Dreams | taegguk

(5) Headache

Geschockt schauten wir uns weiterhin gegenseitig an. Mein Herz klopfte so schnell, dass es schon weh tat. Seine dunklen Augen hatten mich komplett in ihren Bann gezogen und sogar das Atmen viel mir in diesem Moment schwer. Seine rosaroten Lippen waren einen Spalt geöffnet und zitterten etwas, was mir einen Stich mitten in mein Herz versetzte. Er sah nicht so glücklich aus, wie ich ihn kannte. Er sah ganz anders aus. Traurigkeit spiegelte sich in seinen Augen wieder. Die wenigen Sekunden, in denen ich in seine wunderschönen Augen schaute, fühlten sich an wie mehrere Stunden. Irgendwann löste der dunkelhaarige seinen Blick jedoch und schaute wieder auf den Boden. Ich schluckte. Wie konnte es möglich sein, dass er hier war? Wie konnte es möglich sein ihn in meinen Träumen gesehen zu haben? Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Ich wollte ihn einfach in meine Arme ziehen, jedoch ging das nicht. Das hier war schließlich die Realität und nicht meine Traumwelt.

Frau Choi bat die beiden darum sich zu setzen, woraufhin sie stumm nickten und sich eine Reihe hinter uns setzten. Aufgewühlt ging ich mir durch meine braunen Haare. Jetzt konnte ich ihn nicht einmal mehr anschauen, ohne dafür ermahnt zu werden. Mein bester Freund neben mir merkte wie angespannt ich war und legte seine Hand auf meine Schulter. ,,Wir reden nach der Schule darüber, okay?'', flüsterte er mir leise zu, woraufhin ich nickte und meinen Kopf senkte. Jimin wusste, im Gegensatz zu Chaerin, welcher ich noch nichts erzählt hatte, von meinen Träumen und Jeongguk Bescheid. Ich wollte es erstmal nur einer Person gesagt haben.

Jeongguk war ein wirklich schöner Name. Er passte zu seiner glücklichen Persönlichkeit aus meinen Träumen. Aber passte dieser Name auch zu seiner zurückhaltenden Art hier? Ich wusste es nicht.

Hätte ich nicht eigentlich froh darüber sein sollen ihn endlich in Echt zu treffen? Warum war ich es dann nicht gewesen? Vielleicht lag es daran, dass ich mir alles ganz anders vorgestellt hatte. Ich stellte mir immer vor wie ich den wunderschönen Jungen an einem warmen Sommertag in der Natur traf. In meinen Träumen waren wir immer aufeinander zu gelaufen, um uns gegenseitig sanft in die Arme des jeweils anderen zu ziehen. Meine Träume waren so viel schöner als die Realität gewesen. Bei den Gedanken an meine Traumwelt spürte ich wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Sofort legte ich meine Hände an meine glühenden Wangen, um dessen Farbe zu verstecken. Es war mir wirklich unangenehm gewesen ihn plötzlich zu treffen, nachdem ich ihn in meinen Träumen so oft geküsst hatte.

Mein Blick ging etwas durch den Raum, während ich mir weiterhin Gedanken über Jeongguk machte. Plötzlich fiel mir etwas ein und ich weitete meine Augen etwas. Ich dachte am Anfang die ganze Zeit, dass unsere Träume vielleicht verbunden waren oder so etwas ähnliches. Er hatte mich als er mich gesehen hatte ja auch überrascht angeschaut. Aber was wenn ich mit meinen Vermutungen komplett falsch lag? Was wäre wenn nur ich diese Träume hatte und Jeongguk nicht wusste wer ich war? Das würde jedoch keinen Sinn ergeben, da er mich am Anfang anschaute, als würde er mich kennen. War das nur Zufall gewesen? Hat er mich aus einem anderen Grund so gemustert und ich interpretierte einfach alles falsch?

Von meinen ganzen Gedanken, fing mein Kopf auch langsam an zu schmerzen, weswegen ich Jimin leicht antippte. ,,Hast du eine Schmerztablette?'', flüsterte ich leise, weswegen er mich sofort besorgt anschaute. ,,Kopfschmerzen'', gab ich nur knapp von mir, um ihn etwas zu beruhigen. Er nickte sofort etwas und kramte in seinem Rucksack herum. ,,Hier Tae.'' Jimin reichte mir eine Tablette, weswegen ich ihn sanft anlächelte und diese dann unauffällig einnahm, als meine Lehrerin wegschaute. ,,Mach dir nicht zu viele Gedanken darüber.'' Überrascht schaute ich meinen besten Freund an, wodurch er etwas lächeln musste. ,,Ich kenne dich und deine Gedanken doch, Taehyungie. Lass uns ihn gleich einfach nett ansprechen.'' Ich lächelte ihn dankend an. Ich war wirklich glücklich darüber einen besten Freund wie Jimin zu haben.