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Es war erstmal nur eine zaghafte Berührung unserer Lippen. Gänsehaut lief mir über den Rücken. Seine Lippen waren unglaublich weich und auch wenn ich es nicht zugeben würde, gefall mir dieser Kuss. Er entfernt sich langsam von mir, aber behät seine Hände auf meine Wangen. "Ich verstehe!" versuche ich zu sagen, aber meine Kehle ist trocken. Wir gucken uns in die Augen, ich suche nach Erklärungen und versuche zu wissen welche Gefühle der Kuss bei ihm verursacht hat. Ich finde aber nichts und mache kleine Schritte nach hinten.

Er schweigt und die Atmosphäre ist einfach unglaublich intensiv und niemand will etwas sagen. Ich beisse nervös auf meine Lippen und spiel mit den Handgurt meiner Tasche."Ich gehe dann mal" informiere ich ihn. "Soll ich dich noch bis zu deinen Fahrrad begleiten" fragt er. Ich schüttele negativ den Kopf und gehe.

Innerlich bin ih sehr sauer auf mich. Ich hasse solche Situationen, wenn alles irgendwie peinlich ist und man nicht weisst, was als nächstes passieren wird. Nie wieder möchte ich so etwas erleben. Ich seufzte genervt und fahre nach Hause. Der Kuss hat mir tatsächlich gefallen. Wenn ich daran denke, muss ich instinktiv lächeln. Aber ich weiss nicht was passieren wird. Vielleicht habe ich jetzt ein Ende an unsere Freundschaft gesetzt, weil ich einfach so gegangen bin. Ist er sauer? Ich habe keine Ahnung. Seufzend fahre ich nach hause. Warum muss es mir passieren? Ich seufze mehrmals sauer und versuche einfach die ganze Situation zu vergessen. Ich fahre nach Hause und öffne die Tür. Ich höre mehrere Menschen reden und versuche so leise wie möglich zu sein. Anna hat offenbar besuch, dass hatte sie mir nicht gesagt.

Ist auch egal ich gehe ganz leise in mein Zimmer und sah Anna une Lisa reden. Lisa sieht sehr wütend aus und Anna eher traurig. Ich werde dieses Mal nichts sagen, es geht mich ja nicht an. Lisa funkelt mich böse an, als sie mich sieht und kneift die Augen zusammen. Ich aber bleibe ganz ruhig und begrüße sie, als ob nichts passiert wäre. Auf meine Reaktion wird Lisa wütender und ballt ihre Hände zu Fäusten. Hinter mir schliesse ich die Tür zu und falle auf meine Bettdecke. Ich habe dich vermisst. Denke ich mir und fahre mir mit meiner Hand durch meine braune Haare.

Ich nehme mein Handy aus meine Tasche und schreibe Nic, dass es mir leid tut, dass ich so reagiert habe. Ich schlage ihm vor, dass wir uns nochmals treffen und dass ich mich besser benehmen werde. Ich schmeisse mein Handy auf meinen Bett und seufzte. Ich hoffe er versteht es.

Übermorgen gehe ich das erste mal in mein Leben in die Universität. Ich hoffe, dass alles gut sein wird. Ich habe vor eine Woche alle meine Bücher bestellt. Sie sind in der Zwischenzeit schon gekommen. Ich habe sie kurz durchgeblättert, um mich schon vorzubereiten. Sie haben ja ein paar Monate Vorsprung. Stunden vergehen indem ich arbeite oder am Handy bin.

Von weitem kann ich Lisas Stimme hören. Sie verabschiedet sich von Anna. Kurz danach höre ich Schritte kommen. Die gehören wahrscheinlich Anna. Aber dieses Mal klopft sie nicht, sondern kommt einfach rein. Was wenn ich nackig wäre? Oh Gott, ich möchte nicht darüber denken. Ich drehe mich um, um Anna zu sagen, dass sie das nächste Mal klopfen könnte, doch vor mir ist nicht Anna, sondern Lisa.

Innerlich stöhne ich laut auf und versuche ausdruckslos zu sein. Ich drehe mich um und setze mich im Schneidersitz auf mein Bett. "Was ist los? Warum bist du hier?" frage ich seelenruhig.
Sie kneift die Augen zusammen und bleibt am Türrahmen stehen. So soll es auch bleiben. "Du weisst genau warum ich hier bin" sagt sie leise mit ihrer hellen Stimme. "Um ehrlich gesagt, nein" antworte ich nur und bin gespannt auf ihre Reaktion. Sie denkt ein paar Sekunden nach.

"Doch du weisst es, aber das ist dir ich nicht klar."äussert sie sich. "Ich glaube ich begriffe langsam was du meinst." "Spiel nicht die Dumme mit mir, du hast mir Nicolò geklaut." Ich will plötzlich laut loslachen. " geklaut?" frage ich. "Ja, du weisst ganz genau, dass ich ihn mag und du hast mir Nic geklaut" "Er hat aber behauptet, dass er ihr nicht mal Freunde wart" "Bullshit" meint sie und nähert sich mir. "Wow, näher dich nicht, ich habe nicht mal gesagt, dass du mein Zimmer betreten darfst"

Sie ignoriert meine Worte einfach und bleib vor mir stehen. "Er mag mich, vielleicht auch lieben, dass siehst du einfach nicht; Er will nicht mit dir sein. Er tut nur so, aber in Wahrheit mag er mich. Er will es einfach nicht zugeben. Und damit es niemand bemerkt trifft er sich immer mit dir" zischt sie hasserfüllt.

Ich sage nichts, sondern folge alle seine Bewegungen, die sie macht wenn sie spricht. " Nanu warum bist du jetzt so still. Realisierst du endlich jetzt, dass ich recht habe? Hast du verstanden?" fragt sie und zeigt mit den Zeigefinger auf mich.

Ich bin etwas verunsichert und sage nichts. Sie wartet auch nicht auf meine Antwort und geht weg. Bevor sie meine Tür zuknallt sagt sie. "Du wirst sehen, dass ich recht habe"

Ich bleibe lange im Schneidersitz sitzen und überlege.
Vielleicht hat sie recht?

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