Schokoküsschen

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14. Dezember 16.35 Uhr

Vor mir steht Matt mit seinen immer gleichen Klamotten, dem gestreiften Pulli und der Fliegerbrille und mit dem immer gleichem Gesichtsausdruck, ohne Emotionen, fast schon gelangweilt.

Matt, mein bester Freund und der einzige Mensch, dem ich auf diesem Planeten genug vertraue um ihm meinen wahren Namen zu verraten.

Matt, den ich seit Kindertagen kenne und dem ich schon seit Jahren auf die Nerven gehe.

Matt der mich kennt wie kein anderer.

Matt, dem ich nun schon seit Monaten, vielleicht sogar Jahren hinterher sabbere.

Wie es angefangen hat weiß ich gar nicht mehr. Nur, dass ich irgendwann begonnen habe, nachts von ihm zu träumen. Und dann konnte ich ihn auch tagsüber nicht mehr aus meinen Gedanken streichen. Dieser Umstand reizt mich ununterbrochen! Mein Schokoladenkonsum ist in dieser Zeit auf sein 3-faches angestiegen und dabei war ich schon vorher ein Schokoholic.

Und nun steht Weihnachten vor der Tür. Alle Menschen hetzen von Laden zu Laden um Geschenke zu besorgen, die niemand haben will. Um Plätzchen zu backen, die niemand essen will und um kratzige Pullover zu tragen, die niemand sehen will.

Doch ein gutes hatte die Weihnachtszeit schon... Schokolade!!! Überall, in allen Formen und Variationen! Und so auch in der Küche meiner Wohnung, in der Matt gerade steht und die Plätzchen backt, die niemand essen will. Ok, die Plätzchen die niemand essen sollte, wenn er nicht ernsthafte Probleme mit mir bekommen möchte. Denn keine Ahnung warum, aber Matt kann backen. Und seine Nougattaler sind wie ein kurzer Blick auf die Sünden der Hölle im Glanz des Himmels...

Wenn es um Schokolade geht werde ich zum Philosophen.

Jedenfalls rührt dieser rothaarige, mega sexy Typ vor mir gerade Schokoladenguss an und ich kann den Blick nicht abwenden. In den letzten Tagen ist mein Bedürfnis ihn zu berühren, das Bedürfnis ihn zu küssen und das Bedürfnis meine Hand auf seinen Hintern zu legen, schon fast unkontrollierbar geworden. Deswegen starre ich ihn auch gerade an, als würde ich jetzt am liebsten ihn vernaschen anstatt den Guss. Was an sich auch nicht wirklich falsch ist.

Und genau jetzt dreht er sich um und schaut mich an. "Probier mal." Seine Stimme ist so ausdruckslos während er mich mit seinen Augen mustert. Ich frage mich manchmal ernsthaft wie jemand so strahlende Augen haben kann und gleichzeitig einen so kalten Blick drauf hat, dass er jedem toten Fisch Konkurrenz machen könnte.

Eine Sekunde lang schießt mir der Gedanke durch den Kopf ob mein Lieblingsgamer wohl auch noch so desinteressiert klingen würde, wenn meine Zähne an seinem Ohrläppchen knabbern und ich ihm erzählen würde worüber ich die letzte Zeit fantasiert habe... ich sollte aufhören an so etwas zu denken.

"Du könntest ja Bitte sagen, dafür dass ich dir helfe." Immer noch gefühlslos blicken mich seine grünen Augen an. "Du hilfst mir nicht. Du stehst dumm rum. Und wenn ich sage du sollst den Guss probieren, tue ich dir damit eher einen Gefallen als du mir."

Das Matt etwas besonderes ist kann man daran erkennen, dass er noch lebt. Denn jeder andere, der so etwas zu mir gesagt hätte, läge jetzt mit einem Loch im Kopf auf dem Boden und ich würde mir Gedanken machen, wo man zu Weihnachten eine Leiche entsorgen kann.

Aber ich erschieße ihn nicht. Noch nicht. Ich habe immer noch Hoffnung dass wir heute Abend zusammen in die Kiste springen. Denn, zu meiner großen Freude hat mir Matt vor 3 Tagen gestanden, dass er bi ist. Und ich weiß zwar noch nicht wie, aber ich werde dieses Wissen ausnutzen. Ich hätte niemals damit gerechnet dass er mir so etwas sagt. Zum einen dachte ich er wäre hetero und zum anderen sagt er mir wichtige Dinge einfach nicht.

Schokoküsschen / Death Note Oneshot/ MattxMelloWo Geschichten leben. Entdecke jetzt