Kapitel 10

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Auf dem Rückweg vom „Pflege magischer Geschöpfe" - Unterricht ließ Morgana ihren Blick umherwandern. Als sie hierhergekommen waren, hatte sie sich nicht die Zeit genommen, um sich das weitläufige Gelände der Schule genauer anzusehen und auch an den anderen Tagen hatte sie dazu keine Zeit gehabt.

„Ich kann kaum noch auf das erste Quidditchspiel des Jahres warten", begann Adeline ein Gespräch, während beide Mädchen gemeinsam über die Wiese schlenderten und dabei anderen Schülern, so gut es ging, auswichen.
„Echt?", Morganas Blick wanderte automatisch ein weiteres Mal über die Grünfläche und blieb an den hohen Tribünen hängen, die das Feld umrahmten, das zu dem in der magischen Welt mehr als nur bekannt und beliebt war.

Sie selbst hatte dafür allerdings nie so eine Begeisterung empfinden können, wie die meisten. Der Grund dafür war vermutlich die Tatsache, dass es an ihrer alten Schule kaum Quidditch gegeben hatte. Zwar hatten sie Mannschaften gehabt, doch ein richtiges Feld war nicht vorhanden gewesen und tatsächliche Spiele waren eine echte Rarität. Ein richtiger Sportsgeist war bei den meisten deshalb nur sehr schwer aufgekommen.

Vielleicht würde sich das in Hogwarts für sie aber ändern. Immerhin gab es deutlich mehr Schüler und laut den Aussagen anderer fanden Spiele ziemlich regelmäßig statt. Auch die Plätze in den Mannschaften sollten sehr begehrt sein und viele träumten in ihrer Schulzeit davon dort einmal mitzuspielen. An Morganas eigener Ungeschicktheit mit dem Besen würde das aber wohl kaum etwas ändern können.

„Ja und das erste Spiel ist gleich das Beste", als sie sprach, begannen ihre Augen regelrecht zu leuchten:"Gryffindor gegen Slytherin."
Das klang tatsächlich nach einer interessanten Kombination. Daran das zuzugeben kam auch Morgana nicht vorbei. Immerhin herrschte zwischen beiden Häusern ein starker Konkurrenzkampf und deshalb konnte sie sich ausmalen wie wichtig es für beide Häuser wäre zu gewinnen.

„Regulus ist übrigens auch in der Hausmannschaft", ein kleines schelmisches Grinsen erschien auf ihren Lippen:"Er ist unser Sucher."
Morgana konnte nur mit dem Kopf schütteln:"Was hast du nur immer wieder mit Regulus?"
Es war nicht nur so, dass sie ihn nur nicht mochte, sondern dass Adeline es nicht besser machte, wenn sie ihn immer wieder erwähnte. Stattdessen sorgte sie eher für das Gegenteil.

"Was hast du mit ihm?", erwiderte Adeline allerdings und ließ ihr damit keine Chance das Thema weiter zu ignorieren.
„Ich habe gar nichts mit ihm", Morgana musste sich ein leichtes Augenrollen verkneifen.
„Ach komm schon, mein Radar geht da an und der liegt fast nie falsch", sie machte einen leichten Schmollmund.
„Dein Radar? ", Morgana hob eine Augenbraue und sah sie fragend an.
„Ja, mein Radar", wiederholte sie nickend:"Und es sagt mir, dass Regulus und du euch mögen, könntet."
„Auf keinen Fall", lehnte Morgana ihre Worte sofort mit einem Kopfschütteln ab:"Dafür benimmt er sich viel zu idiotisch."
„Und was ist, wenn er sich nicht mehr so Verhalten würde?", Adeline schien nicht dazu bereit zu sein sie mit diesem Thema in Ruhe zu lassen:"Immerhin hast du nur einmal mit ihm gesprochen und ihn danach gemieden."

„Zu Recht", erwiderte sie, doch die Worte ihrer Freundin hatten sie zum Nachdenken gebracht. Zwar hielt sie es für unmöglich, dass in dem Black noch mehr steckte als der fanatische Idiot, den er ihr gezeigt hatte, aber was, wenn es doch so wäre? Würde sich ihre Einstellung ihm gegenüber dann vielleicht ändern können?

Slytherin Princess | r. blackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt