Das Ende.
Es war komisch aber in den letzten Tagen dort war er seltsam freundlich.
Ja, beinahe sanft.
Wir gingen oft gemeinsam in der großen Parkanlage die das Haus umgab spazieren.Dort war es immer still. Nur das Plätschern des Baches und das Zwitschern der Vögel erklang in der Luft.
Die Angestellten und auch die anderen redeten nie wenn er mit mir kam. Sie senkten alle die Blicke, als wäre es sündhaft mich anzusehen.
Vielleicht war es das auch, ich weiß es nicht.Seine Handschuhe zog er nicht mehr aus aber er nahm oft meine Hand in seine.
Die plötzliche Nähe die er zu mir suchte verunsichere mich. Aber sie war nicht unangenehm.
Ich denke, auf irgendeine Weise mochte ich das sogar.
Nur ich durfte ihn berühren.
Nur ich hörte seine Stimme.Ich weiß nicht wieso aber der Gedanke, dass nur ich ihn auf diese Weise kannte gab mir ein befriedigendes Gefühl.
Vielleicht war es das gleiche Gefühl was er hatte, als er mich an jenem Tag mitnahm.Fühlt sich so Macht an?
Ich weiß es nicht.Er war schweigsamer noch als sonst in diesen letzten Tagen. Aber je weniger er sprach, desto aufmerksamer wurde sein Blick. Er ließ mich nicht aus den Augen.
Nie.
Ich frage mich manchmal immer noch, wieso er ausgerechnet mich wollte.
Ich bilde mir oft ein dass es einen tieferen Sinn hatte, dass er mich aus einem speziellen Grund ausgesucht hat.
Aber vermutlich war es Willkür.
Das würde zumindest zu ihm passen.
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6 Months
Short StoryIch erinnere mich nicht mehr an vieles. Auch die letzten 6 Monate sind nur sehr verschwommen. Die Ärzte wissen nicht genau woran es liegt. - Eine seltsame Erzählung über einen Mann, der sie 6 Monate gefangen hielt. Und trotz all der Worte die sie...