Angelogen

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„Kennst du zufälliger weise einen Ethan und einen Aiden?", frage ich Derek plötzlich. Wir sitzen auf dem Behandlungstisch in der Tierpraxis, wo ich ihm bis eben von allem erzählt hatte, was in den letzten 7 Jahren passiert ist.
Derek runzelt die Stirn. „Ja. Woher kennst du sie?"
„Ich habe Ethan auf dem Friedhof getroffen, als ich nach euren Gräbern gesucht habe..."
Er nickt. „Sein Bruder ist vor kurzem gestorben. Ich war dabei. Sie waren die Zwillinge im Alpharudel, die ich erwähnt habe, und sie haben dazu beigetragen, einen meiner Betas und guten Freund zu töten. Aber dennoch... Am Ende waren sie gute Menschen. Aiden ist für seine Freunde gestorben und Ethan hätte das selbe getan."
Ich sehe zu Boden. Doch auf einmal fällt mir etwas ein. „Oh verdammt! Ich muss George und Lynn anrufen!"
Ich springe auf, doch Deaton und Argent hatten mir ja mein Handy und meine Brieftasche abgenommen.
„Hier du kannst meins nehmen.", sagt Derek und hält mir sein iPhone hin.
Ich ergreife es dankend und schalte es ein, doch dann stocke ich. Ich fahre langsam mit der Hand über das Hintergrundbild. „Wo ist sie?", frage ich.
„Südamerika.", antwortet Derek. Er weis sofort, dass ich Cora meine, deren Bild auf dem Handy aufleuchtet.
Ich entsperre das iPhone und wähle die Nummer.
„George Lummer. Wer ist da?", meldet sich mein Ziehvater.
„George...", fange ich an, doch er unterbricht mich.
„Jasper? Oh mein Gott, ich hab mir ja solche Sorgen gemacht! Wo steckst du? Beweg sofort deinen gottverdammten Hintern nach Hause! Warum bist du nicht nach Hause gekommen? Gestern war dein Geburtstag! Wir waren ja krank vor Sorgen!", ruft er ins Telefon, so dass ich schwören könnte, dass Derek es hört. Tatsächlich schmunzelt er. Könnte aber auch an seinen Werwolfohren liegen.
„George, alles ist in Ordnung. Wirklich, mir geht es gut! Es tut mir leid, dass ich nicht nach Hause gekommen bin, aber mir ist etwas dazwischen gekommen. Ich.. Ich werde ersteinmal nicht nach Hause kommen. Ich habe einiges nachzuholen."
George versteht nichts. Natürlich nicht, er hat ja keine Ahnung, dass Derek noch leben könnte.
„Was nachholen?", fragt er streng. Er will eine Entschuldigung.
„7 Jahre mit einem Zwillingsbruder... Hör zu, es ist eine lange Geschichte und ich werde euch alles erzählen, wenn ich wiederkomme, aber ich muss ersteinmal hierbleiben."Ich kann mir gut vorstellen, wie George jetzt skeptisch die Stirn runzelt. „Ja okay, aber pass auf dich auf!"
Ich schnaube. „Ich bin 25, George. Ich glaube ich werde das schaffen."
Er lacht kurz und verabschiedet sich. Ich will auflegen, als er noch sagt: „Warte, Jas..."„Ja?"
„Ist der Wagen okay?"
Ich lache nur und lege auf.
Derek lächelt. „Wollen wir zu mir fahren?"
Ich nicke und gebe ihn sein Handy zurück.
Im Wagen sehe ich meinen totgeglaubten Bruder an. Er hat sich sehr verändert. Der Bart ist neu und seine Haare sind einwenig wilder geworden. Außerdem hat er an Muskeln und Größe zugelegt und seine Züge sind um einiges härter geworden.
Er grinst mich an. „Ich kann es immer noch nicht glauben! Wie hast du das Feuer überlebt?"
„Ich war nicht drinnen. Ich war im Garten und habe den Frisbee ausprobiert, den Peter uns zum Geburtstag geschenkt hatte." Bei den Worten zieht sich meine Brust zusammen. Ich das Bild noch vor Augen und es jagt schmerzhafte Erinnerungen durch den Kopf. „Wie hast du es geschafft? Raus zu kommen?", frage ich zurück.
„Ich war nicht da. Ich und Laura waren in der Schule.", ich sehe ihm an, wie es auch ihm wehtut, sich zu erinnern. „Ich kann mich erinnern, als wäre es gestern gewesen... Ich hatte Biologie, als der Rektor reinkam und mich aus dem Unterricht geholt hat. Im Büro ist auch Laura zu uns gestoßen. Der Direktor hat versucht, es uns schonend beizubringen, aber wir sind losgelaufen... Als wir ankamen, war das Feuer schon gelöscht... Die Hälfte des Hauses war weg und überall lagen Körperteile verteilt. Überall...", seine Stimme droht zu ersteren, weshalb er sich räuspert. „Sie haben gerade Peter aus den verkohlten Haus gezogen, weshalb wir mit ihm im Krankenwagen mitgefahren sind. In der Notaufnahme mussten wir im Wartezimmer warten und uns wurde mitgeteilt, dass es niemand anderes geschafft hatte...", er sagt nichts weiter, denn das muss er nicht. Ich weis ganz genau, wie es sich angefühlt hat, zu erfahren, dass seine Familie tot ist. Verbrannt. Ausgelöscht bis auf das letzte Kind. Einschließlich seinen Zwillingsbruder, der wie eine zweite Hälfte für einen gewesen ist...
Ich runzle die Stirn. „Aber warum haben sie auch erzählt, dass ich und Cora auch üerblebt haben? Und warum haben sie mir nicht erzählt, dass ihr alle noch am Leben wart?"Es scheint ihn erst jetzt aufzufallen, denn auch er legt seine Stirn in Falten. Auf genau die selbe Art wie ich... So war es schon immer gewesen...
„Ja...", murmelt er. „Warum nur? Ich habe einen... ‚Bekannten', dessen Vater der Sheriff ist. Vielleicht weis er etwas. Ich werde ihn anrufen, wenn wir zuhause sind"
Ich nicke. „Okay."
Dann lehne ich meinen Kopf an die kühle Fensterscheibe und starre nach draußen, auf die Stadt, in der ich aufgewachsen bin. In der ich soviel Freude und soviel Schmerz empfunden hatte...

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Jasper Hale - Sad Past (Teen Wolf FanFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt