Kapitel 1

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„You’re recording the tracks for all the Bitches out there – shaking their ass like they just don’t care…“ inmitten schwitzender und alkoholisierten Jugendlicher stehe ich hier alleine auf der viel zu überfüllten Tanzfläche. Obwohl gerade einer meiner Lieblingsongs gespielt wird, fühl ich mich total unwohl, irgendwie kenn ich hier nicht wirklich viele Leute. Nur hin und wieder kommt mir ein bekanntes Gesicht unter, doch ein „Hi!“ und ein anerkennendes Lächeln war’s auch schon. Vielleicht liegt mein ungutes Gefühl auch an meinem Outfit.

Flashback:

Verwirrt öffne ich die Augen, ein ohrenbetäubendes Sturmklingeln weckte mich. Verschlafen tapse ich zur Haustür, doch erst als sie öffne bemerke ich meinen Schlabberlook – Scheiß drauf! Perplex starre ich meinen 3 Freundinnen, Stefi, Marie und Katrin, die sofort über die Treppen in mein Zimmer gesprintet sind, nach. „Okee??“, murmelte ich noch immer verschlafen und schlurfe ihnen hinterher. Marie hält sich gerade ein kurzes, schwarzes, schulterfreies – für mich nuttiges – Kleid vor sich und betrachtet sich prüfend in meinem Ganzkörperspiegel. Stefi stürmt zu mir und hält mir ein rotes Kleid hin: „Zieh das mal an!“ Skeptisch halte ich das Kleid von mir weg. „Nein, das ist doch total hässlich!“ entscheide ich. Nachdem die anderen mich überredet haben, es trotzdem anzuprobieren, begutachte ich mich im Spiegel. Aber jetzt sehen es auch die Anderen ein, dass es scheiße aussieht. Schnell ziehe ich es wieder aus, aber meine Freundinnen haben schon  etwas anderes für mich gefunden. Zögernd probiere ich die kurze, dunkelblaue DENIM Short mit zerrissenen Stellen und das helle, unter den Armen und am Rücken weit ausgeschnittene Trägertop an und stopfe es mir dann anschließendin die Hose. Nachdem ich mich in alle Seiten gewendet habe, bemerke ich: „Findet ihr das nicht zu gewagt?“ Alle drei schütteln entschlossen den Kopf. Ich bin nicht wirklich überzeugt, aber sie haben mich überstimmt.

So verschwende ich hier einen meiner kostbaren freien Abende in der letzten Sommerferien Woche, einsam. Diesen Abend habe ich mir ganz anders vorgestellt, aber meine sogenannten Freundinnen mussten mich hier ja verlassen, kurz nachdem wir gekommen sind. Plötzlich umfassen mich zwei große Hände von hinten an der Taille. Erschrocken erstarre ich. Der Griff festigt sich immer mehr und ich bekomme langsam Panik. Seine Hände halten mich in so einem festen Griff, dass er mich mit zum Rhythmus der Musik bewegt. Er presst seinen erhitzten Körper an meinen. Ich fühle mich unwohl und versteife mich immer mehr, die Situation wird irgendwie brenzlig. „Hej Babe, geht heute Abend noch was?“, nuschelt er mir mit erregter Stimme. seine Hand zieht mein Top aus der Shorts und fährt mit seinen schmierigen Händen darunter. Ich spüre wie seine Hände meine nackte Taille begrapscht.  Ich versuche mich verzweifelt aus seiner Umklammerung zu befreien, doch es gelingt mir nicht. Keiner der umstehenden Leute beachtet mein hilfesuchendes Flennen. Ich spüre salzige Tränen über meine Wangen laufen. Warum reagiert denn keiner? Seine Hände gleiten immer weiter nach oben und seine Fingerspitzen berühren schon meinen BH. Ich winde mich hin und her doch sein Griff verfestigt sich nur. Schweißperlen stehen auf meiner Stirn. „Lass mich endlich los!“, schreie ich hysterisch. Doch seine Antwort besteht nur aus einem tiefen Raunen in meinem rechten Ohr, was eine Gänsehaut in meinem Nacken verursacht. Hilfe! „Lass das arme Mädchen doch endlich in Ruhe!“, höre ich endlich jemanden über die Musik schreien. Verwundert blicke ich auf und sehe mich um. Wer war das? Schließlich erkenne ich hinter einer kleinen Gruppe Alkoholisierten einen ca. 17-Jährigen, der sich uns schnell nähert. Als er uns erreicht, zehrt er den Perversling von mir weg. Ich will schon aufatmen, als der Typ meinem Retter mitten ins Gesicht schlägt. Erschrocken schreie ich auf, aber der gutaussehende … Wie kann ich denn jetzt an sowas denken?? … egal, ich verdränge den Gedanken, denn inzwischen hat sich ein Halbkreis um die zwei gebildet, die mittlerweile in eine Schlägerei verwickelt sind. Geschockt stehe ich hilflos daneben. „Hört auf!“, rufe ich verzweifelt. OMG ist das alles peinlich! Ich entscheide, einfach davon zu laufen und flüchte Hals über Kopf nach draußen. Ich dränge mich durch die Menschenmasse und sehe aus dem Augenwinkel meine Freundinnen, die anscheinend großen Spaß ohne mich haben. Dadurch angespornt geb ich noch mehr Gas bis ich endlich keuchend vor dem Bierzelt stehe. Ich merke erst jetzt wie erschöpft ich bin. Ich japse nach Luft und stemme meine Arme geschwächt in die Seiten. Auf einmal geben meine Knie nach und ich sinke Richtung matschige Wiese. Im letzten Moment halten mich zwei starke Arme auf. Als ich mich langsam umdrehe, erkenne ich den, der mich vor ein paar Minuten, was mir aber wie Stunden vorkommt, gerettet hat. Überrascht reiße ich die Augen auf und starre ihn an. Als er merkt, wie ich ihn abchecke, lacht er verschmitzt. Sofort werfe ich ihm einen bösen Blick zu. „Bekomme ich kein Danke oder etwas in der Art?“, fragt er mich grinsend. Peinlich. „Natürlich! Ähmm… also: Danke!“, stammel ich verlegen. „Kein Problem! Wie heißt du überhaupt?“ „Lisa, und du?“ „Micha.“ Schön. Und was soll man darauf bitte antworten?? Schöner Name, oder was? Da fällt mir was anderes ein.  „Kann ich das irgendwie wieder gut machen?“, frage ich ihn scheuund mit roten Wangen. „Hmm… wenn dir was einfällt“, antwortet er schmunzelnd. Ich überlege kurz und schlage dann vor, dass wir uns am nächsten Nachmittag im Café treffen könnten. Gott sei Dank sagt er zu und gibt mir sogar seine Handynummer, falls er nicht hin findet.  Er will gerade gehen, als ihm noch etwas einfällt: „Bist du eigentlich alleine da? Oder hast du eine andere Heimfahrgelegenheit?“ Ich sehe ihn verwirrt an. „Warum willst du das wissen?“, ignoriere ich seine Frage. „Weil ich dich sonst heimfahren könnte!“ Ich dachte mit 17 darf man noch nicht ohne einen Erwachsenen Auto fahren? Oder war er etwa schon 18? Als hätte er meine Gedanken gelesen meint er:,, Ich bin mit meinem Moped hier! Willst du?“  Zerstreut nicke ich. Hoffentlich hat er noch nicht zu viel getrunken. Wobei er eigentlich ganz nüchtern klingt.

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Hey, es tut uns echt leid, dass wir gleich beim ersten Kapitel so lange gebraucht haben, aber wir haben nicht damit gerechnet, dass wir jetzt so einen Stress in der Schule haben und wir hatten so selten beide gleichzeitig Zeit... sorry nochmal, wir hoffen, dass wir jetzt wieder mehr Zeit haben werden (vor allem, da ja jetzt bald Ferien sind :D )

~royal

~luck

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