Kapitel 2

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„Schatz?“ sagte eine Stimme. Mom! Es war Mom! Ich würde ihr so gern antworten doch ich brachte keinen Ton heraus. Statt dessen streckte ich den Arm in die Richtung aus, aus der die Stimme kam. „Hey Schatz.“ „Hi Mom“ brachte ich nun doch raus. Sachte nahm sie meine Hand. Langsam öffnete ich die Augen. Ich lag auf einem Bett in einem weißen Raum. Neben mir stand ein piepsendes Gerät wovon eine lange Schnur in mein Handgelenk führte. Ich atmete tief ein, was aber in ein Husten überlief. „Schatz? Wie geht‘s dir?“ Ich zuckte mit den Schultern. Wie sollte es mir schon gehen? Ich hatte mich mit viel Glück aus einem brennenden Haus retten können und lag jetzt im Krankenhaus. „Mom? Wo ist Phill?“ sie lächelte. „Im Warteraum. Ihm geht‘s gut keine Sorge. Ich bin noch nicht einmal sicher ob er überhaupt verstanden hat, was los war.“ „Er ist doch erst 4.“ Widersprach ich. „Da kann er doch noch nicht verstehen, was ein Hausbrand ist.“ Jemand klopfte an die Tür und eine Krankenschwester kam herein. „Ah wunderbar Mis. Sie sind wach.“ Ich nickte höflich in ihre Richtung. Plötzlich sprang das Fenster auf und ein eisiger Wind fegte herein, dabei war es doch Juni! „Uh, decken sie sich zu Mis sonst wird Jack Frost sie noch erwischen.“ Sagt sie mit einem schmunzeln. „Jack Frost? Wer soll das sein?“ frage ich. „Ein anderes Mal Mis.“ Und schon war sie wieder verschwunden. Ich schaute meine Mutter fragend an, aber sie zuckte mit den Schultern und lachte. Die Tür wurde erneut aufgestoßen und Phill kam herein. „Sky!“ rief er und hüpfte auf‘s Bett. Er umarmt mich fest, zu fest, so das ich wieder husten muss. „Genug Phill, deine Schwester muss sich ausruhen.“ Widerwillig kletterte er von mir und danach vom Bett runter. Ich fuhr im sanft durch sein zerzaustes, braunes Haar. „Wir sehen uns morgen wieder, alles klar kleiner?“ fragte ich. Er nickte. „Bis morgen“ sagte er traurig und ging aus dem Zimmer. Meine Mom lächelte mich halbherzig an. „Bis morgen Schatz.“ Sagte sie und fuhr sachte mit ihren Fingern über meine Wange. Danach verschwand sie ebenfalls. Ich war allein und ich hasste es. Meine Mom ist zwar immer arbeiten, da ihr Job nicht der beste ist und wir aber trotzdem Geld brauchen. Also sah ich sie eigentlich nur selten, deshalb sollte ich gewöhnt sein allein zu sein. War ich ja auch aber ich hasste es trotzdem. Ich fühlte mich dann immer wie der einzigste Mensch auf der Welt dem niemand helfen konnte, geschweige denn wollte.

Stündlich kam die Krankenschwester herein und begutachtete das komische Gerät und schaltete ab und zu etwas daran herum. Lange lag ich wach und versuchte einzuschlafen aber irgendwas war komisch. Die ganze Zeit musste ich an die Vergangene Nacht denken. Als das Feuer vor mir zurück gewichen war als ob es verzaubert wäre oder so. Eine Weile dachte ich weiter darüber nach bis mich eine Welle von Müdigkeit überkam und der Verstand unter der Last der Erschöpfung zusammenbrach und ich endlich einschlief.

„Hallo mein Name ist Laura. Ich bin deine Therapeutin.“ schon beim Wort musste ich mit den Augen rollen. „Was wollen sie denn? Ich bin doch nicht verrückt!“ meckerte ich. Sie lächelte. „Natürlich nicht aber du stehst höchst wahrscheinlich unter Schock und ich möchte dir helfen.“ Als sie das sagte, wusste ich dass ich nicht drum rum kam zu ihrem Kurs zu gehen. Also ließ ich mich von ihr zu labern. Sie fragte mich wie es mir ginge oder ob ich noch Angst hätte. Meistens antwortete ich einfach nicht, nickte stumm oder gab ein kurzes „hm“ von mir. Nach jeder Frage notierte sie sich etwas auf ihrem Notizblock. Als die Stunde vorbei war sagte sie ich könne jetzt meine Sachen packen. Mit einem breiten Grinsen ging ich auf mein Zimmer. Endlich hier raus. Plötzlich sprang das Fenster wieder auf, noch ein Grund hier herauszukommen, dass war echt unheimlich. Auf einmal spürte ich eine kalte Hand auf meiner Schulter. Ich drehte mich um. Nichts. Ich schloß das Fenster. Auf einmal tauchten Buchstaben im Reif auf. Nacheinander. Zwei Wörter. Ein Name! J-A-C-K   F-R-O-S-T.
Das war doch wohl ein schlechter Scherz?! Ich packte meine Sachen so schnell ich konnte, um aus dieser Irrenanstalt raus zu kommen. Ich entdeckte die Schwester die mich die Tage versorgt hatte. Ich ging auf sie zu. Ich wollte es jetzt wissen. Wer war Jack Frost?

Fire and IceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt