007 | Gemma

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Gemmas P.o.V.

Ich schaute Harry hinterher. Es war nicht nur die Trauer, welche momentan jeden belastete, sondern auch die Spannung zwischen den beiden. Zwischen Larry, wie Ella es gerne nannte, knisterte es ganz schön. Allerdings traute sich Louis nicht und Harry wollte nicht wieder einen Schnellstart hinlegen.

Mein Mann war mit Liam auf Patrouille und war deswegen nicht mein Frühstück dabei. Ich blickte zu meiner Tochter, ihr schien es nichts auszumachen, dass ihr Papa nicht da war. Sie matsche fröhlich mit ihrem Marmeladentoast und hielt es mir quietschend hin.

"Mamalade", gluckste sie. "Marmelade, mein Schatz. Es heißt Marmelade." Lächelnd korrigierte ich sie und strich ihr eine Strähne aus der Stirn. Doch sie schüttelte nur den Kopf und murmelte immer wieder 'Mamalade'.

Als alle satt waren, räumte ich den Tisch zusammen mit Félicité ab. Charlotte hingegen widmete sich den Zwergen und versuchte diese ins Bad zu bekommen. Nicht nur Ella fand es toll mit Marmelade zu matschen. Alle drei hatten klebrige Hände und Gesichter.

"Louis geht es schlechter, oder?" Félicité schaute mich betrübt an. "Ich mein, uns ehm, wir..", sie wusste nicht recht wie sie es formulieren sollte. Aber ich ahnte worauf sie hinauswollte.

Ich unterbrach sie. "Du brauchst mir nichts zu erklären. Es ist nur so, dass Louis eure Eltern gesehen hat. Ihr habt sie so in Erinnerung, wie ihr sie zuletzt gesehen habt. Louis nicht."

Ich versuchte die richtigen Worte zu finden. "Aber er hat euch, ihr seid wundervolle Schwestern. Und in den letzten Tagen habt ihr ihn mehr gebraucht als sonst. Und das ist vollkommen in Ordnung, dafür ist die Familie da. Nur braucht auch der Stärkste mal eine Schulter zum Anlehnen. Harry ist ja gerade bei ihm. Aber vielleicht geht ihr nachher mal alle zusammen raus an die frische Luft und an den See. Genießt das Wetter. Und wenn etwas sein sollte, könnt ihr immer zu mir kommen. Ich bin da." Sanft drückte ich ihre Schulter und strich ihr kurz über den Rücken.

Nickend schaute sie mich an. "Danke Gemma."

"Ach quatsch." Ich stupste sie an. "Nicht dafür, dass ist selbstverständlich Félicité. Wie gesagt, dafür ist die Familie da."

"Fizzy", korrigierte sie mich und begann zu lächeln.

Nickend bestätigte ich es. Die Tomlinson Kinder waren unglaublich. Sie bewiesen in den letzten Tagen, trotz ihres jungen Alters eine unglaubliche Stärke.

Wir waren gerade fertig mit dem Abwasch, als Charlotte mit den Kleinen wiederkam. Allerdings waren sie, so wie heute morgen als ich sie in Harrys Zimmer fand, verwandelt. Lachend schaute ich zu ihnen hinunter. "Ihr habt aber einen ganz schönen Drang. Na los, gehen wir raus auf die Wiese. Ich hole nur gerade noch schnell Louis und Harry."

Die fünf gingen schon mal voraus, ich hingegen ging zu Harrys Zimmer. Ohne zu Klopfen öffnete ich die Tür und schaute hinein. Überrascht blickte ich zum Bett und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Endlich.

Ich schloss die Tür leise und machte auf dem Absatz kehrt. Auf dem Weg nach draußen, schnappte ich mir noch eine große Decke. Diese breitete ich aus und setzte mich gleich auf diese. Ella und die Zwillinge tobten fröhlich durchs Gras und verfolgten einen Schmetterling. Charlotte und Fizzy machten es mir gleich und setzten sich zu mir. "Kommen Louis und Harry noch?"

"Ich glaube gerade sind sie lieber mit anderen Dingen beschäftigt", grinste ich.

"Das will ich sehen", Charlotte sprang auf und bevor ich etwas sagen konnte, rannte sie dicht gefolgt von ihrer Schwester ins Haus. Es dauerte keine Minute, da kamen die beiden mit hochroten Köpfen zurück.

Lachend viel ich nach hinten von der Decke ins Gras. Charlotte und Fizzy stiegen mit ein. Die Kleinen kamen sichtlich irritiert zu uns und saßen anschließend in ihrer menschlichen Hülle vor uns. "Warum lacht ihr?" Daisy und Phoebe schauten mich fragend an. Ella hingegen wurde von einem Käfer abgelenkt, welcher über die Decke lief.

"Das meine Liebe...", ich pikste ihr in die Seite. „...Ist ein Geheimnis." Schmollend schaute Daisy mich an. Anschließend stand sie auf und stapfte in Richtung Haupthaus. Schnell lief ich ihr hinterher und hob sie hoch. Das was die beiden machten, war ganz bestimmt nicht für ihre Augen bestimmt.

"Na gut du hast gewonnen." Siegessicher grinste Daisy mich an. "Aber es bleibt ein Geheimnis, ja?" Schnell nickte sie und legte ihre dünnen Arme um meinen Nacken und hielt ihr mir Ohr hin.
"Harry und Louis zeigen sich wie sehr sie sich Lieben." Mit großen Augen schaut sie mich an. "Ich mag auch."
Ich musste mir ein erneutes Lachen verkneifen.
"Das hier muss erstmal reichen." Ich platzierte einen Kuss auf ihrer Stirn und lies sie wieder hinunter. Schüchtern lächelte sie und stapfte wieder zu ihren Schwestern. Ella hatte uns beobachtet und schrie nun ein lautes 'Ich will auch'

"Na dann komm her Prinzessin", rief mein Mann und breitete die Arme aus. Überrascht schaute ich zu ihm hin.
Anscheinend war an der Grenze alles in Ordnung, sonst wäre er nicht so schnell hier gewesen. Ich tat es Ella gleich und lief ihr hinterher zu meinem Mann. Nachdem er ihr einen Kuss gab, holte ich mir meinen ab und legte meine Stirn an seine.

Nun sah ich auch wie Niall Liam begrüßte. Zayn stand ebenfalls bei ihnen und blickte zu mir. Nach einem kurzen Moment kam er zu uns. Ich löste mich von Michal und widmete mich Zayn. Er sah auch nicht gerade gut aus. Seine Wunden waren zwar verheilt, aber der Kampf schien ihm doch weitaus mehr zugesetzt zu haben.

"Können wir in Ruhe reden? Ich finde Harry nicht und Gigi ist in der Stadt unterwegs."

Ich schaute kurz zu Michal. "Geh nur. Ich bleibe bei den Mädels."

Ich nickte und ging mit Zayn zu den Bänken. Als ich mich niedergelassen hatte fing er direkt an.
"Ich weiß, dass ich unterlegen war. Aber es waren seine Eltern... Verdammt."

Ich wusste genau wovon er sprach und legte eine Hand auf seine Schulter. "Zayn, es war nicht deine Schuld. Das es Johannah und Daniel getroffen hat ist schlimm, keine Frage. Wären es andere gewesen würde es dir genauso gehen. Du bist jemand der von seinen Gefühlen geleitet wird. Und das ist okay. Glaub mir, so wie es aussah hätte selbst Harry nichts ausrichten können. Du hast überlebt und somit ein Leben gerettet. Nicht zu vergessen, dass du es geschafft hast sie zu verjagen. Du hast uns alle beschützt." Aufmunternd lächelte ich ihn an. "Danke Zayn."

Seine Miene erhellte sich direkt. Anscheinend war es das was ihm gefehlt hatte. Der Beweis das er was erreicht hatte, obwohl zwei von uns ihr Leben verloren hatten.
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1112 Wörter 07/05/2020

Dieses Kapitel widme ich larrypupsi

Hoffentlich wurde ich deinem Wunsch nach Gemmas Sicht der Dinge gerecht.

Du bist übrigens ein wundervoller Mensch xx

Forced Bond [l.s.] mpregWo Geschichten leben. Entdecke jetzt