppten.
"Ja, ja das war es wirklich", erwiderte Niall und schmunzelte. "Willst du noch mit rein kommen?"
Für einen kurzen Moment schien sie zu überlegen. "Lieber nicht. Ich muss auch zurück zu meinem Bruder. Er macht sich sonst Sorgen"
"Oh ... Okay", sie lächelte ihm noch einmal zu und wandte sich dann ab um zu gehen. Erst jetzt realisierte sein Gehirn, dass er sie nicht mal nach ihrem Namen gefragt hatte. "Hey, Hey warte kurz!"
Sie drehte sich zu ihm um und er lief schnell zu ihr. "Wie heißt du eigentlich?"
Sie lächelte ihn an. "Lucy. Lucy Crawford"
"Lucy", er starrte sie wieder nur an, worauf sie den Kopf schüttelte und lachte. "Wir sehen uns sicher wieder"
Danach ging sie weiter und er schaute ihr hinter her. Sie war schon eine gutes Stück von ihm entfernt als er sich aus seiner Starre löste und ihr hinterher rief. "Ich bin Niall!"
Sie drehte sich um, grinste und rief: "Freut mich Niall!"
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
"Wo warst du, Niall?", fragte ihn seine Mutter sofort als er geklingelt hatte und sie ihm die Tür geöffnet hatte.
"Nachdenken", war seine knappe Antwort. Er ging zusammen mit ihr in das kleine Wohnzimmer welches Greg sich mit seinem Mitbewohner Phil teilte.
"Niall ..." - "Greg ...", fingen die Brüder gleichzeitig an. Greg rang sich ein Lächeln ab und stand auf. "Können wir vielleicht kurz reden?"
Niall nickte, denn auch er wollte mit seinem Bruder reden. Greg öffnete die Tür zu seinem Zimmer und sie setzten sich auf das Bett.
"Ich wollte mit dir reden", sagte Greg und sah seinen kleinen Bruder an.
"Ich auch"
"Dann du zuerst"
"Nein, ist schon okay, fang du an"
"Nein, Nein du hast etwas zusagen dann sag es", erwiederte Greg.
"Nein mach du, ich akzeptiere das"
So Langsam ging den Beiden es auf die Nerven, das gespräch von einem zum anderen zu schieben. So ging es eine ganze Weile bis Greg seufzte und endlich anfing das zu sagen, was er schon die ganze Zeit sagen wollte. "Es tut mir Leid, Kleiner"
Niall lächelte leicht. "Mir auch, Großer"
"Ich meine es Ernst. Ich hätte nicht so zu dir sein sollen. Ich meine du kannst echt klasse Fußball spielen und wenn das dein Plan für die Zukunft ist werde ich dich unterstützen. Ich wollte nur nie das mein kleiner Bruder, einen Brotlosen Job hat und sich sein Leben verbaut"
Greg sagte genau das was Lucy vermutet hatte. Und dafür dankte Niall ihr.
"Frieden, Großer?", fragte Niall und hielt Greg seine Hand hin.
"Frieden, Kleiner"
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Love is not as easy as Football
RomanceNiall James Horan hat es geschafft! Vom Kleinfußballer in Mullingar hat er sich nach Manchester United hochgekämpft. Doch das ist nicht genug, nun spielt er auch in der Englischen National Mannschafft. Er hat mit gerade mal 20 Jahren den Höhepunkt s...