⁴⁷° Couple

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"Gut. Dann komm."

Jungkook griff nach meiner Hand und lief aus dem Zimmer in Richtung Küche, in der meiner Mutter saß. Scheinbar trank sie einen Kaffee, starrte dabei ins leere.

Langsamen Schrittens kam ich ihr näher, löste mich dabei von Jungkooks Hand. Nervös formte ich meine Sätze in meinem Kopf, wie konnte ich ihr am besten gestehen das Jungkook und ich ein paar waren? Insofern man dies so nennen konnte, schließlich hatte er mich nie gefragt gehabt ob ich mit ihm zusammen sein wollte.

Praktisch gesehen musste er mich auch nicht fragen. Schließlich habe ich ihm schon gesagt gehabt das ich ihn liebte, und davor hatten wir schließlich auch schon eine sehr intime Beziehung.

"Alles gut baby?"
Der Ältere blickte ein letztes Mal zu mir, hakte nach ob alles in Ordnung sei.

Kurz nickte ich, ehe ich meinen Blick wieder auf den Boden richtete. Wie würde meine Mutter wohl reagieren?

Mein Kopf brummte, ich fühlte mich elend. Die Sache mit ihr machte mir unglaublich zu schaffen, wenn meine Mutter etwas gegen mich und Jungkook hätte, dann wäre ich ziemlich am Arsch.

Mit einem kurzen Klopfen kündigte Jungkook uns bei meiner Mutter an, welche zu uns hoch sah.

"Kommt rein."
Ihr Blick wanderte zurück auf den Boden und wie auf Befehl, setzten Jungkook und ich uns gegenüber von ihr.

"Ich muss dir was sagen Mama.."
Erneut begonnen meine Augen zu brennen, ich spürte wie sich mir die Tränen sammelten.

Mein Herz klopfte ungemein schnell während der Blick meiner Mutter auf mir lag. Für einen kurzen Moment dachte ich daran zu kneifen, doch dann spürte ich plötzlich Jungkooks Hand auf meiner.

Ein kurzer Blick auf meinen Oberschenkel verriet mir, das der Ältere seine Hand auf meine gelegt hatte, dabei mit seinen Fingern meinen Handrücken entlang fuhr. Es gab keinen Zweifel mehr, dieser Junge wusste wie er mich beruhigte, selbst in den schwierigsten Situationen.

"Ich glaub ich b-bin..."

Fest kniff ich die Augen zusammen, als ich spürte wie meine Stimme ihre Festigkeit verlor.

Komm schon Taehyung, du schaffst das!

Ein letztes Mal seufzte ich, ehe ich weitersprach. Was könnte ich schon verlieren, bis auf das Haus und meine Familie?

"I-ich glaub ich bin schwul."

Entschuldigend blickte ich meine Mutter an, hoffte darauf das sie es nicht allzu schlimm aufnahm. Doch zu meiner Überraschung wechselte sich ihr Gesichts Ausdruck nicht, sondern blieb genauso monoton wie vorher.

Leicht schluckte ich, sie starrte mich einfach nur an, bis sie den Blick senkte und auf ihre Hände schaute, welche auf dem Tisch vor uns lagen.

"Taehyung..."
Ihr Blick schnellte wieder zu mir.

"Ich bin deine Mutter. Denkst du das habe ich nicht bemerkt?"

Leicht fiel mir die Kinnlade herunter und ungläubig sah ich sie an. Sie wusste davon das ich schwul war, hatte mir nie etwas davon erzählt und sagte dennoch zu Hobis Mutter das ich Hetero sei?

" W-wieso? "

Stotterte ich vor mich hin, erkannte aber erst im Nachhinein das diese Frage komplett sinnlos war.

"Also...woran erkanntest d-du das?"
Korrigierte ich mich selbst. Durch die Frage davor kam ich mir selbst ziemlich dumm vor.

"Ich sehe dein Verhalten Taehyung, du schaust Jungs hinterher statt Mädchen."

Etwas peinlich berührt senkte ich den Blick, das so offen vor Jungkook auszusprechen war nun doch nicht nötig.

"Und was halten Sie davon?"
Mischte sich nun der Ältere ein.

"Was ich davon halte?"

Tief atmete ich ein und wieder aus, war auf das schlimmste gefasst, doch erneut überraschte meine Mutter mich.

"Ich schätze... ehm... Wenn das das ist, was Taehyung glücklich macht, dann komme ich damit klar."

Ein sanftes lächeln umspielt ihre Lippen und sie stand von ihrem Stuhl auf. Sie begab sich zur Spüle und spülte dort ihre mittlerweile schon leere Tasse aus.

"Abgesehen davon gibt es deutlich schlimmere Sachen als das."

Sie füllte ihre Tasse mit Wasser und trank einen Schluck, hatte dabei immernoch den Rücken zu uns gewand.

"Wie zum Beispiel das ich eure Beziehung nicht durch Taehyung persönlich herausgefunden habe."

Hitze stieg mir ins Gesicht, als sich meine Mutter abrupt umdrehte und mir in die Augen blickte, dabei immernoch an ihrem Wasser schlürfte.

Das meine Mutter vorhin gesehen hatte wie ich Jungkook küsste musste noch lange nichts heißen, wie zur Hölle kam sie dann auf Beziehung?

"W-woher...?"

Leise lachen kam sie mir näher und strich mir sanft durch mein Haar.

"Jimin ist ein ganz schönes Plappermaul, das weißt du doch."

Peinlich berührt senkte ich den Blick, wenn ich diesen Jungen in die Finger bekam dann würde es Ärger geben..

Andererseits war es eigentlich ziemlich gut das er es meiner Mutter vorher gesagt hatte, schließlich hätte das ziemlich unangenehm enden können.

"Ich geh dann mal hoch Jungs. Viel Spaß euch noch."

Gerade wollte sie aus der Tür verschwinden, da machte sie nochmal kurz Halt und blickte zu mir herüber.

"Tut mir aber vorher bitte einen Gefallen und versprecht mir in Zukunft nicht mehr so laut zu sein, wenn ihr da oben liebe macht."

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𝑭𝒓𝒐𝒎 𝑶𝒏𝒆 𝒏𝒊𝒈𝒉𝒕 𝒔𝒕𝒂𝒏𝒅 𝒕𝒐 𝑺𝒕𝒆𝒑𝒃𝒓𝒐𝒕𝒉𝒆𝒓 [𝑽𝒌𝒐𝒐𝒌] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt