Chapter 02

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Es vergingen Minuten, in denen wir uns einfach nur vertieft in die braunen Augen blickten. Meine Gefühle konnte ich gar nicht zuordnen. Geschockt und verwirrt oder glücklich und erleichtert? Diesen Ausdruck bekam er von mir, was auch nicht anders zu erwarten war, wenn alles so seine schnelle Wendung nahm. Würde ich nach meinem Namen gefragt werden, könnte ich nicht mal dies zurecht tun. Durch die Körperwärme die er mir vergibt vergesse ich sogar wie kalt es mir am Anfang noch war. Welche Gedanken ihm wohl durch den Kopf gehen? Gerade, wo ich meine Hand auf seine legen wollte, entfernte er sich komplett von mir und trat einen Schritt zurück. Habe ich etwas falsch gemacht? Stirnrunzelnd versuchte ich einen Satz zu formulieren.

"I-ich, du-... danke. Ich-", ohne meinen Satz richtig beenden zu können, unterbrach mich eine zu bekannte Stimme und rief meinen Namen. Verwirrt drehte ich mich um und blickte in ein besorgtes Gesicht. Schnell legte James mir seine Jacke um die Schultern und legte seine Linke Hand auf meinen Rücken.

"Ist alles in Ordnung?", fragte er mich besorgt und schenkte Zayn einen kurzen Blick. Zayn's Blick verfinsterte sich und blieb bei James' Arm hängen. Gott gütiger, was wohl in seinem Kopf vor sich geht? Ich wusste nicht was ich sagen sollte, zu vernebelt von dieser Situation die sich vor meinen Augen abspielte. Warum war Zayn überhaupt noch hier? Er ist immer dann da, wenn ich ihn am meisten brauche. Schon merkwürdig, doch spürte ich einen hauch von Sicherheit, wenn ich in seiner Nähe war. "Alles gut, mach dir keine Sorgen.", sprach ich leise und lächelte ihn an. Ich schaute zu Zayn, welcher mich nun wieder mit zusammengezogenen Augenbrauen musterte. Ich wollte wieder etwas sagen, da kam mir auch schon erneut James dazwischen. "Lass uns gehen, du wirst ja noch krank.", ergriff er somit das Wort. Sein Regenschirm hielt die weiteren tropfen, die auf mich fallen sollten, ab. Ich nickte und ging schnell, ohne Zayn auch nur einen einzigen Blick zu schenken, voraus, dicht gefolgt von James. Wir stiegen ins Auto ein und schweigten einen Moment lang.

"Ich hoffe es stört dich nicht, wenn ich frage, aber steht ihr euch nahe?"

Geschockt blickte ich in das Gesicht von James und bemerkte eine Hitze, die sich in mir breitmachte. Wie kam er denn jetzt darauf? Schnell schaute ich wieder nach vorne und sprach: "Wie bitte, was? Wir beide? Uns nahe stehen?", lachte ich entsetzt und verwundert zugleich, "Nein! Quatsch! Wir kennen uns doch kaum." Er betrachtete mich einen Augenblick lang, doch beließ es dann schließlich hierbei.

Zuhause angekommen lief ich erstmal hoch in mein Zimmer und legte dort meinen Rucksack hin. Bevor ich ging öffnete ich noch das Fenster zum Lüften. Ich ging ins Bad und zog mich aus. Da James gerade zum Einkaufen wieder weggefahren ist und mein Zimmer sowieso gegenüber von dem Badezimmer ist, hatte ich keine Befürchtungen. Ich stellte das Wasser lauwarm ein und ließ es in die Badewanne fließen, währenddessen bereitete ich alles andere vor. Nachdem es voll genug war, schaltete ich entspannende Musik ein und ging in die große Badewanne rein. Erleichtert seufzte ich und ließ meine Augen langsam zufallen.

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Blitzschnell öffneten sich meine Augen als ich ein starkes Klopfen an der Tür wahrnahm und erschrocken starrte ich auf die Tür. Ich habe das Fenster aufgelassen! Mit Windeseile stieg ich vom Bad raus und wickelte mir ein Handtuch um. Ich suchte nach einem scharfen Gegenstand und fand eine Schere.

"W-wer ist da?", rief ich mit zittriger Stimme und das Klopfen hörte auf einmal auf.

"Alycia! Gott sei Dank, du bist nur wieder eingeschlafen.", seufzte James erleichtert, was ich ihm gleich tat und dabei die Schere beiseite legte.

Ich schloss die Tür auf und öffnete sie einen Spalt weit.

"Entschuldige, ich wollte dich nicht wieder in Panik versetzen. Wie viel Uhr haben wir?"

Bradford Badboy *FORTSETZUNG NEUES BUCH*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt