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Langsam öffnete ich meine Augen. Mein Kopf dröhnte. Ich wollte meine Hand an meine Stirn legen, doch dann hörte ich das Geräusch von Eisenketten und ich sah, dass meine beiden Handgelenke von Eisenringen umrahmt waren, die widerrum an der Steinwand hinter mir befestigt waren.

,,Jimin!", hörte ich die Stimme von Namjoon, woraufhin ich meinen Kopf sofort in seine Richtung drehte. Er saß an der Wand 90 Grad rechts von mir und war ebenfalls angekettet. Erst jetzt sah ich, dass alle meine Member an einer Wand angelehnt waren und genauso wie ich an kalten Eisenketten hangen.

Verzweifelt ließ ich meinen Blick über den kleinen, unheimlich wirkenden Raum schweifen, der mit nichts ausgestattet war als einige dreckige Matratzen, auf denen wir saßen, da der Boden aus Stein war und viele kleine Steinchen auf diesem verstreut waren, auf denen es schmerzhaft sein könnte zu sitzen.

,,W-Wo sind w-wir?", fragte ich ängstlich und schaute die anderen Jungs an. Alle waren bereits wach, außer unsere zwei Jüngsten, die noch seelenruhig neben mir an die Wand gelehnt saßen, ihre Köpfe hängen ließen und noch gar nicht ahnen konnten, in was für einer verzwickten Situation wir gerade steckten.

,,Wir wissen es nicht. Alles, an was wir uns erinnern können, war, dass wir im Auto von unserem Fahrer bedroht worden sind, er uns die Handys abgenommen hat und wir einer nach dem anderen eingeschlafen sind.", meinte Yoongi, der 90 Grad links an der Wand von mir saß, und atmete durch. Ich guckte ihn geschockt an. Stimmt, jetzt erinnerte ich mich auch. Meine Haut wurde mit Gänsehaut übersehen, als ich an die Bilder dachte, als der unbekannte Fahrer seine Pistole auf uns gerichtet hatte und ich mich vor Schock nicht bewegen konnte. Danach war ich wohl eingeschlafen und hier an diesem gruseligen Ort aufgewacht. Doch wenigstens hatte ich die anderen bei mir.

Ich versuchte nun, mich von den Fesseln zu lösen, indem ich stark an den Eisenketten zog und hoffte, dass sich diese von der Wand lösen würden. Ich wollte mich erheben und mit meinem ganzen Körper daran ziehen, doch die Ketten waren nicht einmal lang genug, dass ich aufstehen konnte.

,,Vergiss es, Jimin. Das haben wir auch schon versucht.", sagte Namjoon kläglich und ich hörte seufzend auf, mich befreien zu wollen. Die Ketten waren zu fest angebracht, niemals würde ich es schaffen, diese von der Wand abzuziehen, da konnte ich auch noch doppelt so viele Muskeln haben.

,,W-Was sollen wir jetzt machen?", fragte ich mit Verzweiflung und Angst in der Stimme und guckte die anderen an. Sie mussten doch irgendeine Lösung haben, wie wir von hier weg konnten. Ich wollte nicht hier bleiben, es war gruselig in diesem engen, quadratischen Raum, der aussah wie ein Verließ aus der Mittelalterzeit und eiskalt war, da es hier weder Fenster, noch eine Heizung gab. Und dabei hatte ich noch einen Pullover an. Vor allem aber wollte ich nicht die Person kennenlernen, die für all dies verantwortlich war und uns hier gefangen hielt, angekettet wie wilde Tiere.

,,Jimin, beruhig dich bitte.", meinte Hobi jetzt ruhig, der neben Yoongi saß und mich besorgt anguckte. Alle Blicke waren auf mich gerichtet, da ich wahrscheinlich der ängstlichste in diesem Raum war, weil ich gerade erst aufgewacht war und erst mit dieser Situation klarkommen musste, während die anderen wahrscheinlich schon stundenlang wach waren und schon die Zeit hatten, sich zu beruhigen und einen klaren Kopf zu bewahren. Dass sogar unser sonst so ängstliche Hoseok so ruhig bleiben konnte, überraschte mich total.

,,Wie kannst du eigentlich so ruhig bleiben? Sonst wärst du doch eigentlich derjenige, der hier Panik schieben würde.", sagte ich verwirrt zu Hoseok, der für mich gar nicht den Anschein machte, als hätte er überhaupt Angst.

,,Ich habe vorher Panik geschoben, und wie. Ich war der Erste, der hier aufgewacht ist und hatte gar keinen Plan, was hier vor sich ging. Doch dann sind die anderen nacheinander wach geworden. Ich habe immernoch Angst, doch in so einer Situation ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und da ich der dritt Älteste bin, sollte ich ein gutes Vorbild sein.", erklärte mir Hobi ruhig und ich schluckte. Er hatte Recht. Ich sollte versuchen, ruhig zu bleiben. Es würde uns rein gar nichts bringen, jetzt in Panik zu verfallen und hier rumzuheulen, da wir so auch nicht freigelassen werden würden. Klar denken konnte ich gerade zwar noch nicht, da der Schock mir immernoch tief in den Knochen lag, doch ich würde versuchen, jetzt nicht auszuflippen.

Do Or Die | bts ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt