Es war Shima, der sich zu Alice Überraschung trotzdem zu den beiden an den Tisch setzte. Auch Konekomaru nahm Platz, wenn auch zögerlicher und am entgegen gesetzten Ende von Amaimon.
"Mich interessiert das nicht sonderlich, aber Rin wird ausrasten." Fuhr der Pinkhaarige fort und zeigte wie beiläufig hinter sich, als hätte er gewusst, dass besagter Junge gerade aus dem Gebäude auf sie zu kam.
Sobald Rin die Gruppe sah, verdunkelte sich seine Miene sichtlich.
Alice wandte sich nervös an ihrem Nachbarn: "Amaimon, kannst du bitte..." Aber weiter kam sie nicht.
"Was ist eigentlich dein Problem? Warum lässt du uns nicht einfach in Ruhe?"
Gelassen aß Amaimon seine Chips weiter. "Mann, du scheinst ja ziemlich sauer zu sein." Ein fröhliches Grinsen erschien auf seinem Gesicht.
Rin wandte sich vorwurfsvoll an Alice: "Was soll das?"
"Ja, meintest du nicht, dass du nichts mehr mit ihm zu tun hast?" Meldete sich auf einmal Izumo zu Wort, die sich gerade dazu setzte.
Alice öffnete den Mund, um sich zu verteidigen, wurde aber von Amaimon aufgehalten: "Dieses Mädchen gehört mir und ich habe beschlossen, dass sie nichts mehr mit euch zu tun haben darf." Um seine Aussage zu unterstreichen legte der Dämon einen Arm um Alice und zog sie näher an sich heran.
Ihr Herz begann wie wild zu klopfen und sie spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss.
"Spinnst du, wie kommst du denn darauf? Sie hat dein Mal doch gar nicht mehr?" Verwirrt schaute Rin zwischen den beiden hin und her.
Auch Suguro war am Tisch aufgetaucht und schaute Amaimon nachdenklich an. Alice hatte aber nicht das Gefühl, dass er gerade über das Gleiche wie die anderen grübelte und fragte sich kurz, was ihn beschäftigte, bevor sie sich der Situation wieder bewusst wurde.
"Weil ich sie bei unserem Kampf vor dir gerettet habe, gehört ihr Leben jetzt mir." stellte Amaimon klar.
"Das hab' ich aber anders in Erinnerung." sagte Shima nachdenklich, hielt aber schnell abwehrend die Hände vor sich, als Amaimon ihn daraufhin wütend anfunkelte. "A-Aber wahrscheinlich liege ich da falsch." Entschuldigte er sich schnell.
Bevor noch jemand etwas erwidern konnte, stand Amaimon plötzlich auf und wandte sich an Alice: "Also, ich habe noch was zu tun und erlaube dir, dich von den Menschen zu verabschieden. Wir sehen uns später." Wie selbstverständlich tauschte er die mittlerweile leere Chipstüte gegen den Schokoriegel aus Alice Lunchbox und verschwand Richtung Schultor.
Mit immer noch wie wild klopfendem Herzen schaute Alice in die schockierten Gesichter der anderen. Peinlich berührt rutschte sie auf der Bank nach unten. Am liebsten wäre sie einfach im Erdboden versunken.
"Ich hab' damit nichts zu tun, ehrlich!" Durchbrach sie schließlich das Schweigen.
Skeptisch setzte auch Rin sich endlich. "Wie kannst du dir das gefallen lassen?"
"Er hat das einfach beschlossen! Was hätte ich denn tun sollen?" Unsicher setzte sie sich wieder aufrecht hin, damit sie die anderen richtig sehen konnte. Die verständnislosen Gesichter, in die sie blickte, ließen sie jedoch fast wieder unter den Tisch kriechen.
"Shiemi lässt er auch in Ruhe, seit sie ihn geschubst hat, vielleicht solltest du das mal versuchen." Sagte Shima grinsend.
Alice Augen weiteten sich. "Sie hat was gemacht?" Sie hätte nie gedacht, dass Shiemi in der Lage wäre irgendjemanden auch nur ein Haar zu krümmen.
"Ziemlich cool, oder?" Rin schien echt glücklich darüber zu sein.
Nachdenklich begann Alice auf ihrer Unterlippe zu kauen. Sie wusste, dass ihre Freunde recht hatten, sie sollte sich das nicht gefallen lassen. Gleichzeitig wusste sie aber, dass sie sich nicht ernsthaft wehren würde. Seit sie Amaimon kannte, hatte sie eigentlich immer gemacht, was er sagte. Selbst jetzt, als sie es tatsächlich versuchte, hatte er doch einfach gemacht, was er wollte. Und sie lies es einfach geschehen, auch wenn die anderen jetzt genervt waren.
"Also wie ich das sehe, würde es ausreichen, wenn ihr euch nicht provozieren lasst." Versuchte sie die Aufmerksamkeit von ihrer Unfähigkeit abzulenken. "Luke hat sich auch nicht von Palpatine provozieren lassen und dadurch gewonnen. Vielleicht sollten wir den Weg der Jedi einschlagen."
"Du willst doch nur nichts gegen Amaimon unternehmen." Natürlich hatte Izumo sie sofort durchschaut. Zugegeben war das ein lächerlicher Vergleich, aber hätte ja klappen können.
Einzig Konekomaru schien nicht völlig abgeneigt zu sein. "Vielleicht wäre es klug sich nicht mit ihm anzulegen...Was sagst du Bon?"
Der schien mit einem Mal aus seinen Gedanken gerissen. "Was?"
"Mann, über was denkst du schon wieder nach? Seit du für Lightning arbeitest, bist du ständig abwesend." Rin schien ehrlich frustriert deswegen.
Suguro schaute zu Alice: "Du solltest den echt los werden." War alles, was er dazu sagte, trotzdem schien er weiterhin nachdenklich.
Zu Alice Erleichterung klingelte in diesem Moment die Schulglocke, worauf sie blitzschnell aufstand und ihr Essen wieder einpackte. "Wie auch immer, ich muss los, wir sehen uns." Hektisch winkte sie zum Abschied nochmal, bevor sie los rannte und ihre Freunde verständnislos zurück ließ.
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Amaimon FF : eine unerwartete Fortsetzung
FanfictionAlice beschließt genau dann mit ihrem Gewissen und ehemaligen Freunden ins Reine zu kommen, als auch Amaimon wieder in der Heiligkreuz-Akademie auftaucht. Zugegeben blödes Timing für eine Entschuldigung. Ich weiß nicht, ob sich überhaupt noch jemand...