Kapitel 3: DER FREUND

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Ein helles, weißes Licht umgab Sam und sie hörte den beruhigenden Klang des Windes. Allmählich war Sam in der Lage ihre Augen zu öffnen, doch sie nahm alles nur sehr verschwommen wahr.

Als sich ihre Sicht etwas aufklärte, wurde ihr bewusst, dass sie sich auf einem heißen, sandigen Boden befand, welcher die Konturen ihres Körpers annahm. Sam versuchte aufzustehen, ihr war schwindelig und sie hatte ein seltsames Gefühl in der Magengrube, als müsste sie sich jeden Augenblick übergeben. „Wo bin ich? Bin ich etwa ... tot?", fragte sich Sam.

Sie sah sich um, weit und breit nichts außer Sand und Dünen, vereinzelt ein paar vertrocknete Bäume. Über sie ergoss die glühend heiße Sonne ihre Strahlen und tauchte den Sand in einen sanften goldenen Ton.

Empor am klaren, blauen Himmel kreisten die Geier und krächzten gehässig, als sie Sam erblickten. Sam senkte den Kopf, durch die Sonnenstrahlen tränten ihre Augen ein wenig, welche sie sich rieb, um wieder etwas besser sehen zu können.

Vor ihr lag der Rucksack, halb geöffnet, mit dem silbernen Kästchen daneben. Das Kästchen war offen und der Inhalt lag verstreut daneben, etwas weiter entfernt. Ein Gegenstand aus dem Kästchen war eine Kette, eher gesagt war es ein blauer, transparenter Tansanit, welcher an einer Leder Schnur befestigt wurde, der Kristall leuchtete pulsierend und das Licht der Sonne brach sich in ihm. Sam bemühte sich aufzustehen, alles drehte sich und sie strengte sich an nicht wieder umzufallen. Sie bewegte sich auf die Kette zu und hob diese auf, als sie den Kristall in ihrer Hand begutachtete, hörte er auf zu pulsieren und sein licht erlosch.

„Hey, was machst du denn hier?!", hörte Sam eine Stimme in der Ferne rufen. Sie drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme zu kommen schien. Auf sie kam ein etwas kleinerer Junge mit längeren, weißen Haaren zugelaufen. Er trug eine rote und eine Türkise Feder in seinem Haar. „Wer bist du?", fragte der Junge, als er Sam erreichte. Sam musste erst überlegen, um einen klaren Gedanken zu bekommen. „Sam." Brachte sie hervor. Der kleinere Junge beäugte Sam aufmerksam, er sah sie sich genau an, als hätte er nie zuvor ein Mädchen gesehen.

„Hier Sam, du musst etwas trinken, die Sonne hat dir ganz schön zugesetzt, du bist schon ganz rot im Gesicht!", der Junge reichte ihr einen schmalen Beutel aus Leder. Sam nahm den Wasser Beutel entgegen und schraubte ihn auf, ehe sie einen Schluck nehmen wollte, hielt sie inne und roch an dem Inhalt.

„Keine Sorge, es ist nicht vergiftet, du kannst es ruhig trinken.", lachte der weiß haarige mit einem breiten Grinsen. In der Tat roch das Wasser nicht verdächtig, Sam entschloss sich dazu zuerst einen kleinen Schluck zu trinken. Es schmeckte wie ganz normales Wasser, als Sam dies begriff wurde ihr erstmals klar, wie durstig sie eigentlich war. Gierig trank sie aus dem Beutel, bis er letztendlich vollkommen leer war.

„Na siehst du, ich habe die doch gesagt, dass es nicht vergiftet ist.", sagte der Junge zufrieden.

Der Junge nahm seinen Beutel wieder an sich und führte Sam zu einem großen Felsen, der reichlich Schatten spendete, dort setzten sich die zwei hin, um den Sonnenstrahlen zu entfliehen.

„Danke für das Wasser. Darf ich dich auch nach deinem Namen fragen?" bedankte sich Sam.

„Mein Name ist Chaske.", antwortete der weiß Haarige Junge.

„Ein ungewöhnlicher Name.", dachte Sam laut.

Chaske zog leicht eine Augenbraue hoch.

„Bitte entschuldige, so war das nicht gemeint, ich habe nur noch nie jemanden mit so einem Namen getroffen.", versuchte Sam sich zu entschuldigen. Der Junge fing beherzt an zu lachen und hielt sich dabei seinen Bauch, „Ach, war doch nur Spaß, du kommst wohl nicht von hier, was?"

Das TeufelsmädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt