Mistletoe

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Hermine war mit ihren beiden besten Freunden auf dem Weg in die erste Unterrichtsstunde des Tages. Mal wieder hörte sie sich Harrys absurde Theorien darüber an, dass Draco Malfoy ein Todesser sein sollte. Sie stöhnte und verdrehte die Augen. Als sie auch schon um die Ecke bog und in besagten blonden, nervtötenden Slytherin rannte. Natürlich direkt unter einem dieser magischen Mistelzweige, die McGonnaGall unbedingt im Schloss hatte aufhängen müssen. Dies magischen Mistelzweige hatten im Gegensatz zu der Muggelversion einen entscheidenden Nachteil. Ein Kuss auf die Wange zählte nicht und die blöden Zweige ließen einen nicht mehr weg, bevor man sich nicht geküsst hatte. Ganz plötzlich wurde Hermines bis dato schöner Tag zu einem Albtraum. „Na toll Granger, jetzt werde ich hier übernachten müssen." Bemerkte der Slytherin wütend in einem arroganten Tonfall. Seine beiden Affen, Crabbe und Goyle brachen wie auf Kommando in Gelächter aus. Draco setzte erneut an: „Weaselbee, wenn ich schon hier mit dem Schlammblut festsitze, dann erspare mir bitte wenigstens den Anblick deiner hässlichen Visage." Ron wollte schon auf den arroganten Slytherin zustürmen und diesen schlagen, als Harry und Hermine ihn zurückhielten. Hermine blickte zu ihrem schwarzhaarigen besten Freund zu und Harry verstand die sie ohne Worte und geleitete den Rothaarigen weiter zum Klassenraum. Kaum waren Hermines Freunde verschwunden löte sich Blaise Zabini von der Wand an der er gelehnt hatte um die ganze Szene belustigt zu beobachten. Er schnipste und die beiden Slytherinidioten folgten ihm, er warf seinem besten Freund einen Blick zu, bevor er ihm lautstark viel Spaß wünschte.

Wenige Sekunden später klingelte es und alle Schüler, die sich noch im Gang herumtrieben verschwanden in ihre Klassenzimmer um sich keinen Ärger mit ihren Lehrkräften einzuhandeln.

Hermine und Draco blieben alleine zurück.

„Jetzt mach schon, Malfoy ich habe nicht vor wegen dir den ganzen Unterricht zu verpassen." bemerkte die Gryffindor schnippisch, „Gibt es in deinem Gehirn eigentlich auch Platz für etwas anderes, als Schule?" fragte er genervt und machte keinerlei Anstalten sich ihr zu nähern. „Wie zu Beispiel?" wollte Hermine schlagfertig von ihm wissen. „Jungs, Alkohol, Spaß?" konterte er „Ich könnte wetten, dass dich noch nie jemand angefasst hat, Schlammblut." „Nicht alle sind so arrogant wie du Draco Malfoy." antwortete sie wütend. „Was soll das heißen Granger? Du bist keine Jungfrau mehr?." fragte er anzüglich und brachte sie in Verlegenheit. Hermines Wangen färbten sich leicht rosa, als sie unangenehm berührt den Blick abwandte. „Das geht dich nun wirklich nichts an." antwortete sie schlicht. „Ohh Granger." sagte er und kam auf sie zu Hermine versuchte ihm auszuweichen, aber der Mistelzweig hinderte sie daran. Draco packte sie an den Armen und drängte sie an die unsichtbare Barriere hinter ihr. Bevor sie sich wehren konnte oder auch nur etwas erwidern, hatte er sie hochgehoben und ihre Beine hatten sich wie von selbst um seine Hüfte geschlungen. Hermine keuchte, halb überrumpelt halb wegen seiner plötzlichen Nähe. Ohne Vorwarnung donnerten seine Lippen in ihre und seine Zunge drängte sich in ihren Mund. Hermine stöhnte und vergrub ihre Hände in seinem platinblonden, seidenweichen Haar. Kaum wollte er den Kuss intensivieren, da ließ der Zauber nach und die Barriere hinter ihnen verschwand. Hermine landete unsanft auf dem Rücken und Draco auf ihr. Sie stöhnte wieder, aber diesmal vor Schmerz statt vor Lust. Mühsam rappelten sich die beiden auf und machten sich ohne noch ein Wort zu wechseln auf den Weg zu Snapes Unterricht.

Mindestens eine Viertelstunde zu spät betraten die beiden den Klassenraum für Verteidigung gegen die dunklen Künste und schlichen an ihre Plätze in der Hoffnung der Professor hätte sie nicht bemerkt. Was er natürlich tat und Gryffindor und Slytherin prompt 20 Punkte abzog. Hermine stöhnte frustriert auf und auch Ron und Harry die neben ihr saßen taten ihr missfallen darüber kund. Doch Hermine wollte im Boden versinken, als Snape an ihren Tisch gerauscht kam und sie mit seiner schnarrenden Stimme fragte: „Und dürfte ich nun erfahren warum sie und Mr. Malfoy zu spät zu meinem Unterricht erscheinen." erschrocken blickte sie sich zu Malfoy um und die Blicke der Beiden kreuzten sich. „Miss Granger." fuhr die alte Fledermaus sie an. „Wir steckten unter einem von McGonnagalls Mistelzweigen fest." antwortete Hermine etwas kleinlaut und verlegen. Snape zog nur amüsiert eine Augenbraue hoch, wartete das Gelächter der Klasse ab und widmete sich wieder dem Unterrichtsstoff. Hermine beugte sich zu Ron hinüber und flüsterte ihm kurz etwas ins Ohr, bevor sie fleißig begann mitzuschreiben. Der Rest des Tages verlief ohne weitere Zwischenfälle. Zu Hermines Erleichterung trauten sich weder Ron noch Harry das Thema Draco Malfoy anzusprechen und so blieb sie den ganzen Tag von Harrys Vermutungen verschont.

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