Yamaguchi POV.
Als ich ein kleiner Junge war, hielt ich braune Augen wie meine für trüb und mittelprächtig. Ich dachte, braune Augen wären langweilig. Wer hätte geahnt, dass diese Meinung binnen Sekunden ersetzt werden könnten? Augen, deren Farbe geschmolzener Schokolade glichen und die weicher waren als jedes Fell, aber als sie verärgert wurden, wurden sie schnell zu den Felsen, gegen die die Schiffe im Sturm zersprangen. Ein Paar dunkelbraune Augen raubten mir die Sicht für alles andere und ich war machtlos dagegen.
Ich seufzte und senkte meinen Kopf. Mein Date für den Abschlussball fragte stutzend: „Was ist los, Tadashi?"
„Nichts. Ich..." Ich schüttelte erneut meinen Kopf und biss mir auf die Lippe ehe ich ihr wieder in die hellbraunen Augen sah. Meine Füße bewegten sich schnell wieder im Einklang mit dem Rhythmus der Musik und mein Griff an ihrer Hüfte war schnell verbessert.
Sie grinste und flüsterte: „Ich glaube ich weiß was du meinst. Mir geht es nämlich genauso." Sie schaute auf unsere Schuhe und atmete tief durch, bis die Blondhaarige mir wieder entschlossen in die Augen sah und ihren Satz beendete, „Ich bin in dich ver-"
Ich konnte das nicht. Ich wollte nicht mit ihr tanzen und dabei an jemand anderen denken müssen. Ein egozentrischer Idiot wollte ich nicht sein - noch weniger wollte ich meinem Date an ihren wichtigen Abend etwas vorspielen.
„Du bist heute Abend wirklich schön", unterbrach ich sie. Sie musterte mich verwirrt bevor sie mich lächelnd.
„Du auch", sagte sie in einer koketten Stimme und kam ein wenig näher. „Als was siehst du mich? Ehrliche Antworten nur!" Ich Lächeln verließ ihr Gesicht keine Sekunde und ließ sie dadurch in ihrem Meerjungfrauenkleid wie eine tödliche Meerjungfrau wirken. Gefährliche Kreaturen die dich durch ihren unwiderstehlichen Charme in ihren Bann ziehen und dich am Grund des Meeres ohne jegliche Hemmungen auf die grausamste Art möglich ersticken. Genauso fühlte ich mich gerade. Mein Atem schien stehen zu bleiben und mein Magen zog sich unmenschlich zusammen. Ich war ihrem Charme verfallen und nun musste ich dem Zorn einer wütenden Sirene gegenüberstehen.
„Ich mochte dich seit unserem ersten Gespräch, aber-" Meine Stimme gab keinen Ton mehr von sich und meine Kehle war wie zugeschnürt.
„Aber jemand anderes hat bereits dein Herz gewonnen."
„Was?" Voller Unglauben bat ich sie ihre Worte zu wiederholen. Sie hatte es bemerkt?
Sie ließ meine Schultern los und mied Augenkontakt als sie murrte: „Du bist schon den ganzen Abend lang abgelenkt. Gib es zu." Es war vorbei. Ich konnte nicht mehr lügen.
„Hasst du mich jetzt?"
„Ganz im Ernst, ich habe mir unter Heute etwas Anderes vorgestellt", sie rieb sich die Arme und sah mir schließlich in die Augen, „und ich glaube nicht, dass wir danach noch Freunde sein können. Wenn es dir nichts ausmacht würde ich gerne den Rest des Abends mit meinen Freundinnen verbringen."
„Es tut mir wirklich leid. Ich..." Mein Mund war zwar geöffnet, jedoch gab es keine Worte, die das wieder Rückgängig machen könnten.
„Ist schon gut. Ich wünsch' dir noch einen schönen Abend." Sie drehte sich um ohne überhaupt auf meine Antwort zu warten und ließ mich schließlich alleine auf der Tanzfläche. Resigniert ließ ich meine Arme hängen und ging durch den Hinterausgang der Schule raus. Ich war wütend auf mich, keine Frage - und ein kleinen wenig enttäuscht. So wollte ich nicht die Schule verlassen.
Einer guten ehemaligen Freundin den Abend zu vermiesen und meinem Kindheitsfreund, in den ich hoffnungslos verliebt war, zuzusehen wie er mit jemand anderem tanzte machte mich fertig. Ich suchte energisch und mit Tränen in den Augen nach meinem Hausschlüssel in meiner Tasche und hätte schreien können, als ich diesen nicht fand. Der Tag hätte nicht schlimmer kommen können! Die Tür hinter mir Klickte und ich drehte mich um.
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Anime Oneshots
FanfictionEina Ansammlung von Oneshots zu (überwiegend) Ships aus Animes. Es ist nicht Notwendig, die Animes gesehen zu haben, um die Geschichten zu verstehen. Mir gehören (nahezu) keine der Charaktere und auch keine der Bilder.