Kapitel 12: Noch mehr Überraschungen

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»Was zum Teufel ist passiert, dass du in Kauf nimmst, meine Haustür einzuschlagen?«, wollte Keita wissen, bevor Kenya auch nur die Möglichkeit hatte ihn zu grüßen.

»Dir auch einen schönen Tag, Keita«, sagte Kenya. »Es ist immer wieder schön, zu sehen wie begeistert du mich jedes Mal begrüßt, wenn ich dich besuche.«

Keita verdrehte die Augen. »Erstens war ich bis vorhin an einem Song am arbeiten, zweitens habe ich gerade eine Nachricht von Minami bekommen«, erklärte er. »Da wird es wohl verständlich sein, wenn ich ...«

»Du hast was?«, Kenya sah ihn an, als ob Keita ihm mitgeteilt hätte, er sei ein Alien. »Du machst Scherze, oder?«

Keita schüttelte den Kopf. »Nein oder sehe ich etwa so aus? Trotzdem würde ich jetzt wirklich gerne wissen, was los ist.«

»Erst erzählst du mir, was du meintest mit einer Nachricht von Minami«, entgegnete Kenya. »Das ist erstmal das wichtigste.«

»Du meinst also damit, dass was du mir erzählen wolltest, obwohl du beinahe meine Tür eingeschlagen hast, doch nicht so wichtig war?«, erkundigte Keita sich sarkastisch bei seinem Freund.

»Das habe ich nicht gesagt«, wehrte Kenya ab und ließ sich auf den nächsten freien Stuhl fallen. »Aber du zuerst.«


Also erzählte Keita ihm alles, was passierte, bevor Kenya kam. Und während er das tat, wurden die Augen seines besten Freundes immer größer vor Erstaunen. Was Keita amüsierte. Denn Kenya schien es nicht anders zu gehen, als ihm selbst zuvor. Welcher anscheinend bis jetzt nicht damit rechnete, das Yuriko mit ihrem Besuch bei Minami Erfolg haben würde.

»Ich hätte nicht damit gerechnet, dass sie es so schnell schafft, mit Minami zu reden«, meinte Keita in genau diesem Moment. »Sie ist wohl doch nicht so ungeschickt, wie es aussieht.«

Keita nickte. »Wir sollten sie vielleicht mal in ein Café einladen, zum Kuchen essen.«

»Denkst du tatsächlich, dass sie das annehmen wird, geschweige denn, dass sie Zeit hat?«, wollte Kenya wissen. »Ich kann mich nur zu gut an unsere stressige Zeit im Abschlussjahr erinnern.«

»Hör bloß auf. Ich versuche, seit unserem Eintritt in die Uni zu verdrängen, wie oft du mich in Schwierigkeiten gebracht hast«, murmelte Keita gerade so laut vor sich hin, dass Kenya es hören konnte.

Dieser verdrehte die Augen. »Als ob das alles meine Schuld gewesen wäre!«

Keita zuckte mit den Schultern. »Na gut, nicht alles aber doch das meiste. Wenn du versuchst, es abzustreiten, können wir gerne deine Eltern nach der Nummer unseres damaligen Klassenlehrers fragen. Die dürfte ihnen sicher noch allzu bekannt sein. Und er gibt dir bestimmt gerne eine Auskunft darüber.«

»Das kannst du doch nicht ernst meinen?«, mit weit aufgerissenen Augen sah Kenya ihn an. »Wie auch immer. Ich erinnere mich an so manches Nachsitzen, das wir gemeinsam verbracht haben.«

Keita nickte. »Ja, weil du mich immer in deine Schwierigkeiten mit hinein gezogen hast.«

»Das ist ja wohl ...«, Kenya schüttelte ungläubig den Kopf.

»Nicht wichtig«, beendete Keita den Satz für ihn. »Und was war jetzt der Grund für deinen Besuch?«

»Ach ja«, Kenya grinste. »Ich habe vorhin mit Taro telefoniert. Er will sich morgen mit Minako treffen. In einem Café. Nur sie beide. Er meinte, er muss sich mit ihr über etwas Wichtiges unterhalten und ...«


»Warte«, unterbrach Keita ihn. »Du willst mir doch nicht etwa ernsthaft erzählen, dass diese beiden Schnarchnasen endlich gerafft haben, dass sie dasselbe füreinander empfinden? Oder doch?« Keita konnte nicht anders als seinen besten Freund anzustarren.

KirschblütenküsseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt