Plötzlich wurde alles dunkel

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Wir lagen zusammen im Bett. Einfach neben einander und sagten nichts. Seine Hand umschloss langsam die meine und drückte sie sanft. Es herrschte immer noch diese Stille. Stille die den gesamten Raum ausfüllte. Sie war unangenehm und erdrückend.

Er drehte seinen Kopf zu mir und sah mich an. Ich fühlte mich unwohl. Beengt und beobachtet. Ich wand meine Hand aus seinem Griff und setzte mich langsam auf. Mein Körper immer noch ganz steif und verkrampft. Ich stand auf und wand mich Richtung Tür um zu gehen. Darauf bedacht ihn nicht anzusehen. Ich merkte aber dennoch wie er weiterhin jede einzelne meiner Bewegungen beobachtete.

Ich war fast bei der Tür als sich seine große, warme Hand um mein Handgelenk schloss. Ich hielt in meiner Bewegung inne und wartete, mit meinem Blick noch immer zur Tür, das er etwas tat. Doch er starrte mich nur weiterhin an. So standen wir eine gefühlte Ewigkeit dar. Irgendwann reichte es mir und ich drehte mich doch zu ihm um. Er blickte mir entschuldigend in die Augen. Doch ich sah nur kalt zurück. Ich sah wie sich sein Mund bewegte, als wenn er sprechen würde. Doch ich hörte nichts. Das einzige was ich vernahm war das Blut, welches rauschend durch meinen Körper wanderte.

Er blickte mich wartend an, doch ich antwortete nicht. Immerhin hatte ich nicht gehört was er gesagt hatte. Er merkte anscheinend dass ich ihn nicht verstanden hatte. "Es tut mir leid" sagte er deshalb erneut. Es waren nur vier Worte. Für mich waren sie gerade mal ein Flüstern. Und doch hatten sie eine so große Wirkung. Er blickte mir wieder entschuldigend in die Augen. Doch in meinen Spiegelte sich jetzt Wut, Verletztheit und Verständnislosigkeit. Den für sein Verhalten gab es keine Entschuldigung.

Ich hatte ihm aus Liebe vertraut und er hatte es Missbraucht. So wie er es mit mir getan hatte.

Ich wand meine Hand erneut aus seinem Griff und ging fort. In der Hoffnung ihn und diesen Ort nie wieder sehen zu müssen. In der Hoffnung, dass meine schon blauen Handgelenke nicht mehr lange zu sehen sein werden.

Tränen liefen mir über das noch rote Gesicht. Meine Jacke hatte ich eng um mich gewickelt.

Ich spürte den Hass in mir. Aber es war nicht der Hass auf ihn, welcher mich nun überrollte. Nein, es war der hass auf mich, dass ich ihm vertraut hatte. Das es so weit gekommen war.

Ich lief, wegen des Tränenschleiers nichts sehend, blind über die Straße. Durch das Rauschende Geräusch meines Blutes hörte ich nur ganz leise ein Hupen. Dan wurde plötzlich alles dunkel.

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