Hutmacher x Oc

Prolog

Pov: ?

Es war ein Tag wie jeder andere. Schon seit, wisst ihrwenn ich ehrlich bin, bin ich mir gar nicht mehr sicher wie lange ichhier schon eingesperrt bin. Es könnten nur Tage sein, auch wenn mirdas persönlich zu kurz vorkommt, es hätten Wochen, Monate odersogar Jahre vergehen können und ich habe keine Ahnung, wie lange ichschon hier unten gefangen bin.

Ich bekomme nichts mit, aber wie sollte ich den auch?
Eingesperrt in vier Wänden, alle Steinalt und mit Brüchen hier undda. Werde nur sehr selten raus gelassen und wenn dies mal passiert,dann werde ich nur ein paar Räume weiter geführt, um Kleider fürdas schreckliche Biest zu nähen.

Aber man gewöhnt sich dran. Ich hoffe zumindest das ichmich irgendwann dran gewöhne.

Natürlich sehne ich mich nach Freiheit. Wer würde esnicht tun? Jedoch je länger ich hier bin so vergeht auch meineHoffnung darauf.

Die Hoffnung auf Freiheit.Die Hoffnung darauf meineliebsten wieder zu sehen, falls diese überhaupt noch Leben. Dasletzte mal als ich alle zusammen gesehen habe war am SchreckensfurchtTag. Doch wenn ich mich daran zurück erinnere, die loderndenFlammen, die nur darauf warteten das du zu nah kommst und dichverbrennst, die ängstliche Leute vom Fest, die um ihr Leben ranntenund der Jabberwocky. Das Monster, was mich in die enge Getrieben hat,damit der Bube des Biestes mich fangen konnte.

Und das alles nur wegen einer schon längst vergangeneund vergessene Tat. Wenn ich nur daran denke läuft es mir kalt denRücken runter und sehe nicht viel Hoffnung, dass meine Familie undFreunde noch leben. Wenigstens habe ich, kurz bevor mir Flammen denWeg versperrt haben, meinen Verlobten gesehen und wie er mit derPrinzessin fliehen konnte. Ich hoffe nur er trauert nicht zu sehr undlebt glücklich weiter. Nicht nur für ihn, sondern für uns beiden.

Ich sehne mich auch nach den alten Zeiten, wo noch allesgut war. Alle waren fröhlich und haben gelacht, ich war mit meinerFamilie zusammen, konnte meine geliebte Arbeit nachgehen und hattedabei noch Spaß und Freude, was man heutzutage nicht mehr sagenkann. Und nicht zu vergessen hatten mein Verlobter und ich vor zuHeiraten. Daraus wird jetzt wohl auch nichts mehr. Werde in diesenKerkern vergammeln und sterben.

Ich habe mir mein Leben so schön vorgestellt oderwenigstens schöner als das wie es jetzt ist. Mit meiner Schwesterabermals streiten und kurze Zeit später mich mit ihr wiederversöhnen, mit meiner Mutter weiter Kleider für die KöniglicheFamilie herstellen, mit meinem Vater meinen Schwertkampf verfeinern,meine Liebe des Lebens endlich Heiraten und vielleicht sogar Kinderbekommen. Und jetzt, jetzt wurden meine ganzen Pläne zunichtegemacht. Nie wieder das Tageslicht sehen, nie wieder meine Familie,Freunde und Liebe sehen, nie wieder Tee trinken oder jemals wiederSpaß an meinem geliebten Job und Hobby finden.

Ich weiß alles so simple und einfache Sachen undtrotzdem erkennt man erst, was man alles Wertschätzen soll wenn manes nicht mehr hat.

Das einzige was mir geblieben ist, ist das Kleidermachen. Doch dies bereitet mir auch keine Freude mehr oder mehrgesagt es bereitet mir erst wieder Freude, wenn ich keine Kleidungfür das Biest und ihre Günstlinge mehr Schneidern muss.

Ich würde lieber wieder für die Königin, den Königund der jüngerin Prinzessin Kleidung Schneidern. Jedoch weiß ichnicht, wie lange ich dies hier noch aushalte. Oder ob überhauptirgendjemand von der königlichen Familie, außer natürlich demBiest, diesen Tag überlebt hat.

Mit der vielen Zeit die ich hier habe, verliere ich michmeistens in meiner ganz eigene Welt, träume vor mich hin und denkenach bis ich Kopfschmerzen bekomme. Und dabei ist mir schon oft dasThema aufgekommen, was bringt es eigentlich weiter zu leben.

Tag nach Tag verliere ich den Willen dazu und habe michschon oft gefragt, was es ausmacht wenn ich einfach aufgebe, mir eineSchere aus meinem Schneider-Zimmer nehme und es mir in die Kehle oderins Herz stoße.