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2. Kapitel

• Levin •

Seine Augen starrten an jedem vorbei. Er vermied direkt jede Art von Kontakt.

Während er also starr vor sich hin sah, nutzte ich die Gelegenheit und musterte ihn genauer.

Volle Lippen.

Die schönste Gesichtskontur die ich je gesehen habe

Fluffig aussehende Haare

Und diese Hellen Augen

Das schien gerade all meinen weiblichen Klassenkameraden ins Auge zu fallen. Sie sabberten ja fast.

Etwas verstört betrachtete ich Lillien, deren fast schon ihre Augen rausfielen.

" Nun. Levin. Erzähl doch mal was über dich. " unterbrach Mr. Walter die Stille die sich bereits über uns alle gelegt hatte.

Er zuckte nur kurz mit seiner Augenbraue und setze dann ein Schmunzeln auf.

Dann richtete er seinen Blick wieder auf die Klasse.

" Ich heiße Levin und mehr braucht ihr nicht wissen. "

Und schon wandte er sich wieder desinteressiert dem Lehrer zu.

Dadurch wirkte er wohl noch interessanter. Ich konnte es auch verstehen.

Während alle ihre Blicke weiterhin auf ihn gerichtet hatten, spielte ich wieder mit gesenktem Blick mit meinem Schlüsselanhänger, der vor mir lag.
Ich würde auch nicht wollen, dass mir so plötzlich die ganze Aufmerksamkeit geschenkt wird. Auch wenn es ihn sichtlich amüsierte.

Als ich aber einen Blick auf mir spürte, unterbrach ich für einen Moment meinen Versuch meine Langeweile in Keim zu ersticken und blickte auf.

Ich blickte somit direkt in ein helles Augenpaar, dass mich schon bereits zuvor fasziniert hat.

Es war, als würde kurz alles stehen bleiben. Sein Blick wurde etwas weicher, bis er wieder weitersah und sein kalter Ausdruck wieder auf sein Gesicht zurückschlich.

Wenn man so recht überlegte, hatte jeder eine Maske, die er aufsetzte wenn er sich in der Öffentlichkeit bewegte. Ich kannte niemanden, der seine wahren Gefühle und Emotionen sichtbar machte.

Doch bei ihm war es etwas anderes.

Seine Maske war steinhart. Sie ließ niemanden durch, egal für welchen Preis.

Ich wurde von dem " Gong " der Schulglocke aus meinen Gedanken gerissen.

So wie meine lieben Mitschüler, war auch ich froh, den Klassenraum verlassen zu können.

Die Schule war zwar nett gestaltet und legte sehr viel auf das Wohlergehen der Schüler wert, doch hier und da wollte man nur mehr raus. Da half nicht mal das freundliche Bild der Schule.

Als ich den Griff um mein Handgelenk merkte, hob ich den Blick und wurde wieder direkt in die Realtität geworfen.

" Sag mal. Du bist immer öfter so abwesend. Alles in Ordnung ? "
Fragte Lillien besorgt nach.

Ich nickte bloß und ließ mich von ihr mitziehen, die bereits Noah hinterhereillte und bemüht war, nicht hinzufallen.

Auch ich hatte Schwierigkeiten mit meinen kurzen Beinen mitzuhalten.
Ich konnte mir schon vorstellen, dass es ein komisches Bild abgeben musste.