𝖨𝗋𝗀𝖾𝗇𝖽𝗐𝖺𝗇𝗇 𝟤𝟢𝟣𝟪 . .

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Irgendwann 2018.

Kurz vor seinem richtigen Durchbruch.

Jamal und David sind schon seit einigen Stunden auf einer Hausparty. Es ist einer von David's Freunden, die ihn eingeladen haben.

Die anderen Jungs, mit welchen sie immer noch befreundet sind, sind heute nicht dabei.

Der spanisch-arabische junge Mann trägt heute mal etwas eleganteres. Eine Jeans, einen beigen Hoodie und eine schwarz-weiß karierte Flannel Jacke. Seine Haare hat er nach oben gestylt, seine Seiten sind auf Null. Genau so perfekt sieht auch sein drei Tage Bart aus. Falls man es einen drei Tage Bart nennen kann. Trotzdem sieht es gepflegt aus. Er mag es nicht, wenn er aussieht, als hätte er seit Monaten keinen Friseur besucht.

Leicht angetrunken und benebelt vom Gras, lehnt er sich an die Schulter seines Freundes, um ihm etwas mitzuteilen. „Ey Bruder. Ich geh kurz an die frische Luft. Komme gleich wieder."

David sieht ihn nickend an und widmet sich wieder seinem Gesprächspartner zu. Sein langjähriger Freund kennt die meisten Leute hier, doch Jamal nicht.

Deshalb bannt er sich auch einen Weg nach draußen, um etwas nach Luft zu schnappen und vielleicht eine Kippe zu rauchen. Oder sich doch noch einen weiteren Joint zu drehen.

Die kühle Abendbriese stößt ihm direkt ins Gesicht. Er atmet tief durch und schließt dabei seine Augen.

Bald würde er nicht mehr so viel Freizeit haben. Nicht mehr so viele Freiheiten erleben. Denn ihm ist bewusst, dass nach seinem ersten Song - welcher bald veröffentlicht wird - nichts mehr sein wird, wie es mal war.

Bisher wissen nur seine Familie und die engsten Freunde in seinem Leben, was passieren wird. Dass er in ferner Zukunft nicht mehr so oft Zeit hat, um mal durch die Straßen Essens zu laufen und mit ihnen - wie sonst auch - Blödsinn anzustellen.

Er wäre bald berühmt. Zumindest hofft er das.

Denn vielleicht kommt er gar nicht so gut an, wie er es glaubt. Vielleicht täuscht er sich auch in seinem Talent und er wäre nur ein weiterer Newcomer, welcher nach einer Woche vergessen wird.

Aber vielleicht wird das alles auch anders ablaufen.

Seufzend setzt er sich auf einen der weißen Gartenstühle hin und holt sich aus seiner Hosentasche die benötigten Materialien heraus.

Ein weiterer Joint würde nicht schaden, denkt er sich und beginnt das Gras in seinen Händen klein zu machen.

Nachdem er dann nach wenigen Minuten am Paper leckt und es zusammen klebt, klopft er es einige Male auf seinem Daumen ab und zündet es an.

Genüsslich zieht er an seinem Joint und schaut hoch in den Himmel. Dafür, dass es Ende September ist, wirkt es immer noch so, als sei es Sommer. Die Luft ist zwar kühl, dennoch angenehm.

Völlig in Gedanken klopft er mit seinen Fingern am Gartenstuhl und summt eine Melodie, welche er in seinem Kopf hat. Doch er findet noch keine Worte, keine Sätze. Keine Line. Aber der Takt bleibt in seinen Gedanken hängen.

„Wallah, Said", ruft eine weibliche Stimme so laut aus dem Haus, sodass es sogar die Musik übertönt. „Du bist so ein verlogener Mistkerl! Scher dich zum Teufel."

Neugierig dreht Jamal seinen Kopf in Richtung Tür, um vielleicht etwas entdecken zu können. Doch keine Spur.

Was wohl los ist, fragt er sich und legt den Joint zwischen seine Lippen.

„Nisa, du bist ein Mädchen aus arabischen Hause. Was treibst du dich hier auf einer versifften Party herum?", brüllt nun eine weitere Person. Männlich und ziemlich wütend.

𝖨𝖱𝖦𝖤𝖭𝖣𝖶𝖠𝖭𝖭. | 𝑱𝑨𝑴𝑼𝑳𝑬. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt