1. Kapitel

3.8K 131 9
                                    

SilkeLanger "Menwen." Seine Stimme war ganz dicht an meinem Ohr. Er sagte irgendetwas, doch ich hörte nur den Klang seiner Stimme, die einzelnen Worte kamen nicht bei mir an. „Menwen?" Hörte ich ihn noch einmal meinen Namen sagen. Ein wenig irritiert sah ich ihn an. „Alles in Ordnung?" Er strich mir über die Wange. „Ich kann nicht mehr." Flüsterte ich und eine Träne rann über meine blasses Wange. „Dieses Verbergen, dieses Versteckspiel vor der Welt." „Glaube mir, ich werde alles in meiner Macht stehende versuchen, um dich zu ehelichen." Ich wich entsetzt von ihm. „Nein, du darfst deine Zukunft nicht wegen mir aufgeben." Mein Geliebter zog die Stirn in Falten. „Ich möchte mich deswegen nicht mit dir streiten! Es wird eine Möglichkeit geben, sorge dich nicht." Legolas strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und küsste mich. „Vertrau mir." Wie oft hatte er dies schon gesagt. Hätte ich ahnen können, was diese Beziehung anrichten würde, so wäre ich Legolas seit diesem Gespräch nicht mehr unter die Augen getreten.

Die Tragödie spielte sich einige Wochen später ab, als Legolas mit seiner Patrouille den Wald nach Spinnen absuchte. Als sie spät am Abend wiederkamen, hörte ich, dass es viele Verletzte gäbe. Ich begab mich deshalb in den Krankenflügel. Überall lagen Verletzte, viele mit großen Fleischwunden und zerkratzen Gesichtern. „Hiril Menwen, ma careth Ìn si? (Frau Menwen, was tut Ihr hier?)" Eine junge Elbin mit dunklen Haaren und einem weißen Gewand lächelte mich ein wenig erschöpft an. „Ich wollte die Verletzten der heutigen Patrouille sehen." Ich lächelte milde. Die junge Elbin führte mich in einen kleinen Raum mit Fenstern und meinte: „Im nauthaeth, e ea ha, an Ìn hwaniaeth. (Ich denke, er ist es, den Ihr sucht.)" Leise schloss sie die Tür. Ich ging zu dem Bett und erstarrte. Es war Legolas. Seine Haut war ganz weiß und sein Gesicht mit vielen Kratzern übersät. Seine Hände waren voller Wunden. Vorsichtig nahm ich seine Hand und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Tränen liefen mir über die Wangen. „Legolas." Ich sank vor dem Bett auf die Knie. Ich hielt immer noch seine Hand und bemerkte nicht, wie die Tür sich öffnete. „Menwen!" Ich kannte diese Stimme. „Ninon aran Thranduil! (Mein König Thranduil!)" Ich blickte den König ängstlich an. Thranduil sah mich überrascht an. "Ma careth le si? (Was tust du hier?)"

Your DestinyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt