Ein schlechter scherz

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POV Jayon

Was war das denn gerade bitte. Und warum hat mein Herz so schnell geschlagen, als er mich berührt hat. Ich weiß selber das es unnötig wäre mich in ihn zu verlieben. Denn aus uns würde niemals ein paar oder so etwas werden.

Über meine dummen Gedanken schmunzele ich ein wenig. Kopfschütteln mache ich mich wieder an die Arbeit. Denn wenn ich diesen Job verliere bin ich tot. Und dass meine ich tot ernst.

Nach ein paar Minuten kommen die Jungs von der Gruppe Emx27 voll geschwitzt und nach Luft schnappend in den Raum. Die anderen Stilisten gehen zur ihrer zugewiesenen Person. Da ich diesen Job nicht zum ersten Mal mache, weiß ich was zutun ist.

Kaikoog geht wieder zu seinem Stuhl und setzt sich hin. Mit einer Flasche Wasser gehe ich zu ihm. Diese nimmt er dankend an. Mit Tüchern tupfe ich den Schweiß von seinem Gesicht weg.

Kaikoog hat schon einen Ventilator in der Hand. Währenddessen er sich erfrischt mache ich sein Make-up zurecht. Ich spüre seine Blicke auf mir. Mein Blick wandert zu seinen braunen Augen.

„Brauchst du noch etwas?" ,frage ich leise.
Er starrt mir immer noch in die Augen. Man könnte meinen er versucht irgendetwas zu finden. Nach ein paar Minuten antwortet er immer noch nicht. Langsam mache  ich mir sorgen.

Geht es ihm nicht gut?

Ich wedele mit meiner Hand vor seinem Gesicht. Kaikoog blinzelt ein paar mal und schaut mich fragend.

„Du musst wieder raus. Brauchst du noch irgendetwas?", er nickt.

„Ähm....also was brauchst du denn?"

„Liebe",sagt er mit tiefer Stimme und jagt mir damit eine Gänsehaut ein.

Was meint er damit? Seine Fans lieben ihn
doch.

„Du bekommst doch genügend liebe von deinen Fans.", sage ich lachend. Mit meiner Hand wuschele ich ihm durch die Haare, damit sie mehr Volumen bekommen.

Plötzlich greift er nach meiner Hand und legt sie auf seine Wange. Mein Herz fängt schneller an zuschlagen.Außerdem spüre ich ein kribbeln in meinem Bauch.

„Ich brauche deine Liebe. Und zwar nur deine.",sagt er ernst.

Was soll ich dazu sagen?

„Hahahah...Guter Witz." , sage ich lachend. Das muss doch ein Scherz sein. Ich nehme meine Hand von seiner Wange weg
und will mich gerade umdrehen als er meine kleine Hand in seine nimmt. Und mich so nah an sich zieht ,dass ich sogar schon seinen heißen Atem an mir spüre.

„Sehe ich so aus als würde ich scherze machen."

Ich schüttele meinen Kopf. Ich weiß eh das er Scherze macht. Was will der denn schon von mir? Einen armen Jungen. Der noch zur Schule geht und Geld braucht um seinen Vater Alkohol zukaufen ,damit er ihn nicht schlägt.

„Was macht ihr denn da ?", fragt Luces.

Ich gehe von Kaikoog weg und sage stotternd:
„Nichts er hatte bloß etwas im Auge."

Meine Lüge hat wohl geklappt. Noch mal Glück gehabt, dass hätte auch ganz anders ablaufen können. Kaikoog schaut mich ein letztes Mal an bevor er wieder verschwindet. Was passiert hier gerade eigentlich. Warum kümmert es mich eigentlich, ich mache einfach meine Arbeit und gehe dann nach Hause.

Nachdem ich meinen Arbeitsplatz gereinigt habe gehe ich aus dem Gebäude. Ab jetzt würde nämlich jemand anderes kommen.
Als ich draußen bin atme ich tief durch. Zur Arbeit und Schule gehen ist meine einzige Freizeit.

Zuhause muss ich mich um meine zwei jüngeren Geschwister kümmern. Da mein Vater zu einem Alkoholiker und drogensüchtigen montiert ist. Nachdem meine Mutter starb muss ich mich um alles kümmern.

Also Geld ins Haus holen, den Haushalt schmeißen und sich um seine Familie kümmern. All das muss ich alleine hinkriegen. Außerdem bin ich erst letzen Monat 18 geworden.

Während dem Weg nach Hause muss ich die ganze Zeit an Kaikoog denken. Was er gesagt hat war bestimmt nur ein schlechter Witz. Trotzdem konnte ich nicht aufhören an ihn zudenken.

Er sieht ja auch ziemlich gut aus. Okay er sieht nicht ziemlich gut aus  er sieht unglaublich hübsch aus. Ja ich bin schwul ,aber das weiß keiner. Es soll auch so bleiben sonst lande ich noch auf der Straße.

Man hört noch nach hunderten von Metern das Gekreische der Fans. Eigentlich kennt jeder die Gruppe nur ich nicht. Natürlich habe ich schon viel von denen gehört ,aber so richtig kenne ich die nicht. Naja ich muss mich schließlich um andere Sachen kümmern.

Von zehn Metern Entfernung sehe ich meine persönliche Hölle auch zuhause genannt. Sowas kann man kein zuhause nennen. Ein zuhause ist wo man sich wohlfühlen  und sich geborgen fühlt sowas kann ich bei mir nicht behaupten.

Der einzige Grund warum ich noch nicht von zuhause weggerannt bin sind meine
Geschwister. Wie schon gesagt mein Vater benutzt mich als persönlichen Boxsack. Wenn ich weggehe werden am Ende noch meine Geschwister geschlagen.

Mein ganzer Körper ist mit blauenflecken Überseht ,außer mein Gesicht es soll ja schließlich keiner merken das ich zuhause missbraucht werde.

Nur noch den Schlüssel umdrehen und ich bin in der Hölle. Ich genieße noch die wenigen Sekunden Freiheit die mir für den Rest des Tages bleiben.

Ich mache die schwere Tür hinter mir zu und werde direkt von meinem Vater gerufen.

„Du hässliche Stück scheiße holl mir ein Bier aus dem Kühlschrank."

Bei ihm zu wieder sprechen währe reiner selbstmord. Also mache ich mich auf den Weg zur Küche wo ich das Bier aus dem Kühlschrank hole. Auf dem Weg zu ihm höre ich lautes Gekicher von oben. Das müssen wohl Jini und Kimi sein.

Die beiden tuen mir so leid,sie haben definitiv ein bessere Kindheit verdient. Stattdessen leben sie mit einem Psychopathen in einem Haus.

Ich blicke hoch und sehe in das Gesicht von meinem Vater, schnell gucke ich wieder zu Boden. Mit einer Hand gebe ich ihm schnell sein Getränk und möchte dann schnellstmöglich aus dem Zimmer verschwinden. Doch dann hält er plötzlich meine Hand fest und fragt mich eine Frage mit der ich nicht gerechnet habe.

„Wohin gehst du eigentlich immer abends hin? Und wehe du lügst mich an." ,sagt er mit einem strengen Unterton.

„Ähhh also ich gehe arbeiten." „Du hast also zwei Jobs. Wer dich annimmt muss echt blind sein. Für was bist du denn schon zu gebrauchen."

Er lässt endlich meine Hand los und schubst mich richtig Ausgang. Mit Tränen in den Augen gehe ich die Treppen zur zweiten Etage hoch. Mit zittrigen Händen wische ich die Tränen weg.

Meine Geschwister müssen das alles mit meinem Vater auch nicht unbedingt mitbekommen. Sie müssen nicht mit bekommen was für ein Vater sie haben ,einen der sein eigenes Kind misshandelt.

Es ist schon spät abends also wird es Zeit meine Geschwister schlafen zu legen.
Also mache ich mich mal an die Arbeit.

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