Am nächsten Morgen erwachte ich früh. Es war noch dunkel und ich hatte nicht das Gefühl, dass außer mir schon jemand auf den Beinen war, doch ich wollte mich nicht noch einmal schlafen legen. Dafür war ich viel zu aufgeregt und nervös. Ganz hibbelig und voller Tatendrang hüpfte ich aus meinem Bett und rannte ins Bad, um mir die Zähne zu putzen und mich für den Tag ein wenig frisch zu machen. Nachdem ich mir die Haare gekämmt und ein wenig Camouflage ins Gesicht gepinselt hatte, lief ich wieder aus dem Badezimmer hinüber in mein Schlafzimmer und begann, den Text von Queens Another One Bites The Dust singend, meinen Schlafanzug auszuziehen und mir meinen Kampfanzug anzuziehen, der dem von Natasha ganz ähnlich sah.
Nachdem ich damit fertig war, lief ich in die Küche, schüttete mir einen riesigen Berg Müsli in eine Schüssel und goss ein kleines Tröpfchen Milch darauf, dann machte ich mir einen Kaffee mit extra viel Milch und nahm mir noch einen Apfel aus der Obstschale, auf dem ich zaghaft herumknabberte.
Nachdem ich mein Frühstück fast beendet hatte, kam Tony hereingeschlurft, er sah ein wenig zerknittert aus und seine Augen waren noch halb zu. "Guten Morgen.", sagte ich und lächelte ihn an.
"Morgen.", gähnte Tony und sah mich merkwürdig an, "Wie kannst du nur so motiviert sein. Es ist sechs Uhr morgens."
"Ich bin nicht motiviert, sondern irgendwie ganz hibbelig.", sagte ich und wedelte dabei mit den Armen herum. "Man sieht es.", murrte Tony, bevor er vor Schreck zusammenzuckte, als Steve plötzlich gut gelaunt hinter ihm auftauchte und ein "Guten Morgen" direkt in Tonys Ohr brüllte. Im Gegensatz zu diesem war der Captain nämlich richtig wach und äußerst motiviert.
"Na, was gibt es zum Frühstück?", fragte Steve, während er sich unternehmungslustig die Hände rieb und dabei mich und dann Tony angrinste. "Das, was du dir machst.", gab der Milliardär patzig zurück, nahm sich ebenfalls einen Apfel aus dem Obstkorb und ließ zwei Scheiben Toast im Toaster verschwinden. "Wir sind heute aber mal wieder schlecht drauf.", gab Steve zurück und Tony verdrehte die Augen, während ich anfing zu grinsen. Es war gerade einmal sechs Uhr morgens und die beiden fingen schon wieder mit ihren Kabbeleien an.
Nachdem wir eine Viertelstunde dagesessen und gegessen hatten, kamen Natasha und Thor in die Küche und setzten sich an den Tisch. Nat wirkte noch ein wenig müde, doch Thor sah hellwach aus. Er wirkte äußerst gestresst und genauso unruhig wie ich. Nachdem er fünf Minuten auf seinem Stuhl gesessen hatte und sich nicht entscheiden konnte, was er mit seinen Armen anfangen sollte, stand er schließlich auf und marschierte ruhelos im Raum umher.
"Was bedrückt dich, Thor?", fragte ich den Donnergott und sah ihn besorgt an. "Das selbe, wie gestern.", antwortete dieser und verschränkte die Arme vor der Brust, "Es gefällt mir gar nicht, dass wir zusammen nach Asgard gehen. Es ist einfach zu gefährlich."
Ich stand auf und legte ihm beruhigend meine Hand auf den Unterarm. "Ich weiß, dass es dir nicht gefällt, das tun wir alle, aber es geht nun einmal auch uns etwas an und darum müssen wir uns darum kümmern. Und mit uns an deiner Seite bist du nun einmal stärker als allein." "Und was, wenn euch etwas zustoßen sollte? Das könnte ich mir niemals verzeihen.", erwiderte Thor. "Uns wird nichts passieren.", stellte Natasha klar, sah dabei aber eher mich an, als Thor, doch dieser schien davon nichts zu bemerken.
Nach einer weiteren halben Stunde waren wir mit dem Frühstück fertig, denn Bruce und Clint waren etwas später erst aufgetaucht und wir wollten bei ihnen bleiben und ihnen Gesellschaft leisten. Dann jedoch ging jeder von uns in seine Räumlichkeiten und suchte zusammen, was er oder sie brauchen würde. Nat holte ihre Pistolen, Thor Mjölnir, der Captain seinen Schild, Clint seinen Bogen und Tony packte einen seiner Koffer ein, der eigentlich ein Anzug war. Ich selbst holte ebenfalls eine Pistole aus meinem Zimmer, zusätzlich aber noch die zwei Dolche, die ich von Thor zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte, nur Bruce blieb in der Küche und wartete auf uns. Seine beste Waffe war schließlich der Grüne.
Nachdem wir uns alle wieder in der Küche eingefunden hatten, herrschte angespannte Stille. Niemand wollte etwas über unsere Mission sagen, geschweige denn über sonst etwas reden. Unruhig sahen wir uns an, bis Banner als erster den Mund aufmachte und fragte: "Und? Wie wird das jetzt ablaufen?"
Thor seufzte: "Wir müssen irgendwohin, wo eine große Rune im Boden nicht so schnell auffällt. Am besten zu dem Ort, von dem aus ich auch immer nach Hause oder auf die Erde zurückreise."
"Und wo ist dieser Ort?", fragte ich. "Ein Stück außerhalb von New York City. Dort ist ein kleiner Wald und auf der dortigen Lichtung ist genug Platz.", erwiderte Thor. "Na dann, worauf warten wir noch?", fragte Tony. "Na ja, da gibt es nur ein Problem; ich weiß nicht, ob Heimdall überhaupt noch der Wächter ist, weil er mich ja nach Hause gelassen hat."
"Ich denke, dass er schon noch der Wächter ist. Loki wird ihm schon nicht gesagt haben, wer er in Wirklichkeit ist, und anders kann er nicht rechtfertigen, warum er dich nicht mehr nach Hause lassen sollte.", sagte ich. "Loki ist der König. Er muss sich gegenüber seinen Untertanen wegen gar nichts rechtfertigen.", meinte Thor. "Genau aus diesem Grund bin ich gegen eine Monarchie.", warf Tony dazwischen.
"Diskutieren bringt jetzt nichts.", warf Nat ein, "Entweder wir setzen uns jetzt ins Auto und fahren zu diesem Wald, von dem Thor so begeistert ist, oder wir bleiben hier und lassen uns überraschen, was Loki mit der Erde Schönes vorhat." Daraufhin war es still, bis Tony sagte: "Auf, auf, ihr habt sie gehört. Ab in die Garage. Ich nehme den Porsche." Mit diesen Worten verschwand er einfach durch die Küchentür und lief den Gang entlang, bis er zu einer Tür kam, die in die Garage führte. Achselzuckend lief ich ihm hinterher und setzte mich neben Tony auf den Beifahrersitz des orangen Porsche, während sich Natasha und Bruce nach hinten setzten. Der Captain fuhr mit dem Motorrad und Clint und Thor setzten sich in einen schicken roten Ferrari.
Es dauerte eine Weile, bis wir die Stadtgrenze von New York erreicht hatten, und auf dem Weg zu diesem Waldstück sprach keiner ein Wort, jedoch wurde ich mit jedem Meter, den wir zurücklegten, nervöser und fing irgendwann an, meine Hände zu kneten. Unruhig saß ich auf dem Sitz, bis mir Natasha, die hinter mir saß, irgendwann ihre Hand auf die Schulter legte, und diese beruhigend drückte. Das half sogar tatsächlich ein bisschen.
Nach etwa einer halben Stunde erreichten wir den Wald, fuhren eine kurze zeit lang an dessen Seite entlang und bogen schließlich in einen kleinen Feldweg ein, der zu einem matschigen Parkplatz führte. Dort stiegen wir aus und sahen zu Thor, der, ohne uns anzusehen, auf den Wald zumarschierte und zwischen den Bäumen verschwand. Wir beeilten uns ihm zu folgen und hatten in Kürze eine kleine Lichtung erreicht, in deren Mitte ein paar verblassende Runenkreise zu sehen waren.
"Und die findet hier wirklich niemand?", fragte ich. "Selbst wenn, was wäre schon schlimm daran?", fragte Thor, "Ich komme nur immer hier her, weil es nicht so aufsehenerregend ist."
"Wir sollten dir für sowas eine Terrasse im Hauptquartier bauen. Thors persönlicher Flugplatz.", meinte Tony. Dies fing ihm einen seltsamen Blick von den anderen ein und ich musste kichern. Thor wandte sich schließlich von Tony ab und dem Himmel über sich zu und schrie: "Heimdall? Heimdall! Wenn du mich hören kannst, bring uns bitte nach Asgard. Heimdall!"
Eine Weile geschah gar nichts, doch dann schoss eine Art regenbogenfarbener Strahl auf uns nieder und sog uns ein. Wir wurden in die Luft gehoben und von der Erde weggerissen.
DU LIEST GERADE
You Belong to Me
FanfictionAls beste Freundin von Natasha Romanoff bekam Lara schnell die Chance, zu beweisen, was in ihr steckt. Zusammen mit anderen guten Kämpfern und großen Helden wurde die junge Frau von S.H.I.E.L.D. Director Nick Fury rekrutiert und in die Avengers Init...