Der Wind wehte stark. Sehr stark. Er wirbelte den Sand auf, erfasste ihn und trug ihn mit sich. Er nahm ihn von der einen Stelle weg und legte ihn an Anderer wieder ab. Er fuhr durch die Gräser und durch die Wellen. Der Schaum wurde durch ihn verteilt und die Möven flogen in seinen Böen. Es gab ihn schon seit immer. Niemand kannte ein Leben ohne ihn. Er trug die Erinnerungen mit sich, das Wissen vergangener Zeiten, längst vergangener Kulturen.
Der Wind bedeutete Freiheit. Er bedeutete Leben. Er war das, was sie am Leben hielt. Wenn sie im Wind stand und tief einatmete, dann war sie echt. War sie sie. Nur dann lebte sie wirklich. Dies waren ihre Momente der Vollkommenheit. Er wehte ihre Trauer, ihren Kummer fort. Übrig blieb nur das Gefühl. Das Gefühl des Lebens und der Wahrheit.
Echtheit.
Die Sonne ging unter, Zeit zu gehen. Sie drehte sich nicht mehr um.
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Einmal Frieden, einmal Freiheit, einmal Glück
Ngẫu nhiênWas ist Frieden, Freiheit, Glück? Eine Frage, die für Solène ungelöst scheint. Mit ihrer Familie auf der Alm. Ohne Strom und fließend Wasser, dafür Holzhacken und Ziegen hüten. Allein im Internat. Die Familie weit weg, statt der Weite der Berge, die...