Die Überlebenden der Flammen

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"Wir hatten Glück," erinnerte Oliver Bäcker, Karls Vater, seine Gruppe daran was vor knapp 6 Monaten passiert war. Zusammen gepfercht saßen sie in einer der vielen Höhlen, die unsere Erde nun durchlöcherten.  Bombeneinschläge... Unglaublich wie viel heutzutage eine kleine Kugel aus Metall ausrichten kann. Es handelte sich hierbei um die Flammen-Granaten Typ 37. Schon Jahre davor wurden Tests durchgeführt die, die Sprengkraft dieser bewiesen. Doch ein Krieg zwischen zwei Supermächten veränderte einiges. Wer hätte damit rechnen können, das die Granaten alles von Gibraltar bis hinweg über das Europäische Nordmeer, alles in eine Wüste aus Stein verwandeln würden. Nicht viele. Die wenigsten hatten mit dem Einsatz von Atombomben gerechnet, aber noch weniger mit dem Einsatz dieser Sprengkörper. Man schmiss sie aus Flugzeugen, weshalb manche fanden, das der Begriff Granaten untertrieben war. Trotzdem nannte man sie im Volksmund so, zu mindestens so lange, bis sie einen selbst erwischten... 

Nur noch selten kam die Sonne heraus. Meistens wurde sie vom Rauch verdeckt, daher mussten außerhalb der Höhlen meistens Halstücher oder was ähnliches getragen werden. Am besten wären natürlich Schutzanzüge und Gasmasken, aber das sowas wohl kaum ein Mensch bei sich Zuhause rum liegen hat, sollte keine große Überraschung sein. Jedenfalls saß die Gruppe zusammen gepfercht in der Höhle um ein Feuer herum. Es war Anfang April und trotzdem war es noch so kalt wie im Dezember. Jedoch fiel kein Schnee, schon lange nicht mehr. Nicht seit die Flammen-Granaten so viele Leben genommen hatten. Inklusive Karls Mutter: "Sofia." 

Karl saß damals im Garten und erledigte seine Hausaufgaben, als das Fahrzeug seiner Mutter in die Einfahrt einbog. Das Auto war von Ruß bedeckt und die Reifen waren platt. Der Motor qualmte und die Scheiben waren gesplittert. Damals stand der Junge langsam auf und bewegte sich zum Fahrzeug hinüber. Plötzlich sprang sein Vater aus dem Fahrzeug. Er war sichtlich verstört und hatte, abgesehen von einer Menge Ruß, irgendwas im Gesicht. Eine Frau saß auf dem Beifahrersitz und bewegte sich kein Stück.  In diesem Moment ertönte ein Geräusch. Es war eine Sirene, eine die durch die gesamte Ortschaft schalte. Karl wusste ganz genau was das bedeutete. Er hatte gehofft sie niemals zu hören, doch der Krieg hatte sie erreicht.  Bis vor ein paar Wochen schien der Krieg beinahe vorbei zu sein, bis die USA schwere Geschütze auffuhr und mit Atomwaffen drohte, darauf reagierten Russland und China (Verbündete) eher weniger beeindruckt und setzten den Krieg mit einer Zerstörungswut fort, wie sie keiner bis jetzt gesehen hatte. Im nächsten Moment flogen ein paar Amerikanische Jets über ihre Köpfe hinweg und da packte Oliver seinen Sohn am Arm.  Karl schrie leicht auf, doch sein Vater ließ ihn nicht los und zerrte ihn nach drinnen. Ohne das er wusste was gerade geschah, konnte man Menschen zwischen der Sirene schreien hören. Wahrscheinlich aus Verzweiflung, da es keinen Ausweg mehr gab. Die Granaten waren ohne Zweifel bereits in einem der Jets und diese warteten nur auf das Signal von ihrem Befehlshaber sie abwerfen zu können. Karl wusste das, in der Schule wurde seit Monaten nur noch davon geredet. Einige Lehrer bezeichneten diesen Krieg, als das Ende der Menschheit so wie wir es kannten. Oliver rannte mit Karl durch sein Haus, durch die Küche und am Wohnzimmer vorbei. Gerade so konnte, der Junge das Bild sehen, was auf dem Kaminsims stand. Eines von seiner Mutter, mit blonden Haaren, genau wie Karl, nur länger und sein Vater Oliver mit schwarzen Haaren und einen drei Tage Bart. Doch es war keine Zeit, auch nur irgendwas mitzunehmen, denn schon waren Oliver und er bei der Kellertür angekommen. Sie würde, die beiden wohl kaum schützen, aber eventuell der Keller... Unwahrscheinlich, das wusste Oliver auch, trotzdem musste er es versuchen. 

Karl rannte die Treppe hinunter. Sein Vater war direkt hinter ihm und mit panischen Blick schloss er die Tür des Kellers ab. "Was soll das bringen?" fragte Karl mit Tränen in den Augen und Oliver schaute zu Boden, dann war draußen auf einmal alles still. Kein Geschrei und auch keine Explosion. Während Karl dachte, es sei nur ein Fehlalarm gewesen, dachte Oliver einfach nur an die Sicherheit seines Sohnes. Somit riss er ihn so schnell er konnte unter die Treppe und die beiden drückten sich an die Wand. Karls Herz schlug auf 180. "Dad?" stammelte er in die stille hinein, als plötzlich Schüsse ertönten. Männer, Frauen und Kinder schrien um ihr Leben und dazwischen konnte man die Kugeln fliegen hören. Karl und Oliver schauten sich ängstlich an, als über ihnen Schritte zuhören waren. Die Kellertür schlug auf und die Treppe kam ein Soldat mit Maschinengewehr hinunter. Olivers Blick ging rüber zu einer Schaufel, obwohl die wahrscheinlich kaum gegen die neuen Schutzanzüge des Russischen Militärs helfen würde. Einen Schritt nach dem anderen begab er sich langsam zur Schaufel hinüber und nahm sie in die Hand. Jedoch war es schon zu spät, als Karl große Augen bekam, wusste Oliver dies. In der selben Sekunde hörte man die Waffe entsichern. Ein Soldat stand vor ihm. Eine Gasmaske schützte sein Gesicht, wodurch man keinerlei Menschliche Emotionen, wenn er sie denn hatte, sehen hätte können. Der Soldat deutete mit der Waffe kurz auf den Boden und vorsichtig legte Oliver die Schaufel ab. Mit gehobenen Händen richtete er sich auf und Karl beobachtete das ganze von der Wand aus. Durch die Treppe hatte man ihn noch nicht entdecken können und der Soldat ging anscheinend nur von einer Person aus. Die einzigen Gedanken die Karl hatte, waren die, was er wohl ohne seinen Vater tun würde. Jedoch sollte es ganz anders kommen, denn ohne Vorwarnung rief einer der Soldaten oben laut: "Granate" Der Soldat wusste was dies bedeutete, doch Oliver auch, also machte er einen Hechtsprung unter die Treppe, als die Welle aus Feuer das Haus, inklusive den Soldaten in Flammen aufgehen ließ.  

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 04, 2020 ⏰

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