Es war eine frische Nacht in Australien.
Der Wind pfiff durch die wenigen Blätter die noch an den Bäumen hingen.
Trotz der kreischenden Tierlaute die in der Dunkelheit ertönten, war Mako in einen tiefen Schlaf gesunken. Der Tag war anstrengend gewesen, die Arbeit auf seiner Farm hatte ihn völlig ermüdet.
Es hätte ihn nicht gewundert wenn auch er eines der gruseligen Geräusche die in der Nacht hallten von sich gab.
Aber die Leute mieden seine Farm. Aus Respekt? Nein, es war wohl eher Furcht. Außerdem lag seine Farm weit abseits der nächsten Stadt. Es hätte Mako nicht gewundert, wenn die Leute nicht mal von diesem Ort wussten.
Ein lauter Knall riss ihn aus seinem Schlaf.
Dennoch öffnete er nicht seine Augen und lauschte.
Stille.
Das war der Knall eines Gewehrs gewesen. Nichts neues hier in der Gegend. Mako wollte sich also wieder in seinen Schlaf sinken lassen--wären da nicht die krachenden Geräusche von Explosionen gewesen. Er riss die Augen auf und sah zum Fenster. Als weitere Explosionen ertönten gab Mako ein tiefes "ugh" von sich und griff nach seiner Maske, die ihm schon viele male das Leben gerettet hatte. Gerade seit dem Vorfall...Mako ging einen seiner Zäune entlang. Es sah vielleicht nicht danach aus, aber er war stehts aufmerksam und achtete auf jedes auch so kleinste Geräusch.
Das Knarrzen der Bäume war noch immer so angsteinflößend wie damals, als er noch ein kleiner Junge war. Sein ganzes Leben hatte er es gehört. Nun konnte er es von den Schritten unterscheiden die über die Latten seines Schuppens knarrzten. Mako riss den Kopf hoch und horchte. Er hatte sich nicht verhört. Jemand war auf seiner Farm.
Der Griff um seinen Haken verfestigte sich.Mako hörte nur Fetzen von den Sätzen die der Eindringling von sich gab.
"Hier finden sie mich nicht", "so einfach werdet ihr mich nicht los" oder so was in der Art. Er öffnete die Tür so leise wie es nunmal möglich war und linste zum Hintereingang herüber an dem eine Gestalt zu kauern schien. Die Gestalt schien durch den Türschlitz zu spähen und gab ab und zu ein leises kichern von sich.
Bei genauerem hinsehen erkannte Mako einen jungen Mann, mit wilden blonden Haaren die schwer zu bändigen aussahen. Sein rechtes Bein war durch eine Art mickrige Prothese ersetzt worden, die so aussah als sei sie nur dafür geeignet Leuten auf die Füße zu treten. Er war dünn, aber obwohl er zerbrechlich aussah, schien er seinem Körper nach zu urteilen zienlich kräftig zu sein. Er war dreckig, als hätte er sich mehrere Wochen nicht mehr gewaschen.
Ohne eine weitere Sekunde zu zögern, schnappte sich Mako ihn und presste ihn gegen die Wand. Er versuchte sich vergebens von seinem Griff zu befreien und ringte um Luft als Mako seine Hand um seinen Hals verfestigte. Es wäre kein Problem gewesen, sein Genick zu brechen aber das wäre Mako nicht genug gewesen. Er wollte Antworten.
"WER BIST DU?!", raunte er.
"BIST DU AUCH EINER DIESER JUNKER? WENN DU TEILE WILLST KANNST DU DIREKT WIEDER ABHAUEN!"
Der Junge runzelte die Stirn. Seine Augen weiteten sich dass Mako fürchtete sie würden herausfallen.
"DU KENNST MICH NICHT MAL??"
Mako zog eine Augenbraue hoch. "Bitte?"
Der Junge schien so empört zu sein dass er wild auf den Arm des Farmers einschlug.
"Dann lass mich gefälligst los! So einen dummen Tod akzeptier' ich net! Es kann ja nicht sein dass ich vor meinen Verfolgern fliehen kann, dann aber von einem Farmer gekillt werde!"
"Verfolger?", Mako blickte zum Türspalt herüber. Er konnte einen Schatten erkennen der noch schnell zur Seite huschte.
Mako entwich ein tiefes Grummeln.
"Sie sind hier."
Der Blick des Jungen änderte sich drastisch und war nun in Furcht getränkt.
"Das kann nicht sein, ich hab sie doch abge-"
"Anscheinend nicht.", als Mako sein Gegenüber genauer betrachtete fielen ihm erst nun die unzähligen Wunden auf. Sie waren nicht besonders tief, sahen aus wie Schrammen, aber sie zerrten an seiner Kraft. Sein linker Oberarm war mit Blut verschmiert. Es sah schon fast so aus als hätte er sich die ganze Nacht durch Gestrüpp gekämpft. All das war ihm durch seine Rage erst jetzt augefallen. Er seufzte.
Der Junge schaute verdutzt, als der größere ihn herabließ und einen Schritt zurücktrat.
Ein tiefes "Wer bist du?" füllte den Schuppen.
Auf dem Gesicht des Jungen bildete sich ein breites Grinsen, dass Mako schon fast unheimlich war."Willst du meinen echten Namen oder den worunter man mich kennt?"
Mako verschränkte die Arme. Der Junge war ihm jetzt schon zu eingebildet. Schrecklich.
"Jamison Fawkes. Aber nenn mich Junkrat."
Er machte einen seltsamen Knicks.
"Stehts zu Diensten!""Gut, Junkrat. Warum verfolgen dich diese Typen überhaupt?"
Junkrat grinste und blickte sich rasch um. Dann kam er Mako's Gesicht näher.
"Du musst wissen, ich habe etwas gefunden. Etwas großes!"
Er stöhnte genervt als Mako nicht reagierte.
"Einen Schatz! Wie dem auch sei, seitdem ich diesen Schatz gefunden habe werde ich von unzähligen Kopfgeldjägern gejagt. Naja...und jetzt bin ich hier."
"Du kannst hier nicht bleiben!"
Mühelos schob Mako Junkrat in Richtung Ausgang.
Junkrat packte Mako am Arm. "Warte! Das kannst du mir nicht antun! Die wollen mich töten!"
"Zieh mich und meine Farm da nicht mit rein! Ich will nichts mit deinen Verbrechen zutun haben."
"Verbrechen??", Junkrat umklammerte einen Balken. "Ich bin ein anständiger Bürger Australiens!"
"WER'S GLAUBT!", Mako riss an dem Körper des kleineren und schaffte es mühelos seinen Griff am Balken zu lösen. Junkrat ächtzte dabei kurz auf, als sich die Splitter des Balkens in seine Finger bohrten. Warum wollte dieser Fettwanst es nicht verstehen?!
"SO!"
Mit einem Rumms landete Junkrat auf seinem Allerwertesten. Nicht auf Holz sondern auf dem trockenen Boden seines Landes. Er versuchte die Tür aufzustemmen, die Mako bis zu einem kleinen Spalt zugezogen hatte, aber er kam gegen die Kraft des Größeren nicht an.
"Bitte! Du verstehst dass nicht!!"
"Und ob ich das tue. Verschwinde. Oder ich knall dich ab."
Bei den letzten Worten die aus Mako's Mund kamen, schien Junkrat zu Eis zu erstarren. Er blickte ihn an, als wäre er verraten worden. Als wäre seine letzte Hoffnung gestorben.
Mako sah dies, aber ehe er weich wurde knallte er die Tür zu und verriegelte diese.
Mit einem tiefen Seufzer lehnte er sich an ihr an und blickte zu der Glühbirne die an der Decke hing und schwach vor sich hin leuchtete. Ein paar Motten versuchten vergebens durch ihr Glas zu kommen.
Immer wieder flogen sie dagegen. Immer und immer wieder. Ohne zu merken dass es nicht funktionierte.
Er grinste. So musste sich Junkrat wohl auch fühlen. So wie der bettelte.Mako fuhr sich über das Haar.
Warum fühlte er sich so...wiederlich?Dieser Idiot war einfach in seine Farm eingedrungen, und er hatte sogar Kopfgeldjäger mitgebracht! Und was wenn sie seine Farm beschädigen würden?! Er hatte es verdient! Das hatte er!
Junkrat...war ein schlechter Mensch.So wie er.
Er schluckte und murmelte ein "Verdammt", ehe er seinen Haken anhob.
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Junkers
FanfictionMako hatte seinen Spaß. Und der hatte zu nichts gutem geführt. In der Vergangenheit schwelgend, zog er sich auf seine Farm zurück und schwor sich, den ganzen Mist...dieses Disaster dass er angerichtet hatte nie zu wiederholen. Als er eines Nachts...