Kapitel 2

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Lea's Sicht:

"Guten Morgen Schlafmütze", rief mein Vater und zog die Decke weg.
"Dad!", maulte ich, "gib mir die Decke wieder!"
"Damit du wieder einschläfst? Vergiss es. Steh jetzt auf, ich mache solange Frühstück."
"Du machst Frühstück? Seit wann machst du Frühstück? Das macht doch immer Onkel Sam."
"Dann kann ich ja mal zur Abwechslung das machen. Wollen wir zusammen Pfankuchen machen?"
"Echt jetzt? Das fragst du noch? Na klar will ich."

Ich lief glücklich mit Dad nach unten. Es ist lange her, dass wir mal wieder was zusammen gemacht haben, weil Dad und Onkel Sam immer weg mussten und wir nicht mit durften. Ich habe es vermisst mit meinen Vater wieder was zu machen.

Plötzlich fing etwas an zu piepen.
"Scheiße!", rief Dad nur und lief zu der Pfanne mit den verbrannten Pfangkuchen.
"Die kann man wohl nicht mehr Essen", sagte ich lachend.
"Der zweite wird bestimmt besser."
"Hoffentlich."

Der zweite sah tatsächlich besser aus. "Und wie schmeckst?", fragte Dad.
"Sehr lecker."
"Wusste ich es doch!"
Er macht noch einen und wendete die Pfannkuchen.
"Darf ich mal probieren zu wenden?", fragte ich.
"Klar!", antwortete er.

Beim dritten Versuch habe ich es endlich geschafft.
"Gut. Du musst nur noch ein Bisschen höher machen. Guck mal nochmal."

"Schau so."
Er warf den Pfankuchen, nur leider hat er einmal zu hoch geworfen und der Pfankuchen klebte an der Decke.
"Oh, uups", sagte Dad.
"Ich glaube das Kochen überlässt du doch lieber Onkel Sam. Oder wir bestellen was", entgegnete ich lachend.
"Ja, ich glaube du hast Recht. Aber es hat sehr Spaß gemacht."
"Ja."

Dann kam Sam rein.
"Was zum...? Was ist hier denn passiert?"
"Wir haben Pfankuchen gemacht."
"Ah ja. Und wer war das?"
Er zeigte auf den Pfankuchen an der Decke.
"Ähm, ein Hund?", versuchte Dad sich auszureden.
"Ja, klar!"
Jetzt musste auch Sam lachen.
"Ich glaube ich kümmere mich mal ums Frühstück", beschloss schließlich Sam.

Dad und ich gingen ins Wohnzimmer.
"Nochmal gut gegangen", sagte er erleichtert.
"Und was machen wir als nächstes? Irgendwelche Wünsche?"
"Hast du denn so viel Zeit?", verwundert sah ich ihn an.
"Heute gehöre ich ganz dir."

"Was ist passiert?"
"Wieso passiert? Darf ein Vater nicht einfach nett sein und mit seiner Tochter einen schönen Tag erleben?"
"Dad, ich kenne dich. Sowas machst du nur, wenn du was angestellt hast, du was wiedergutmachen willst oder ihr...", dann wusste ich was los war, "ihr wieder ohne uns weggeht."

Dann stöhnte Dad.
"Ich hasse es wenn du weißt was los ist."

Wieso habe ich das nicht kommen sehen? Wahrscheinlich weil ich mir so gewünscht habe, dass es dieses mal wahr ist.

Ich war wütend und lief in mein Zimmer gehen.
"Lea, warte!", rief Dad.
Aber ich wollte nicht zuhören und knallte die Tür vor ihm zu.

Dann kam Chiara rein.
"Alles in Ordnung?", fragte sie langsam.
"Nein", antwortete ich nur.

Ich wollte eigentlich nicht so unhöflich antworten. Besonders nicht Chiara. Sie ich für mich wie eine Schwester und sie ist die einzige die mich versteht und immer für mich da ist. Aber gerade war ich so wütend und traurig.

Dann kam auch noch Dad rein.
"Lea, bitte lass uns darüber reden."
"Was ist eigentlich los?", fragte Chiara verwirrt.
"Dad und Sam wollen wieder ohne uns weg!", antwortete ich sauer.
"Was?!"
"Was ist das?", Dad guckte auf den roten Pfleg bei Chiara.
"Nichts", antwortete sie schnell.
"Sagt mir nicht, dass ihr wieder alleine jagen ward!", jetzt wurde Dad auch wütend.

"Chiara?! Komm kurz raus, ich will mit dir alleine reden", kam Sam aufgebracht rein.
Chiara ging mit ihm dann in ein anderes Zimmer, wo ich sie auch streiten hörte.

"Ist dir eigentlich klar, dass ihr sterben hätten könntet!"
"Ja, aber das sind wir nicht. Und wir würden uns auch nicht rausschleichen, wenn wir mit euch kommen dürften!!"
"Ihr seid viel zu jung dafür!"
"Nein, das sind wir nicht!!! Ich bin jetzt schon 16! Wann warst du denn das erste mal jagen!"
"Das ist nicht das selbe! Ich will doch nur das du ein normales Leben führen kannst und nicht umgebracht wirst!! Ich erkenn dich gar nicht wieder", schrie er mich an.
"Wie auch, du bist ja nie da!!!!!"

Mir liefen die Tränen runter und ich rannte wütend raus. Ich konnte einfach nicht mehr. Plötzlich stoß ich gegen jemanden. Als ich aufschaute sah ich, dass es Luke war.
"Was ist denn los? Was ist passiert", fragte er besorgt.

Wir saßen uns und ich erzählte ihm alles. Es tat gut mit jemanden darüber zu reden. Ich wusste nicht wie lange, aber ich weinte sehr lange. Er nahm mich in die Arme und ließ mich einfach weinen. Das tat sehr gut. Danach redeten wir noch. Wir gingen ein Stück.

"Ok, ab hier gehe ich alleine nach Hause", sagte ich nun.
"Sicher?"
"Sicher", bestätigte ich.
"Okay."
"Tschüss und nochmal danke für alles", verabschiedete ich mich.
"Tschüss hört sich so traurig an. Als ob wir uns nicht mehr sehen würden. Mir gefällt bis bald oder bis später besser."
Ich lächelte.
"Bis später."
"Bis später."

Ich ging leise rein, damit Dad und Sam nicht merken, dass ich wieder da bin. Ich wollte jetzt nicht mit ihnen reden. Ich ging zu Chiara ins Zimmer und wir sprachen uns aus und erzählten uns alles.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 16, 2020 ⏰

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